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Kachowka-Staudamm
Selenskyj: Hunderttausende ohne normalen Trinkwasserzugang

Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms am Fluss Dnipro in der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Selenskyj Hunderttausende ohne Trinkwasserzugang.

    Ukraine, Cherson: Menschen bereiten sich auf die Evakuierung vor, da die ukrainische Stadt nach dem Bruch des Kachowka-Damms in der Region Cherson überflutet ist.
    Überflutung in Cherson. (kyodo/dpa)
    Selenskyj erklärte via "Telegram", mit dem Stausee sei eines der größten Wasserreservoirs der Ukraine vorsätzlich zerstört worden. Zuvor hatte er von der größten menschengemachten Umweltkatastrophe in Europa seit Jahrzehnten gesprochen. In Teilen der Region sind offenbar auch russische Minenfelder überflutet worden. Die frei gespülten Minen könnten von den Wassermassen unkontrolliert verbreitet werden und beim Aufprall auf Bäume oder Gebäude detonieren. Für heute wurde mit dem kritischen Punkt der Flutwelle gerechnet. In der Stadt Nowa Kachowka, die sich in unmittelbarer Nähe des Staudamms befindet, geht das Wasser inzwischen wieder zurück.
    Das gesamte Ausmaß der Schäden wird vermutlich erst in den kommenden Tagen sichtbar. Die Ursache der Explosion ist weiter unklar. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig die absichtliche Zerstörung des Damms vor. Mehrere Länder kündigten Hilfen für die Menschen in Region an.
    Diese Nachricht wurde am 07.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.