Dieses Forum ist in seiner Art eher selten in Deutschland. Es ist ein Arbeitsforum, das seinen Reiz aus der kollektiven Leidenschaft der Teilnehmer bezieht, sich drei, vier Tage lang mit der Sache zu beschäftigen und ernsthaft über das eigene Metier zu reden - ein Arbeitsforum, in dem sich Nachwuchs und Profis treffen, und das zumindest dem Anspruch nach frei von den sonst üblichen Marktzwängen. Und das ist, denke ich, im Wesentlichen ein Grund für den Erfolg des Forums. Es ist ein Forum, das in zehn Jahren eine ganz spannende thematische Spannweite erreicht hat von "Spots and Sounds", "Rewind-Fastword", "Von allen Sinnen", über "Tempolimit" bis zu "Love Parade" und jetzt eben "Sehnsucht".
"Sehnsucht" – unter diesem Motto werkelten die teilnehmenden Autoren, Komponisten, Regisseure und Produzenten in fünf verschiedenen Workshops an Texten und Mischpulten, diskutierten ihre jüngsten Produktionen oder hospitierten bei Regisseur Walter Adler, der in die Arbeit mit Schauspielern im Studio einführte. In Raum 1106 des Funkhauses am Wallraffplatz etwa wurde nach Kräften gesehnt, geliebt, gereimt und gelitten, auf dass der Zeilenbruch verführerisch klinge und der Schmalz sehnsuchtsvoll tropfe. "Das Herz berechnen und brechen" war das Seminar der Baseler Autorin Birgit Kempker überschrieben, unter deren Anleitung die Teilnehmer Songtexte erstellten. "Grenzgänge zwischen den Medien unterstützen und den Teilnehmern Impulse für ihre Arbeit geben" – will das Hörspielforum, das die Filmstiftung in Zusammenarbeit mit dem WDR veranstaltet. Seit 1994 gehört die Hörspielförderung zu den Aufgaben der im Jahr 1991 vom Land Nordrhein Westfalen und dem WDR gegründeten Stiftung. Im Mittelpunkt steht dabei die Vergabe von Arbeitsstipendien an Autoren und Produzenten. Außerdem richtet sie zusammen mit der Stadt Wuppertal den Deutschen Kinderhörspielpreis aus und beteiligt sich seit drei Jahren am "Hörspielpreis der Kriegsblinden", um dessen jüngste Vergabe an Christoph Schlingensief es in den letzten Wochen einige Misstöne gab. Tatsächlich stimmten - zum zweiten Mal in der über fünfzigjährigen Geschichte des Preises - sämtliche Kriegsblinde geschlossen gegen das prämierte Stück, Schlingensiefs "Rosebud", was ehemalige Jurymitglieder zum Anlass nahmen, den Fortbestand des Preises in Zweifel zu ziehen. Auch dazu äußerte sich Michael Schmidt-Osbach vor dem Plenum des Hörspielforums:
Und lassen Sie mich bei der Gelegenheit zum Hörspielpreis der Kriegsblinden ein paar Sätze sagen: Da gibt es die ein oder andern Artikel zur Zeit, Verspannungen, der eine giftet den an, der andere hat mit irgendwem noch eine Rechnung, als man zusammen noch in der Jury war oder nicht mehr war. Christoph Schlingensief avanciert auf einmal zu einer Art Protegé der Filmstiftung. Das hat er nun wirklich nicht nötig – bei allem Respekt. Wie das so ist, wenn über lange Zeit aufgebaute Stimmungen sich dann ausleben. Ich will bei der Gelegenheit nur sagen: Wir werden zu diesem Hörspielpreis als Filmstiftung stehen, werden uns auch nicht von denen irritieren lassen, die sagen: Ihr müsst einen deutschen Radiopreis entwickeln und das ist doch das Schönste. Da würden wir uns übernehmen als Filmstiftung und man soll auch nicht etwas aufbauen, was man auf der Zerstörung von etwas Wichtigem baut. Dann hat man meiner Ansicht nach von vorneherein daneben gebaut. Nur weil wir damals angetreten sind, zusammen mit dem Bund der Kriegsblinden diesen Hörspielpreis zu stabilisieren, der nun 50 Jahre lang auch eine Art Orientierung der Branche darstellt, werden wir jetzt auch nicht Herr im Haus sein wollen, sondern ganz im Gegenteil: wir werden auch sicherzustellen haben, dass die Kriegsblinden sich in ihrem Preis auch wiederfinden und sich nicht rausgeschmissen fühlen. Alles andere wäre ein Missverständnis und wäre auch eine üblere Geschichte von unfreundlicher Übernahme.
"Sehnsucht" – unter diesem Motto werkelten die teilnehmenden Autoren, Komponisten, Regisseure und Produzenten in fünf verschiedenen Workshops an Texten und Mischpulten, diskutierten ihre jüngsten Produktionen oder hospitierten bei Regisseur Walter Adler, der in die Arbeit mit Schauspielern im Studio einführte. In Raum 1106 des Funkhauses am Wallraffplatz etwa wurde nach Kräften gesehnt, geliebt, gereimt und gelitten, auf dass der Zeilenbruch verführerisch klinge und der Schmalz sehnsuchtsvoll tropfe. "Das Herz berechnen und brechen" war das Seminar der Baseler Autorin Birgit Kempker überschrieben, unter deren Anleitung die Teilnehmer Songtexte erstellten. "Grenzgänge zwischen den Medien unterstützen und den Teilnehmern Impulse für ihre Arbeit geben" – will das Hörspielforum, das die Filmstiftung in Zusammenarbeit mit dem WDR veranstaltet. Seit 1994 gehört die Hörspielförderung zu den Aufgaben der im Jahr 1991 vom Land Nordrhein Westfalen und dem WDR gegründeten Stiftung. Im Mittelpunkt steht dabei die Vergabe von Arbeitsstipendien an Autoren und Produzenten. Außerdem richtet sie zusammen mit der Stadt Wuppertal den Deutschen Kinderhörspielpreis aus und beteiligt sich seit drei Jahren am "Hörspielpreis der Kriegsblinden", um dessen jüngste Vergabe an Christoph Schlingensief es in den letzten Wochen einige Misstöne gab. Tatsächlich stimmten - zum zweiten Mal in der über fünfzigjährigen Geschichte des Preises - sämtliche Kriegsblinde geschlossen gegen das prämierte Stück, Schlingensiefs "Rosebud", was ehemalige Jurymitglieder zum Anlass nahmen, den Fortbestand des Preises in Zweifel zu ziehen. Auch dazu äußerte sich Michael Schmidt-Osbach vor dem Plenum des Hörspielforums:
Und lassen Sie mich bei der Gelegenheit zum Hörspielpreis der Kriegsblinden ein paar Sätze sagen: Da gibt es die ein oder andern Artikel zur Zeit, Verspannungen, der eine giftet den an, der andere hat mit irgendwem noch eine Rechnung, als man zusammen noch in der Jury war oder nicht mehr war. Christoph Schlingensief avanciert auf einmal zu einer Art Protegé der Filmstiftung. Das hat er nun wirklich nicht nötig – bei allem Respekt. Wie das so ist, wenn über lange Zeit aufgebaute Stimmungen sich dann ausleben. Ich will bei der Gelegenheit nur sagen: Wir werden zu diesem Hörspielpreis als Filmstiftung stehen, werden uns auch nicht von denen irritieren lassen, die sagen: Ihr müsst einen deutschen Radiopreis entwickeln und das ist doch das Schönste. Da würden wir uns übernehmen als Filmstiftung und man soll auch nicht etwas aufbauen, was man auf der Zerstörung von etwas Wichtigem baut. Dann hat man meiner Ansicht nach von vorneherein daneben gebaut. Nur weil wir damals angetreten sind, zusammen mit dem Bund der Kriegsblinden diesen Hörspielpreis zu stabilisieren, der nun 50 Jahre lang auch eine Art Orientierung der Branche darstellt, werden wir jetzt auch nicht Herr im Haus sein wollen, sondern ganz im Gegenteil: wir werden auch sicherzustellen haben, dass die Kriegsblinden sich in ihrem Preis auch wiederfinden und sich nicht rausgeschmissen fühlen. Alles andere wäre ein Missverständnis und wäre auch eine üblere Geschichte von unfreundlicher Übernahme.