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Sensationelle Funde im Neandertal

    Bei seiner aktuellen Grabungskampagne im Neandertal bei Düsseldorf konnte das Rheinische Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland eine besondere Entdeckung machen. Die Archäologen fanden ein Stück Augenhöhle mit Jochbein, das genau an den Schädel des Neandertalers passt, der 1856 gefunden wurde. An den Grabungen unter der Leitung von Ralf Schmitz und Jürgen Thissen war auch die Tübinger Archäologie-Studentin Susanne Feine beteiligt. Der Schädelknochenfund sorgte schon bei den Grabungen für Aufsehen, erzählt die Nachwuchsforscherin: "Normalerweise wird ein Fundstück gewaschen, in eine Tüte gepackt, beschriftet und später von den jeweiligen Leitern bearbeitet. In diesem Fall war es anders. Wir haben ein Kunststoffskelett, das wir als Vergleichsmaterial heranziehen können. Das wurde sofort ans Loch geholt." Das ganze Team habe sich um das Skelett geschart, es wurde gedreht und gewendet, bis man tatsächlich sicher sein konnte, dass es sich um ein passendes Stück handelte. Im Allgemeinen seien gute Grabungen, auf denen die jungen Studierenden vielleicht sogar bezahlt werden, nicht einfach zu bekommen, so Susanne Feine. Nach und nach entwickelten sich aber Beziehungen, sodass man als Student auch schon mal angerufen werde, ob man nicht zu einer Grabung kommen kann.

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    Das Neanderthal Museum in Mettman wird die neuen Funde ab dem 15. September präsentieren.

    Am Samstag, den 9. September 2000, veranstaltet der Landschaftsverband Rheinland den "Tag der Archäologie".