
Den Verkauf von Sex-Puppen hat Shein inzwischen gestoppt. Das Unternehmen mit Sitz in Singapur stand deswegen vor allem in Frankreich unter Druck. Dort hatte die zuständige Anti-Betrugsbehörde die Justiz eingeschaltet, weil einige Sexpuppen mit "kindlichem Aussehen" auf eine pädopornografische Art beworben worden seien. Die französische Regierung kündigte zudem eine Sperre des Unternehmens an. Die Geschäftsleitung von Shein erklärte, die Angebote stammten zwar von Drittanbietern, doch übernehme man die Verantwortung. Sämtliche Angebote und Bilder im Zusammenhang mit Sexpuppen wurden demnach gesperrt. Außerdem soll es die Kategorie "Produkte für Erwachsene" vorerst nicht mehr geben.
Ein französischer Abgeordneter schlug außerdem Alarm, weil über die Plattform Waffen vertrieben werden sollen, deren Besitz in Frankreich ohne besondere Genehmigung verboten ist. Dabei handelt es sich nach Darstellung des Abgeordneten um Messer und Schlagringe.
Wirtschaftsvertreter kritisieren Wettbewerbsnachteile
In der deutschen Wirtschaft ärgert man sich schon länger über die Billig-Konkurrenz aus Fernost. So regte der Handelsverband Deutschland Zölle gegen Shein und ähnliche Unternehmen wie etwa Temu an. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Genth, sprach von unfairen Wettbewerbsnachteilen. Händler in Deutschland müssten hohe Standards erfüllen und hafteten für alles, was sie verkauften. Bei Direktimporten aus Drittstaaten bestehe dagegen keine effektive Haftung.
EU-Kommission greift ein
Dieser und ähnliche Vorwürfe waren für die EU-Kommission Anlass, Shein in die Pflicht zu nehmen. Sie forderte Anfang des Jahres bei dem Portal Informationen an, ob dort illegale Waren angeboten würden. Zudem wurde eine Untersuchung eingeleitet, ob Shein ausreichend gegen missbräuchliche Vertragsbedingungen und unlautere Geschäftspraktiken vorgeht. Auch Verbraucherrechte sah man in Brüssel nicht ausreichend eingehalten. Bemängelt wurden Verstöße gegen das Umtauschrecht und unzulässige Praktiken bei Rabatten.
Tester finden Gift in Kleidung
Im vergangenen Jahr untersuchte die Zeitschrift "Öko-Test" Waren des Online-Händlers auf Schadstoffe und kam zu einem verheerenden Ergebnis. Manches schnelle Schnäppchen strotze nur so vor giftigen Chemikalien, bilanzierte "Öko-Test". Die meisten der getesteten 21 Kleidungsstücke fielen demnach durch. Acht wiesen Rückstände giftiger Chemikalien oberhalb der Grenzwerte auf. Shein erklärte, man nehme die beanstandeten Produkte aus dem Verkauf und verwies auf die Einhaltung strenger Standards, die man von Lieferanten verlange.
Diese Nachricht wurde am 06.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.





