US-Waffenlieferungen
Selenskyj will Gespräch mit Trump

Der ukrainische Staatschef Selenskyj setzt darauf, zeitnah mit US-Präsident Trump über Nachrichten zu einem teilweisen amerikanischen Waffenlieferstopp für sein Land sprechen zu können. Er hoffe, vielleicht schon in den kommenden Tagen über die US-Unterstützung reden zu können, sagte Selenskyj im dänischen Aarhus.

    Dänemarks König Frederik X. empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Frederiksen im Schloss Marselisborg in Aarhus, Dänemark
    Dänemarks König Frederik X. empfängt den ukrainischen Präsidenten Selenskyj bei einer Audienz mit Ministerpräsidentin Frederiksen im Schloss Marselisborg in Aarhus, Dänemark (picture alliance / Ritzau Scanpix / Henning Bagger)
    "Zunächst einmal: Wir setzen auf die Fortsetzung der amerikanischen Unterstützung", betonte er. Manches könnten die europäischen Staaten nicht liefern, etwa Raketen für die so wichtigen Patriot-Flugabwehrsysteme. Selenskyj war am Vormittag nach Aarhus gereist, wo die dänische Regierung und die EU-Kommission Gespräche zum Start des sechsmonatigen dänischen EU-Ratsvorsitzes führten. Er äußerte sich auf einer Pressekonferenz an der Seite von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EU-Ratspräsident António Costa und Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen.

    Medien: Angeblicher Lieferstopp von US-Raketen

    US-Medien hatten zuletzt von einem amerikanischen Lieferstopp bestimmter Raketen und Munition an die Ukraine berichtet - obwohl diese schon zugesagt waren. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte daraufhin mit, dass es offiziell nicht über eine Einstellung oder Revision der Lieferpläne für die vereinbarte Militärhilfe informiert worden sei. Man habe ein Telefongespräch mit den US-Kollegen für eine zusätzliche Klärung der Details angefragt. Die US-Regierung erklärte, manche Waffenlieferungen an die Ukraine seien pausiert worden wegen einer laufenden Überprüfung der militärischen Fähigkeiten der USA - Details wurden aber nicht genannt.

    Dänemark weiter für EU-Beitritt der Ukraine

    Die dänische EU-Ratspräsidentschaft hat der Ukraine bei dem treffen in Aarhus die volle Unterstützung bei ihren Bemühungen um einen Beitritt zur Europäischen Union zugesagt. Die Ukraine gehöre in die Staatengemeinschaft, erklärte Ministerpräsidentin Frederiksen. Die dänische Präsidentschaft werde alles tun, um die Ukraine auf diesem Weg zu unterstützen.
    Bei den Gesprächen dürfte es auch um eine verstärkte militärische Unterstützung, eine Zusammenarbeit mit der ukrainischen Rüstungsindustrie und neue Sanktionen gegen Russland gehen.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.