UNO-Generalversammlung
Selenskyj fordert gerechten Frieden statt Waffenstillstand

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat vor der UNO-Generalversammlung in New York an die Weltgemeinschaft appelliert, sich angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Seite der Ukraine zu stellen. Wenn sich die Nationen geeint gegen den Agressor stellten, werde dies den Frieden bringen, sagte Selenskyj.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht in der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Sitzung des UNO-Sicherheitsrates (dpa / Michael Kappeler)
    Ziel sei nicht ein vielfach geforderter Waffenstillstand, sondern ein gerechter Frieden, betonte Selenskyj. Voraussetzung dafür sei der Abzug der russischen Truppen, wiederholte der ukrainische Staatschef. Zu dieser Friedensformel gebe es keine Alternative.
    Eine chinesisch-brasilianische Friedensinitiative lehnte Selenskyj ab. Es stelle sich die Frage, was das wahre Interesse dahinter sei. Der von den beiden Ländern eingebrachte Vorschlag sieht faktisch ein Einfrieren des Krieges entlang der aktuellen Frontlinien vor.
    Vor der UNO-Sitzung in New York hatte Selenskyj betont, dass der Krieg nicht durch Gespräche beendet werden könne. Russland müsse zum Frieden gezwungen werden, sagte er. Kremlsprecher Peskow bezeichnete die Äußerungen Selenskyjs als fatalen Fehler. Russland fordert von der Ukraine unter anderem die Abtretung von Gebieten und den Verzicht auf einen NATO-Beitritt.
    Der ukrainische Präsident wirbt bei seinem mehrtägigen Besuch in den USA bei den westlichen Verbündeten um weitere Unterstützung für sein Land, das sich seit mehr als zweieinhalb Jahren im Krieg mit Russland befindet. Am Donnerstag wird er nach Washington weiterreisen, wo er sich mit US-Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris treffen wird.
    Diese Nachricht wurde am 26.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.