Plattform für rechtsextreme Positionen?
Sender "CNews" ist meistgesehener Nachrichtensender in Frankreich

In Frankreich war der Sender CNews in diesem Jahr der meistgesehene Nachrichtensender.

    Der Schriftzug CNews ist auf einer Glasscheibe zu sehen.
    CNews ist in Frankreich nun der populärste Nachrichtensender. (picture alliance / abaca / Jumeau Alexis)
    CNews gehört zum Medienimperium des ultrakonservativen Unternehmers Bolloré. Nach Angaben der Organisation Médiamétrie erzielte der Sender eine Reichweite von 3,4 Prozent und liegt damit vor BFMTV des Milliardärs Saadé mit 2,8 Prozent. Im Jahr 2024 lagen beide Programme noch gleichauf - mit einem Anteil von jeweils 2,9 Prozent.
    CNews ist Teil der Gruppe "Canal+" und sieht sich regelmäßig dem Vorwurf ausgesetzt, vor allem ein Sprachrohr für rechtskonservative und rechtsextreme Positionen zu sein. Die F.A.Z. schrieb im Sommer, CNews zeichne als Nachrichtenkanal "das Bild eines Frankreichs, das von Islamisten und 'Wokisten' verheert wird".
    Im Herbst bezeichnete die Chefin des öffentlich-rechtlichen Medienkonzerns "France Télévisions", Cunci, den Sender ausdrücklich als "rechtsextremen Kanal". CNews-Direktor Nedjar konterte, man sei ein "Sender für Meinungen" - ausdrücklich im Plural - und stehe auf niemandes Seite. Die Medien der Bolloré-Gruppe werfen ihrerseits dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vor, linkslastig zu berichten.
    Das Medienimperium des Milliardärs Bolloré umfasst Radio- und Fernsehsender, darunter neben Canal+ mit CNews auch "Europe 1". Daneben zählen viele Magazine sowie Verlage wie etwa Fayard zu Bollorés Einflusssphäre. Bei Fayard, der zur von Bolloré übernommenen Hachette-Gruppe gehört, erschien zuletzt das Buch von Ex-Präsident Sarkozy über dessen Gefängnisaufenthalt von 20 Tagen.
    Diese Nachricht wurde am 30.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.