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Service-Center Arbeitsamt?

    Frage: Warum fordert das Arbeitsamt einerseits Initiative von den Absolventen und bremst sie auf der anderen Seite aus?

    Hermann Decker: Wir begrüßen es natürlich immer, wenn die Bewerber Eigeninitiative zeigen. Für Akademiker ist das eine Voraussetzung, um auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen. Wir ermuntern Bewerber und Bewerberinnen bereits ab der Zwischenprüfung, über den Tellerrand zu schauen, raus zu gehen und Gespräche mit potentiellen Arbeitgebern zu führen. Wir verstehen unter Eigeninitiative aber ein breiteres Herangehen, nicht nur den Wunsch nach einer Weiterbildung.

    Frage: Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um eine Weiterbildung bewilligt zu bekommen?

    Hermann Decker: Wir gehen zunächst davon aus, dass jemand, der einen Hochschulabschluss hat, befähigt ist, sich auf dem Arbeitsmarkt zu bewerben. Stellen wir fest, dass ein Bewerber trotz seines Hochschulabschlusses auf dem Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit nicht unterkommt – gerade bei Geisteswissenschaftlern ist das oft so – dann möchten wir dem Bewerber durch eine Weiterbildung das Handwerkszeug vermitteln, dass er längerfristig auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen kann.

    Frage: Heißt das, dass man längere Zeit arbeitssuchend gemeldet sein muss?

    Hermann Decker: Nein, es sind immer Einzelentscheidungen, die natürlich auch von Ort zu Ort variieren. Es stecken immer sehr hohe Summen hinter einer Weiterbildung, für einen Akademiker kostet sie rund 30.000 Mark. Wenn wir in Köln erkennen, dass sich nach kurzer Zeit dieser Eigeninitiative keine Chance ohne dieses Handwerkszeug ergibt, dann gibt es keine Wartezeiten. Für uns steht die Frage im Mittelpunkt, macht es in Hinblick auf den Arbeitsmarkt Sinn, passt derjenige zu dieser Weiterbildung? Eigentlich kommt fast jeder, der für eine Fortbildung sinnvoll erscheint, mit einer maximalen Wartezeit von einem halben Jahr in eine solche hinein.

    Frage: Wer bestimmt, ob eine Maßnahme sinnvoll ist?

    Hermann Decker: Die Fachkompetenz des entsprechenden Arbeitsberaters in einem Gespräch mit einem Bewerber oder einer Bewerberin.

    Frage: Ihr Faltblatt im Arbeitsamt suggeriert, dass der Placement-Berater den Weg in den Job schon sichert. Sie präsentieren sich als modernes Service-Center, sind dann aber unter Umständen telefonisch nicht erreichbar. Wie passt das zusammen?

    Hermann Decker: Fakt ist, dass wir immer versuchen, telefonisch erreichbar zu sein. Sollte dies durch Zufall nicht möglich sein, können die Bewerber auch jederzeit persönlich vorbei kommen und einen Termin vereinbare. Sehr oft ist auch ein direkter Zugang zu einem Berater im Hochschulteam möglich.

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