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Shoa Naqvi

Shoa Naqvi ist Promotionsstudentin an der Uni Münster. Sie stammt aus Indien, ein Stipendium des DAAD erlaubt ihr die Promotion in Deutschland. Vor dem eigentlichen Studienbeginn hieß es aber erst einmal, Deutsch zu lernen.

Von Nina Treude | 23.09.2010
    "Ich habe jetzt so viele Freunde aus verschiedenen Ländern, das macht mein Leben viel interessanter. Es ist eine große Bereicherung für mich. Diese Erfahrung, die drei Jahre in Deutschland, sind nicht nur für mein Studium wichtig, ich möchte auch andere Kulturen und Menschen kennenlernen."

    Shoa Naqvi kommt aus Indien und ist 25 Jahre alt. In den nächsten drei Jahren wird die junge Studentin in Deutschland leben und an der Universität in Münster ihren Doktor in Biochemie machen. Seit vier Monaten lernt die DAAD-Stipendiatin in Köln deutsch, um sich auf ihre Promotion vorzubereiten. In Münster wird sie in einem Labor arbeiten, in dem hauptsächlich deutsch gesprochen wird, deshalb ist es wichtig, die neue Sprache schnell zu beherrschen. Shoas deutsch wird immer besser, nur manchmal muss sie noch auf ihre Englischkenntnisse zurückgreifen.

    "Wir haben viel Spaß im Unterricht und wir sprechen viel und wir lernen zusammen mit Spaß. Unser Unterricht ist nie langweilig."

    Lehrerin Marion Hetzel möchte Shoa nicht nur die neue Sprache vermitteln. Der Einblick in die neue Kultur ist ihr ebenso wichtig und ein positives Unterrichtsklima sind ihr genauso wichtig.

    "Meine Vorgehensweise ist eigentlich, dass ich sehr herzlich mit denen umgehe. Ich finde das ganz wichtig, dass sie erst mal aufgefangen sind. Ich versuch mit immer da hineinzuversetzen in die Situation. Dass ich auf einem anderen Kontinent bin, meine Familie, meine Freunde hinter mir gelassen habe, die Sprache noch nicht richtig spreche."

    Die Zeit in Köln neigt sich für Shoa dem Ende zu, schon bald wird sie ihr Studium in Münster beginnen und der Umzug in die neue Stadt steht vor der Tür. Kein leichter Schritt für die junge Frau, die sich gerade an Köln gewöhnt hatte.

    "Irgendwo in meinem Herzen möchte ich nach Münster gehen und mit dem Studium beginnen, weil das der eigentliche Grund für meinen Aufenthalt in Deutschland ist. Aber andererseits möchte ich Köln nicht verlassen, weil ich hier viel Spaß hatte und Köln nun kenne. Ich fühle mich sehr wohl hier und Münster ist mir noch sehr fremd."

    In Münster muss Shoa wieder neu anfangen. In erster Linie möchte sie sich dort auf ihr Studium konzentrieren. Sie hat sich entschieden nach Deutschland zu kommen, weil ihr Fachbereich an der Universität Münster einen besonders guten Ruf hat und so die idealen Möglichkeiten für die Promotion bietet. Über ihre Doktorarbeit kann Shoa aber noch nicht so richtig nachdenken. Zuerst steht Kisten packen und der Umzug in eine kleine Wohnung in Münster auf dem Plan.

    "Momentan habe ich noch keinen Plan. Ich habe gerade nur den Umzug im Kopf, ich habe so viel Gepäck dabei. Ich hoffe einfach, dass ich alles sicher nach Münster bringe, das ist meine größte Sorge."

    In Münster ist Shoa auf sich gestellt, denn die Stipendiaten des DAAD sind an Unis in ganz Deutschland verteilt. Shoa hat aber schon viele positive Erfahrungen gemacht und lernt schnell neue Leute kennen. Darauf hofft sie auch in Münster:

    "Ich finde Deutschland sehr interessant und die Leute sind sehr höflich und freundlich."


    "Welcome to Germany" Neue Sendereihe über ausländische Studierende