
Die Staatsanwaltschaft Heidelberg leitet die Ermittlungen. Auf Anfrage des Deutschlandfunks zum aktuellen Stand berichtet die Behörde, ihr seien derzeit die Namen von sieben mutmaßlich betroffenen Athletinnen bekannt.
"Von diesen hat sich ein Großteil nicht von sich aus bei den Strafverfolgungsbehörden gemeldet, sondern wurde, bzw. wird zum Teil derzeit noch von der Polizei kontaktiert", heißt es weiter.
Fünf Zeuginnen und Zeugen habe die Polizei bisher vernommen. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Beschuldigte am Olympiastützpunkt Heidelberg, darunter einen Landestrainer. Der war von seinem Arbeitgeber, dem Landessportverband Baden-Württemberg, freigestellt worden. Der Boxverband des Bundeslandes hatte nach eigenen Angaben zwei Beschuldigte beurlaubt. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg verdächtigt die drei Männer des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und der sexuellen Belästigung.
Fünf Zeuginnen und Zeugen habe die Polizei bisher vernommen. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Beschuldigte am Olympiastützpunkt Heidelberg, darunter einen Landestrainer. Der war von seinem Arbeitgeber, dem Landessportverband Baden-Württemberg, freigestellt worden. Der Boxverband des Bundeslandes hatte nach eigenen Angaben zwei Beschuldigte beurlaubt. Die Staatsanwaltschaft Heidelberg verdächtigt die drei Männer des sexuellen Missbrauchs von Schutzbefohlenen und der sexuellen Belästigung.
Sportlerinnen mussten sich nackt wiegen
Die Taten sollen teilweise mehrere Jahre zurückliegen und sich im In- und Ausland ereignet haben.
Medien hatten unter anderem berichtet, die Betroffenen seien gezwungen worden, sich nackt wiegen zu lassen. In Sportarten, bei denen Athletinnen und Athleten in Gewichtsklassen eingeteilt werden, können potenzielle Täter das Wiegen als Vorwand für sexuelle Übergriffe nutzen. Nadine Apetz war bis vor kurzem Athletensprecherin des deutschen Boxverbandes. Bei Bekanntwerden der Vorwürfe sagte gegenüber dem Deutschlandfunk zum Thema "Nackt wiegen": "Dieses komplette Ausziehen auf der Waage, also kein Trainer muss in meinen Augen so genau wissen, was eine Sportlerin oder ein Sportler wiegt, dass man sich da jetzt nackt auf die Waage stellen müsste."
Medien hatten unter anderem berichtet, die Betroffenen seien gezwungen worden, sich nackt wiegen zu lassen. In Sportarten, bei denen Athletinnen und Athleten in Gewichtsklassen eingeteilt werden, können potenzielle Täter das Wiegen als Vorwand für sexuelle Übergriffe nutzen. Nadine Apetz war bis vor kurzem Athletensprecherin des deutschen Boxverbandes. Bei Bekanntwerden der Vorwürfe sagte gegenüber dem Deutschlandfunk zum Thema "Nackt wiegen": "Dieses komplette Ausziehen auf der Waage, also kein Trainer muss in meinen Augen so genau wissen, was eine Sportlerin oder ein Sportler wiegt, dass man sich da jetzt nackt auf die Waage stellen müsste."
Gesondertes Verfahren wegen sexuellen Übergriffs
Neben den bisher bekannten Vorwürfen im Boxen, ermittelt die Staatsanwaltschaft Heidelberg nach eigenen Angaben noch in einem gesonderten Verfahren. Hier hatte eine Boxerin des Boxverbandes Baden-Württemberg Anzeige gegen einen Gewichtheber erstattet, dem sie sexuelle Übergriffe vorwirft.
Die Olympiastützpunkte des Landes Baden-Württemberg werden unter anderem vom Bundesinnenministerium finanziert, das für die Förderung des Leistungssports zuständig ist. Das BMI sei Ende Oktober vom Deutschen Boxsport-Verband, DBV, über den Verdachtsfall am Olympiastützpunkt Heidelberg informiert worden. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte auf Anfrage des Deutschlandfunks: "Das BMI hat den Deutschen Boxsport-Verband im November und im Dezember um Stellungnahmen gebeten."
Die Olympiastützpunkte des Landes Baden-Württemberg werden unter anderem vom Bundesinnenministerium finanziert, das für die Förderung des Leistungssports zuständig ist. Das BMI sei Ende Oktober vom Deutschen Boxsport-Verband, DBV, über den Verdachtsfall am Olympiastützpunkt Heidelberg informiert worden. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte auf Anfrage des Deutschlandfunks: "Das BMI hat den Deutschen Boxsport-Verband im November und im Dezember um Stellungnahmen gebeten."
Gesprächsangebot an betroffene Athletinnen
Eine Stellungnahme vom 28. Dezember liegt dem Deutschlandfunk vor. Dort heißt es unter anderem, der Deutsche Boxsport-Verband habe den betroffenen Athletinnen Gesprächsangebote gemacht. Ein erstes Gespräch mit einer Athletin habe bereits stattgefunden. Ein Mitarbeiter des Verbandes sei freigestellt worden. In Bezug auf alle Beschuldigten werde geprüft.
"In wie weit der Entzug der Trainerlizenzen und Möglichkeiten wie z.B. Hausverbot bei Veranstaltungen vorgenommen werden kann."
Der DBV habe bei seinem Landesverband in Baden-Württemberg einen Bericht über die aktuelle Situation angefordert. Eine Weisungsbefugnis des Deutschen Boxsport-Verbandes gegenüber dem Landesverband bestehe nicht.
"In wie weit der Entzug der Trainerlizenzen und Möglichkeiten wie z.B. Hausverbot bei Veranstaltungen vorgenommen werden kann."
Der DBV habe bei seinem Landesverband in Baden-Württemberg einen Bericht über die aktuelle Situation angefordert. Eine Weisungsbefugnis des Deutschen Boxsport-Verbandes gegenüber dem Landesverband bestehe nicht.