Krieg in der Ukraine
Selenskyj schlägt neue Gespräche mit Russland vor

Die Ukraine hat neue direkte Gespräche mit Russland zur Beendigung des Kriegs vorgeschlagen. Präsident Selenskyj teilte in einer Videobotschaft mit, der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Umjerow, habe Moskau ein Treffen in der nächsten Woche in Aussicht gestellt.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht im Rahmen eines Treffens in Kiew in ein Mikro.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit Russland verhandeln. (picture alliance / / AA / photothek.de / Juliane Sonntag)
    Ein genaues Datum nannte er nicht. Es müsse alles getan werden, um einen Waffenstillstand zu erreichen, sagte Selenskyj. Der Kreml hatte Anfang des Monats seine grundsätzliche Bereitschaft zu Gesprächen mit der Ukraine bekundet, nachdem US-Präsident Trump Russland eine Frist von 50 Tagen gesetzt hatte, um den Krieg zu beenden. Andernfalls drohte er mit Wirtschaftssanktionen.

    Gespräche schon im Mai und Juni

    Kiew und Moskau hatten im Mai und Juni Waffenruhe-Gespräche in Istanbul geführt. Der Austausch von Kriegsgefangenen und die Rückgabe getöteter Soldaten war das einzige konkrete Ergebnis der Treffen, Fortschritte bezüglich einer Waffenruhe wurden nicht erzielt.
    Selenskyj bekräftigte seine Bereitschaft zu einem persönlichen Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin. "Ein Treffen auf Führungsebene ist notwendig, um wirklich einen dauerhaften Frieden zu erreichen", sagte er.
    Bei den Gesprächen im Juni hatte Russland seine Maximalforderungen bekräftigt. Der Kreml verlangt unter anderem ein Ende der westlichen Militärhilfe für Kiew und den Abzug der ukrainischen Armee aus vier ukrainischen Regionen, die Russland für sich beansprucht. Kiew weist diese Forderungen als inakzeptabel zurück.

    Russische Angriffe gehen weiter

    Selenskyj hatte zudem mitgeteilt, dass Russland sein Land mit rund 300 Drohnen sowie 30 Raketen beziehungsweise Marschflugkörpern attackiert habe. Betroffen waren nach Angaben der Behörden vor allem die Hafenstadt Odessa, die zentralukrainische Region Dnipropetrowsk sowie die im Nordosten gelegene Stadt Sumy. Es gab mehrere Tote und zahlreiche Verletzte. Ziel der Angriffe war auch die Energieversorgung der Ukraine.
    Diese Nachricht wurde am 19.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.