Ich stehe morgens auf, messe, spritze, esse dann mein Frühstück, gehe dann zur Schule, vor jeder Mahlzeit messe ich, esse dann mit den anderen Kindern meine Tischmahlzeiten, so wie sie ihr Frühstück essen, dann komme ich nach hause, messe wieder, spritze, esse mein Mittagsessen, ...
Die heute 13jährige Charlotte ist eine von rund 200.000 zuckerkranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland, vor zwei Jahren wurde bei ihr Diabetes Typ I diagnostiziert.
.....vor den Zwischenmahlzeiten messe ich auch, mach dann zum Beispiel Sport, mache meine Freizeit und abends messe ich dann wieder, spritze ich wieder, mache mein Abendessen und dann noch mal eine Zwischenmahlzeit und dann sollte ich vor dem ins Bett gehen noch mal messen.
Die Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels - mehrmals täglich – ist für sie überlebensnotwendig.
Dr. Antje Herbst, Leiterin der Diabetes-Ambulanz an der Bonner Universitätskinderklinik betreut Charlotte Breetz und ihre Familie seit zwei Jahren.
Der Schock über die Diagnose Zuckerkrank saß damals tief – vor allem bei Doris Breetz, die als Mutter zunächst gar nicht überblicken konnte, was nun auf die Familie zukommen würde.
Also am Anfang hat sich viel verändert, einfach weil man sehr viel Sorge hatte, als Mutter sich viel kümmern musste, das Gefühl hatte, wie soll man das schaffen, noch mit Berufstätigkeit, mit einem anderen Kind...
Zuckerkranke Kinder dürfen im Prinzip alles essen und sie können einen fast normalen Alltag leben, vorausgesetzt sie haben das Wechselspiel zwischen Essensmenge und Insulin im Griff. Für die Bonner Klinikärztin Antje Herbst gehören intensive und regelmäßige Schulungen der jungen Patienten und ihrer Familien deshalb unbedingt zur medizinischen Betreuung dazu.
Ich lege Wert darauf, dass die Familie insgesamt sehr gut geschult ist, so dass sehr viel Selbstständigkeit und Verantwortung zu der Familie kommt und dass sie wissen, wo die Grenze ist, wo sie wieder einen Rat vom Arzt brauchen. Außerdem lege ich sehr viel Wert darauf, dass die Kinder selbstständig werden, dass also auch die Eltern die die Lage versetzt werden, Verantwortung an das Kind weiter zu geben, aber dass die Eltern trotzdem noch mitgucken.
Charlotte hat gelernt, was und wie viel sie essen darf und sie kann sich die erforderliche Insulinmenge errechnen und sich selbst spritzen.
Schwieriger ist die Situation natürlich, wenn schon die Patienten schon im Kleinkindalter an Diabetes Typ I erkranken. Oftmals fällt es gerade diesen Familien schwer, den richtigen Zeitpunkt zu finden, die zunächst lebensnotwendige Eltern-Kind-Bindung zu lockern, weiß Dr. Herbst aus vielen Familiengesprächen:
Der große Schritt zu Selbstständigkeit passiert meistens zur Zeit der Pubertät, wo die Patienten flügge werden und auch mehr außer Haus tun wollen, und die Eltern dann auch den Schritt schaffen müssen, den Kindern diese Verantwortung zuzutrauen und das geht natürlich nur, wenn die Kinder auch gut geschult sind.
Die Bonner Universitätskinderklinik bietet deshalb auch spezielle Schulungen für Kinder ab zehn Jahren an. Nur wenn die heranwachsenden Patienten zuverlässig ihre Werte messen und Insulin spritzen, können sie auch ohne Mutter auf Klassenfahrt gehen, bei Freunden übernachten oder mit einer Jugendgruppe in die Ferien fahren.
Die Diabetesschulungen finden in Gruppen statt – mehrtägig und stationär....
Zum Teil gibt es theoretischen Unterricht, zum Teil gibt es praktische Übungen, wo mit den Kindern zusammen Sport betrieben wird. Es gibt einen Besuch im Restaurant, wo ich gleich praktisch anwenden kann, was muss ich da beachten. Es gibt im Rahmen dieser Schulung auch einen Elternabend, wo mit den Eltern noch mal ausführlich besprochen wird.
Doch so ganz dürfen Eltern ihre Mit-Verantwortung an ihre heranwachsenden Kinder noch nicht abgeben, meint die Mutter Doris Breetz:
Man muss schon versuchen, täglich auch ein Auge auf diese Krankheit zu haben, man muss dafür sorgen, dass dieses Tagebuch geführt wird, wo alle Insulinmengen, Blutzuckerwerte eingetragen werden, damit man eine Kontrolle hat, auf Klassenfahrten, wenn sie in Urlaub fährt, telefonieren wir einmal am Tag: Wie es geht und wie waren deine Werte? Sind sie gut, dann ist gut, sind sie schlecht, dann steht man dem Kind mit Rat und Tat zur Seite.
Auch für den Risikofall müssen die jungen Patienten immer ausgerüstet sein. Deshalb hat Charlotte Traubenzucker, Apfelsaft, Notfallspritze ebenso wie Messgerät und Insulin immer dabei – auch dafür ist sie selbst verantwortlich. Und sie muss Freunde und Lehrer darüber zu informieren, was im Notfall zu tun ist – dann nämlich, wenn sie ihre Unterzuckerung selbst nicht mehr in den Griff bekommt:
Wenn ich unterzuckere und das zu spät merke und dann umkippe, dass dann halt die Notfallspritze vorhanden ist , die mir dann auch gespritzt wird, dass die Leute, mit denen ich unterwegs bin, wissen, dass ich Diabetes habe und auch wissen wie sie zu handeln haben, damit ich nicht unterzuckere dadurch.
Die heute 13jährige Charlotte ist eine von rund 200.000 zuckerkranken Kindern und Jugendlichen in Deutschland, vor zwei Jahren wurde bei ihr Diabetes Typ I diagnostiziert.
.....vor den Zwischenmahlzeiten messe ich auch, mach dann zum Beispiel Sport, mache meine Freizeit und abends messe ich dann wieder, spritze ich wieder, mache mein Abendessen und dann noch mal eine Zwischenmahlzeit und dann sollte ich vor dem ins Bett gehen noch mal messen.
Die Kontrolle ihres Blutzuckerspiegels - mehrmals täglich – ist für sie überlebensnotwendig.
Dr. Antje Herbst, Leiterin der Diabetes-Ambulanz an der Bonner Universitätskinderklinik betreut Charlotte Breetz und ihre Familie seit zwei Jahren.
Der Schock über die Diagnose Zuckerkrank saß damals tief – vor allem bei Doris Breetz, die als Mutter zunächst gar nicht überblicken konnte, was nun auf die Familie zukommen würde.
Also am Anfang hat sich viel verändert, einfach weil man sehr viel Sorge hatte, als Mutter sich viel kümmern musste, das Gefühl hatte, wie soll man das schaffen, noch mit Berufstätigkeit, mit einem anderen Kind...
Zuckerkranke Kinder dürfen im Prinzip alles essen und sie können einen fast normalen Alltag leben, vorausgesetzt sie haben das Wechselspiel zwischen Essensmenge und Insulin im Griff. Für die Bonner Klinikärztin Antje Herbst gehören intensive und regelmäßige Schulungen der jungen Patienten und ihrer Familien deshalb unbedingt zur medizinischen Betreuung dazu.
Ich lege Wert darauf, dass die Familie insgesamt sehr gut geschult ist, so dass sehr viel Selbstständigkeit und Verantwortung zu der Familie kommt und dass sie wissen, wo die Grenze ist, wo sie wieder einen Rat vom Arzt brauchen. Außerdem lege ich sehr viel Wert darauf, dass die Kinder selbstständig werden, dass also auch die Eltern die die Lage versetzt werden, Verantwortung an das Kind weiter zu geben, aber dass die Eltern trotzdem noch mitgucken.
Charlotte hat gelernt, was und wie viel sie essen darf und sie kann sich die erforderliche Insulinmenge errechnen und sich selbst spritzen.
Schwieriger ist die Situation natürlich, wenn schon die Patienten schon im Kleinkindalter an Diabetes Typ I erkranken. Oftmals fällt es gerade diesen Familien schwer, den richtigen Zeitpunkt zu finden, die zunächst lebensnotwendige Eltern-Kind-Bindung zu lockern, weiß Dr. Herbst aus vielen Familiengesprächen:
Der große Schritt zu Selbstständigkeit passiert meistens zur Zeit der Pubertät, wo die Patienten flügge werden und auch mehr außer Haus tun wollen, und die Eltern dann auch den Schritt schaffen müssen, den Kindern diese Verantwortung zuzutrauen und das geht natürlich nur, wenn die Kinder auch gut geschult sind.
Die Bonner Universitätskinderklinik bietet deshalb auch spezielle Schulungen für Kinder ab zehn Jahren an. Nur wenn die heranwachsenden Patienten zuverlässig ihre Werte messen und Insulin spritzen, können sie auch ohne Mutter auf Klassenfahrt gehen, bei Freunden übernachten oder mit einer Jugendgruppe in die Ferien fahren.
Die Diabetesschulungen finden in Gruppen statt – mehrtägig und stationär....
Zum Teil gibt es theoretischen Unterricht, zum Teil gibt es praktische Übungen, wo mit den Kindern zusammen Sport betrieben wird. Es gibt einen Besuch im Restaurant, wo ich gleich praktisch anwenden kann, was muss ich da beachten. Es gibt im Rahmen dieser Schulung auch einen Elternabend, wo mit den Eltern noch mal ausführlich besprochen wird.
Doch so ganz dürfen Eltern ihre Mit-Verantwortung an ihre heranwachsenden Kinder noch nicht abgeben, meint die Mutter Doris Breetz:
Man muss schon versuchen, täglich auch ein Auge auf diese Krankheit zu haben, man muss dafür sorgen, dass dieses Tagebuch geführt wird, wo alle Insulinmengen, Blutzuckerwerte eingetragen werden, damit man eine Kontrolle hat, auf Klassenfahrten, wenn sie in Urlaub fährt, telefonieren wir einmal am Tag: Wie es geht und wie waren deine Werte? Sind sie gut, dann ist gut, sind sie schlecht, dann steht man dem Kind mit Rat und Tat zur Seite.
Auch für den Risikofall müssen die jungen Patienten immer ausgerüstet sein. Deshalb hat Charlotte Traubenzucker, Apfelsaft, Notfallspritze ebenso wie Messgerät und Insulin immer dabei – auch dafür ist sie selbst verantwortlich. Und sie muss Freunde und Lehrer darüber zu informieren, was im Notfall zu tun ist – dann nämlich, wenn sie ihre Unterzuckerung selbst nicht mehr in den Griff bekommt:
Wenn ich unterzuckere und das zu spät merke und dann umkippe, dass dann halt die Notfallspritze vorhanden ist , die mir dann auch gespritzt wird, dass die Leute, mit denen ich unterwegs bin, wissen, dass ich Diabetes habe und auch wissen wie sie zu handeln haben, damit ich nicht unterzuckere dadurch.