Krieg gegen die Ukraine
Selenskyj: "Erwarte russische Angriffswelle über Weihnachten"

Der ukrainische Präsident Selenskyj erwartet nach eigenen Worten ein Weihnachtsfest mit massiven russischen Angriffen auf sein Land. Selenskyj sagte in Kiew, noch hielten die ukrainischen Verteidigungslinien Stand, doch die Lage sei schwierig.

    Präsident Wolodymyr Selenskyj steht an einem Rednerpult
    Ukraines Präsident Selenskyj (picture alliance / Ropi / Pou)
    Der Präsident betonte, seinem Land fehle es an Flugabwehrsystemen, und bat um internationale Unterstützung. Der medizinische Leiter der Hilfsorganisation Eufomeda, Matthias Werner, sprach im Deutschlandfunk von einer schwierigen humanitären Lage. Russische Drohnen machten in den Gebieten, in denen er als Arzt im Hilfseinsatz gewesen sei, regelrecht Jagd auf Zivilisten. Selbst Kinder auf Spielplätzen seien Ziele der russischen Armee.

    Russische Angriffe - hunderte Drohnen, mehrere Tote

    Russland griff in der Nacht erneut die ukrainische Energie-Infrastruktur an. Dadurch sei es in mehreren Regionen zu Notabschaltungen bei der Stromversorgung gekommen, teilt das ukrainische Energieministerium mit. Betroffen waren unter anderem die Hauptstadt Kiew und die umliegende Region.
    Russland ⁠greift seit Beginn seiner Invasion ‌vor fast vier Jahren immer wieder gezielt die Energie-Infrastruktur der Ukraine an, um die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft zu stören.
    Mindestens 13 Regionen seien diesmal betroffen, teilte der ukrainische Präsident Selenskyj auf Telegram mit. Drei Menschen seien getötet worden, darunter ein vierjähriges Kind. Außerdem gebe es zahlreiche Beschädigungen an der Energieinfrastruktur. Nach Angaben aus Kiew schickte Russland mehr als 600 Drohnen und Dutzende Raketen Richtung Ukraine. Selenskyj beklagte, der Großangriff erfolge inmitten von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges und zeige, welche Prioritäten Russland tatsächlich habe.
    Nach getrennten Unterredungen mit der ukrainischen und der russischen Seite in Florida hatte der US-Sondergesandte Witkoff von konstruktiven Verhandlungen gesprochen. Details der Gespräche wurden nicht bekannt.
    Diese Nachricht wurde am 23.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.