Kurz und knapp, so lautet in London das aktuelle Mantra für Bewerbungen.
" Eine Bewerbung sollte höchstens drei Seiten sein, eine Seite für das Begleitschreiben und zwei Seiten Lebenslauf selbst."
Ian Wivell, Leiter der Marketing Services Abteilung der deutsch britischen Industrie- und Handelskammer in London. Und die Fettnäpfchen?
" Übersetzen Sie nicht einfach Ihren Lebenslauf oder Ihr Begleitschreiben, machen Sie es auch ein bisschen lockerer. Die Engländer sind auch ein bisschen lockerer in ihren Berufsleben und: Don't be so German."
Habt Mut zur Lücke, empfiehlt Ian Wivell. Bloß keine historische Auflistung sämtlicher Eckdaten von der Wiege bis zum Abitur. Religion und Familienstand ? Irrelevant. Geburtsdatum? Kann man auch verschweigen. In Kürze wird in England ein Gesetz gegen Altersdiskriminierung verabschiedet. Dann dürfen potenzielle Arbeitgeber gar nicht mehr nach dem Alter fragen. Und das obligatorische Foto? Auch nicht sonderlich gefragt.
Aber wie kann man sich von der Masse der Bewerber absetzen? Durch das Begleitschreiben, sagt Ian Wivell:
" Besonders hervorzuheben sind Deutschkenntnisse. Die Engländer legen natürlich Wert auf Qualifikationen, aber sie legen genauso viel Wert auf Erfahrungen und Ihre persönliche Einstellung. Das ist dann natürlich von Vorteil, wenn sie Auslandserfahrungen haben, und dass Sie sagen, was Sie für die Firma machen können. "
Nadja Khan, Personalleiterin eines großen Finanzinstituts in der Londoner City - das allerdings nicht namentlich erwähnt werden will - hat schon etliche Deutsche eingestellt. Auch sie sagt, die meisten Bewerbungen sind viel zu ausführlich. Mehr als zwei, drei Seiten schaut sie sich gar nicht an. Am liebsten sind ihr prägnant formulierte Unterlagen, die ihr per E-Mail geschickt werden.
Sie schaut erst einmal, ob ein Bewerber die relevante Erfahrung mitbringt. Natürlich setzt sie ein bestimmtes Bildungsniveau voraus, aber die Ausbildung des Kandidaten müsse nicht unbedingt genau auf den Posten zugeschnitten sein. Noten sind für sie sekundär. Daran könne man nicht ablesen, ob sich ein Bewerben am Arbeitsplatz bewährt. Ein guter Bewerber muss sich leidenschaftlich für den neuen Job interessieren. Für Nadja Khan zählen: Präsentation, Haltung, Persönlichkeit.
" Agenturen spielen beim Rekrutierungsprozess eine Schlüsselrolle. Sie haben direkte Kontakte zu Firmen, annoncieren Stellen, treffen die Vorauswahl aus einem Pool von Kandidaten. Davor testen die Agenten sämtliche Bewerber auf PC-Fertigkeiten, Mathematik, Rechtschreibung, bilden sie nötigenfalls aus, führen Verhandlungen. In der Londoner City laufen die meisten Bewerbungen über Agenturen."
Der Einstellungsprozess läuft schneller ab als in Deutschland. Manche Bewerber werden gleich am nächsten Tag zum Vorstellungsgespräch gebeten - und eingestellt. Annoncen haben nur ein paar Tage Laufzeit. Dafür gibt's aber auch weniger Arbeitsschutz als in Deutschland und kürzere Kündigungsfristen. Frau Khans wichtigster Tipp für Bewerber ist deshalb:
" Aktiv werden. Ich will Leute, die den Job wirklich wollen, die sich über die Firma informiert haben, die mich anrufen, immer wieder nachfragen. Und auch gegebenenfalls wissen wollen, warum sie eine Stelle nicht bekommen haben und was sie tun können, um sich einen Job bei einer anderen Firma zu angeln."
" Eine Bewerbung sollte höchstens drei Seiten sein, eine Seite für das Begleitschreiben und zwei Seiten Lebenslauf selbst."
Ian Wivell, Leiter der Marketing Services Abteilung der deutsch britischen Industrie- und Handelskammer in London. Und die Fettnäpfchen?
" Übersetzen Sie nicht einfach Ihren Lebenslauf oder Ihr Begleitschreiben, machen Sie es auch ein bisschen lockerer. Die Engländer sind auch ein bisschen lockerer in ihren Berufsleben und: Don't be so German."
Habt Mut zur Lücke, empfiehlt Ian Wivell. Bloß keine historische Auflistung sämtlicher Eckdaten von der Wiege bis zum Abitur. Religion und Familienstand ? Irrelevant. Geburtsdatum? Kann man auch verschweigen. In Kürze wird in England ein Gesetz gegen Altersdiskriminierung verabschiedet. Dann dürfen potenzielle Arbeitgeber gar nicht mehr nach dem Alter fragen. Und das obligatorische Foto? Auch nicht sonderlich gefragt.
Aber wie kann man sich von der Masse der Bewerber absetzen? Durch das Begleitschreiben, sagt Ian Wivell:
" Besonders hervorzuheben sind Deutschkenntnisse. Die Engländer legen natürlich Wert auf Qualifikationen, aber sie legen genauso viel Wert auf Erfahrungen und Ihre persönliche Einstellung. Das ist dann natürlich von Vorteil, wenn sie Auslandserfahrungen haben, und dass Sie sagen, was Sie für die Firma machen können. "
Nadja Khan, Personalleiterin eines großen Finanzinstituts in der Londoner City - das allerdings nicht namentlich erwähnt werden will - hat schon etliche Deutsche eingestellt. Auch sie sagt, die meisten Bewerbungen sind viel zu ausführlich. Mehr als zwei, drei Seiten schaut sie sich gar nicht an. Am liebsten sind ihr prägnant formulierte Unterlagen, die ihr per E-Mail geschickt werden.
Sie schaut erst einmal, ob ein Bewerber die relevante Erfahrung mitbringt. Natürlich setzt sie ein bestimmtes Bildungsniveau voraus, aber die Ausbildung des Kandidaten müsse nicht unbedingt genau auf den Posten zugeschnitten sein. Noten sind für sie sekundär. Daran könne man nicht ablesen, ob sich ein Bewerben am Arbeitsplatz bewährt. Ein guter Bewerber muss sich leidenschaftlich für den neuen Job interessieren. Für Nadja Khan zählen: Präsentation, Haltung, Persönlichkeit.
" Agenturen spielen beim Rekrutierungsprozess eine Schlüsselrolle. Sie haben direkte Kontakte zu Firmen, annoncieren Stellen, treffen die Vorauswahl aus einem Pool von Kandidaten. Davor testen die Agenten sämtliche Bewerber auf PC-Fertigkeiten, Mathematik, Rechtschreibung, bilden sie nötigenfalls aus, führen Verhandlungen. In der Londoner City laufen die meisten Bewerbungen über Agenturen."
Der Einstellungsprozess läuft schneller ab als in Deutschland. Manche Bewerber werden gleich am nächsten Tag zum Vorstellungsgespräch gebeten - und eingestellt. Annoncen haben nur ein paar Tage Laufzeit. Dafür gibt's aber auch weniger Arbeitsschutz als in Deutschland und kürzere Kündigungsfristen. Frau Khans wichtigster Tipp für Bewerber ist deshalb:
" Aktiv werden. Ich will Leute, die den Job wirklich wollen, die sich über die Firma informiert haben, die mich anrufen, immer wieder nachfragen. Und auch gegebenenfalls wissen wollen, warum sie eine Stelle nicht bekommen haben und was sie tun können, um sich einen Job bei einer anderen Firma zu angeln."