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Senden für die Ewigkeit

"Wer schreibt, der bleibt" lautet ein altes Sprichwort. Doch Papier ist vergänglich und nichts Geschriebenes hält für immer. Beim Radio ist das anders. Die von den Sendern abgestrahlten Wellen laufen mit Lichtgeschwindigkeit - nicht nur zu den Radiogeräten, sondern auch in die Tiefen des Alls.

Von Dirk Lorenzen |
    Der Deutschlandfunk hat 1962 seinen Betrieb aufgenommen. Also ist er schon in einem Umkreis von 50 Lichtjahren zu hören.

    Das kosmische Sendegebiet erstreckt sich bereits über einige der bekannten sehr hellen Sterne. Sirius im Großen Hund, der abends im Südwesten funkelt, ist nur gut acht Lichtjahre entfernt - er empfängt gerade das Programm von 2004.

    Der Abstand zu Prokyon im Kleinen Hund ist drei Lichtjahre größer - er ist erst auf dem Stand des Jahres 2001. Bis zu Wega in der Leier sind es 25 Lichtjahre - dort kommen bald die ersten täglichen Ausgaben von "Forschung aktuell" an.

    Den ersten morgendlichen Live-Interviews des Deutschlandfunks lauscht man jetzt in der Umgebung von Arktur, dem hellen orangefarbenen Stern im Bootes, der abends am Osthimmel leuchtet.

    Natürlich nimmt die Intensität der Radiosignale mit der zurückgelegten Entfernung stark ab. Im Universum sind die irdischen Hörfunkprogramme nur mit Mühe zu empfangen - aber auch Astronomen auf der Erde registrieren aberwitzig schwache Signale von himmlischen Objekten.

    Die Radiosendungen reisen übrigens ewig weiter. So wird auch diese Sternzeit noch irgendwo im Kosmos unterwegs sein, wenn es unsere Erde gar nicht mehr gibt. Also: Nur wer funkt, bleibt wirklich.

    Die Sterne im Umkreis von 50 Lichtjahren

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