Samstag, 18. Mai 2024

Streit um Bundesliga-TV-Rechte
Sender DAZN will Schiedsgericht anrufen

Der Streit um die Vergabe der TV-Rechte für die Bundesliga zwischen der Deutschen Fußball Liga und dem Sender DAZN soll vor einem Schiedsgericht entschieden werden. DAZN plant nach eigenen Angaben, dazu die Deutsche Institution für Schiedsgerichtsbarkeit anzurufen.

30.04.2024
    Ein Mikrofon von DAZN liegt auf dem Rasen.
    Der Streamingaanbieter DAZN fühlt sich in der Rechtevergabe der DLF ungerecht behandelt und hat rechtliche Schritte angekündigt. (IMAGO / Giuseppe Maffia / IMAGO / Giuseppe Maffia)
    Das dreiköpfige Schiedsgericht soll dann für eine einvernehmliche Beilegung des Streits sorgen. Ist das nicht möglich, entscheidet es wie ein ordentliches Gericht. Die Entscheidung des Schiedsgerichts hat die gleiche Wirkung wie ein rechtskräftiges Urteil und ist vor ordentlichen Gerichten nur wegen formeller Verstöße anfechtbar. Ein Schiedsverfahren ist in der Regel kürzer als ein Verfahren vor staatlichen Gerichten, da es nur in einer Instanz geführt wird.

    DAZN fühlt sich durch Ligaverband benachteiligt

    Der Streit zwischen der Fußball Liga und DAZN war ausgebrochen, nachdem die Liga-Verantwortlichen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei der Auktion vor zwei Wochen ein Paket mit TV-Rechten an den Pay-TV-Anbieter Sky vergeben hatte. Dessen Konkurrent DAZN behauptet, die Deutsche Fußball Liga habe damit sein deutlich lukrativeres Angebot abgelehnt, weil eine kurzfristig verlangte Bankbürgschaft nicht innerhalb eines Tages zu erlangen war.
    Der Ligaverband weist die Vorwürfe zurück. Man habe das strittige Paket mit den Übertragungsrechten rechtmäßig an einen anderen Bieter vergeben. Die Angebote von DAZN seien nicht ausschreibungskonform gewesen und deswegen nicht bei der Vergabe berücksichtigt worden.
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.