Es ging nicht anders: Bei seiner offiziellen Vorstellung am 30. November musste Gareth Southgate Stellung beziehen - zum größten Missbrauchsskandal im englischen Fußball:
"Ich war in einer Mannschaft mit einem der Spieler, der jetzt gesagt hat, dass er missbraucht wurde. Ich verstehe, dass viele bis jetzt nicht darüber sprechen konnten."
Vielen Betroffenen passiert zu wenig
Das ist anderthalb Jahre her.
Inzwischen haben sich 849 Betroffene gemeldet - teilweise nach Jahrzehnten. Zum Zeitpunkt der Übergriffe waren sie zwischen vier und 20 Jahren alt, so die Polizei. 300 mutmaßliche Täter sind identifiziert. Einige sind bereits gestorben, andere - wenige - verurteilt, gegen wieder andere läuft zurzeit ein Verfahren.
Gareth Southgate sah bereits bei seiner Vorstellung Ende 2016 in Sachen Kinderschutz eine positive Entwicklung im Verband:
"Ich kenne die Klubs an der Basis. Fast jeder Klub hat seinen eigenen Kinderschutzbeauftragten. Es wäre falsch zu behaupten, dass nichts passiert ist."
"Ich kenne die Klubs an der Basis. Fast jeder Klub hat seinen eigenen Kinderschutzbeauftragten. Es wäre falsch zu behaupten, dass nichts passiert ist."
Vielen Betroffenen passiert zu wenig. Sie sind frustriert. Ihnen dauert die Aufarbeitung zu lange. Sie seien nicht ausreichend angehört oder eingebunden worden in den Aufarbeitungsprozess, so ihre Kritik. Teilweise sind sie selbst aktiv geworden und haben Hilfsorganisationen gegründet, finanziert durch Spenden.
Der britische Fußball-Verband FA hat eine interne Untersuchung in Auftrag gegeben und finanziert diese auch. Die Betroffenen sind skeptisch. Sie bezweifeln, dass auch wirklich alle Erkenntnisse offen gelegt werden.