Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio
"Sensation": Marathonläufer Amanal Petros holt Silber für Deutschland

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio hat Marathonläufer Amanal Petros die Silbermedaille für Deutschland gewonnen. Nachrichtenagenturen schreiben von einer "Sensation".

    Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Japan: Amanal Petros aus Deutschland im Olympiastadion von Tokio mit der deutschen Nationalflagge.
    Amanal Petros gewinnt Silber in Tokio. (dpa / Michael Kappeler)
    Der 30-Jährige lief die Strecke von gut 42 Kilometern in 2:09:48 Stunden. Er musste sich nach einem äußerst knappen Schlusssprint Alphonce Simbu aus Tansania geschlagen geben. Die Entscheidung fiel erst nach der Zielfoto-Auswertung, nach der Simbu um 0,03 Sekunden vorne lag. Bronze ging an den Italiener Iliass Aouani.

    Medaille als "Riesengroße Integration als Deutscher"

    Der 2012 aus der nordäthiopischen Region Tigray geflüchtete Petros sagte, die Silbermedaille sei für ihn "eine riesengroße Integration als Deutscher". Nun wolle er Videos von seinem Lauf zusammenschneiden und an seine Mutter schicken, die in einem Dorf ohne Strom und Internet lebe. "Hoffentlich werde ich sie mal nach Deutschland zu einem Wettkampf bringen", sagte Petros.
    Der zweite deutsche Marathon-Starter, Richard Ringer, war die ersten rund 35 Kilometer des Rennens ebenfalls in der Spitzengruppe präsent und kam als 13. Läufer ins Ziel.

    Erste deutsche Marathon-Medaille seit 1983

    Petros holte erst als zweiter deutscher Läufer in der WM-Geschichte eine Marathon-Medaille. 1983 in Helsinki gewann der zweimalige Olympiasieger Waldemar Cierpinski für die DDR Bronze.
    Gestern hatte Weitspringerin Malaika Mihambo ebenfalls eine Silbermedaille gewonnen. Bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Budapest vor zwei Jahren waren die deutschen Sportlerinnen und Sportler komplett ohne Medaille geblieben.
    Diese Nachricht wurde am 15.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.