In der Mitte der modernen Produktionshalle stehen in langen Reihen Metallregale. Unzählige Motorradhelme stehen dort akkurat nebeneinander aufgereiht. Schnittige Integral- und federleichte Klapphelme. Das wahre Schmuckstück der Schuberth GmbH aber liegt ein wenig abseits auf einem schmalen Tisch. Kaminrot lackiert, das Visier verspiegelt, chinesische Schriftzeichen sind auf der Oberfläche eingraviert, ein tänzelnder Drache und sieben Sterne. Sieben Sterne für sieben Weltmeistertitel. Geschäftsführer Marcel Lejeune fährt mit seiner Hand liebevoll über die kalte, glatte Oberfläche aus stahlhartem Karbon.
Das ist ein Original, sagt der gebürtige Belgier stolz. Michael Schumacher schenkte dem Magdeburger Unternehmen seinen Helm nach seinem Abschied aus der Formel Eins. Als eine Art Dankeschön für die gute und vor allem sichere Zusammenarbeit.
Inzwischen sind Schumacher und Schuberth wieder ein Team.
"Der Formel-Eins-Helm ist bei Schuberth eigentlich kein Produkt, was wir in großen Mengen produzieren, sondern es ist die Zusammenfassung, die Synthese unseres ganzen Könnens. Das hat eigentlich als Konsequenz, dass in jedem von unseren Arbeitsschutzhelmen - Polizei-, Motorradhelmen oder Feuerwehrhelmen - auch ein kleines Stückchen Formel I drin ist."
Seit zehn Jahren mischt die Schuberth GmbH sehr erfolgreich in dem rasend schnellen Geschäft mit. Entwickelt und produziert die überlebenswichtige Kopfbedeckung schon längst nicht mehr nur für Michael Schuhmacher. Felipe Massa, Fernando Alonso, Nico Rosberg und Nick Heidfeld verlassen sich ebenfalls auf das Hightech-Produkt aus Magdeburg. 1922 wurde das Familienunternehmen in Braunschweig gegründet. Zuerst produzierte man Bierkästen für eine Brauerei. In den Wintermonaten gab es nur wenig zu tun, also erweiterte man sein Angebot, nähte aus Leder Taschen für Fotoapparate. Mit diesem Know-how ging man schließlich in die Innenausstattung von Helmen über.
Der Anfang war gemacht. Innovation habe schon damals eine große Rolle gespielt, erzählt Geschäftsführer Marcel Lejeune.
"Bei Schuberth ist damals der allererste Grubenhelm hergestellt worden, industriell. 1954 ist der erste industrielle Motorradhelm hergestellt worden, ´55 schon der erste Helm aus Kunststoff. 1957 schon der erste thermoplastische Helm. Wenn man diese Liste durchgeht, sieht man immer, dass Schuberth immer ganz vorne in der Innovation dabei war und auch die Technologie sehr, sehr stark beeinflusst hat über die vergangenen Jahre."
Vor vier Jahren übernahm ein us-amerikanischer Finanzinvestor das Unternehmen. Produktion, Entwicklung und Vertrieb wurden nach Magdeburg verlegt. 1,5 Millionen Helme stellt die Schubert GmbH jährlich her, der Umsatz liegt bei 60 Millionen Euro. Das Unternehmen entwickelt Helme für die Polizei und das Militär, die Feuerwehr und den Arbeitsschutz, den Motorrad- und Formel-Eins-Sport. Doch mit letzterem kann das Unternehmen nicht wirklich reich werden. Etwa 300 Stunden Handarbeit stecken in jedem unserer Formel-Eins-Unikate, sagt Lejeune. Bezahlen müssen die Formel-Eins-Fahrer die circa 12.000 Euro teuren Helme jedoch nicht. Dabei erhält jeder Fahrer mindestens zehn Stück.
Unsere Ausgaben bekommen wir über den Werbeffekt zurück, ist sich der Geschäftsführer sicher:
"So wie ich Herrn Schumacher einschätze, wird er von Rennen zu Rennen besser werden. Nicht nur er, sondern auch sein Auto. Schuberth hat so oder so Auftrieb, denn wir sind da, ihn zu schützen und nicht für ihn zu fahren."
Zurück in die Produktionshalle. Dort riecht es ätzend nach Kleber und Kunststoff. Oliver Heutema steht vor dem schmalen Tisch, zerlegt den gebrauchten Schumi-Helm in seine Einzelteile. Kein Problem für den 27-jährigen Ingenieur. Der blonde, schlaksige Mann kennt das Geheimnis der speziellen Montage, Pressevertretern hingegen bleibt es verschlossen. Eigentlich, sagt Oliver Heutema, kann man die Produktionsschritte mit denen eines Motorradhelms vergleichen. Nur der Grundstoff ist ein anderer. Statt sechs Schichten Glasfaser werden bei einem Formel-Eins-Helm bis zu 18 Schichten Kohlefaser verpresst.
Das Material ist dann extrem stabil, hält Kleinkalibergeschossen locker stand. Und je kleiner der Kopf, desto leichter der Helm, erklärt Oliver Heutema, der die Rennfahrer auch vor Ort betreut.
"Schumacher hat einen kleinen Kopf, also im Verhältnis zu anderen Fahrern. Das ist ein Vorteil. Er kann einen leichten und kleinen Helm fahren, der Helm ist nur 1350 Gramm schwer. Ja, ein absolutes Leichtgewicht."
Unter den Formel-Eins-Fahrern ist Michael Schuhmacher aber noch immer ein Schwergewicht, ist sich Oliver Heutema sicher. Ein Siegertyp eben, der der Schubert GmbH mit zu ihrem Weltruhm verhalf. Seit zehn Jahren kooperiert das Unternehmen mit Ferrari. Mit dem Ausnahmerennpilot Schumacher kreierte es den kleinsten, leichtesten und leisesten Motorrad-Klapphelm der Welt. Die Verkaufszahlen geben der Werbestrategie recht. Derzeit laufen in der Produktionshalle tagtäglich 1000 Motorradhelme vom Band.
Im vergangenen Jahr blieb der Helmhersteller zwar von der Weltwirtschaftskrise nicht verschont. Trotzdem will Schuberth sein Exportgeschäft forcieren und in diesem Jahr in den USA Fuß fassen. Mit dem Markenzeichen Made in Germany versteht sich, sagt Geschäftsführer Marcel Lejeune:
"Oh, die Krise war schon relativ heftig. Also, den 30-prozentigen Einbruch haben wir auch. Auf der anderen Seite sind wir relativ positiv eingestellt für die Zukunft, denn Markenprodukte sind immer gefragt. Und deswegen werden wir auch weiterhin in Richtung Premiumprodukt mit Innovation arbeiten und versuchen, uns von der Masse eigentlich abzuheben."
Das ist ein Original, sagt der gebürtige Belgier stolz. Michael Schumacher schenkte dem Magdeburger Unternehmen seinen Helm nach seinem Abschied aus der Formel Eins. Als eine Art Dankeschön für die gute und vor allem sichere Zusammenarbeit.
Inzwischen sind Schumacher und Schuberth wieder ein Team.
"Der Formel-Eins-Helm ist bei Schuberth eigentlich kein Produkt, was wir in großen Mengen produzieren, sondern es ist die Zusammenfassung, die Synthese unseres ganzen Könnens. Das hat eigentlich als Konsequenz, dass in jedem von unseren Arbeitsschutzhelmen - Polizei-, Motorradhelmen oder Feuerwehrhelmen - auch ein kleines Stückchen Formel I drin ist."
Seit zehn Jahren mischt die Schuberth GmbH sehr erfolgreich in dem rasend schnellen Geschäft mit. Entwickelt und produziert die überlebenswichtige Kopfbedeckung schon längst nicht mehr nur für Michael Schuhmacher. Felipe Massa, Fernando Alonso, Nico Rosberg und Nick Heidfeld verlassen sich ebenfalls auf das Hightech-Produkt aus Magdeburg. 1922 wurde das Familienunternehmen in Braunschweig gegründet. Zuerst produzierte man Bierkästen für eine Brauerei. In den Wintermonaten gab es nur wenig zu tun, also erweiterte man sein Angebot, nähte aus Leder Taschen für Fotoapparate. Mit diesem Know-how ging man schließlich in die Innenausstattung von Helmen über.
Der Anfang war gemacht. Innovation habe schon damals eine große Rolle gespielt, erzählt Geschäftsführer Marcel Lejeune.
"Bei Schuberth ist damals der allererste Grubenhelm hergestellt worden, industriell. 1954 ist der erste industrielle Motorradhelm hergestellt worden, ´55 schon der erste Helm aus Kunststoff. 1957 schon der erste thermoplastische Helm. Wenn man diese Liste durchgeht, sieht man immer, dass Schuberth immer ganz vorne in der Innovation dabei war und auch die Technologie sehr, sehr stark beeinflusst hat über die vergangenen Jahre."
Vor vier Jahren übernahm ein us-amerikanischer Finanzinvestor das Unternehmen. Produktion, Entwicklung und Vertrieb wurden nach Magdeburg verlegt. 1,5 Millionen Helme stellt die Schubert GmbH jährlich her, der Umsatz liegt bei 60 Millionen Euro. Das Unternehmen entwickelt Helme für die Polizei und das Militär, die Feuerwehr und den Arbeitsschutz, den Motorrad- und Formel-Eins-Sport. Doch mit letzterem kann das Unternehmen nicht wirklich reich werden. Etwa 300 Stunden Handarbeit stecken in jedem unserer Formel-Eins-Unikate, sagt Lejeune. Bezahlen müssen die Formel-Eins-Fahrer die circa 12.000 Euro teuren Helme jedoch nicht. Dabei erhält jeder Fahrer mindestens zehn Stück.
Unsere Ausgaben bekommen wir über den Werbeffekt zurück, ist sich der Geschäftsführer sicher:
"So wie ich Herrn Schumacher einschätze, wird er von Rennen zu Rennen besser werden. Nicht nur er, sondern auch sein Auto. Schuberth hat so oder so Auftrieb, denn wir sind da, ihn zu schützen und nicht für ihn zu fahren."
Zurück in die Produktionshalle. Dort riecht es ätzend nach Kleber und Kunststoff. Oliver Heutema steht vor dem schmalen Tisch, zerlegt den gebrauchten Schumi-Helm in seine Einzelteile. Kein Problem für den 27-jährigen Ingenieur. Der blonde, schlaksige Mann kennt das Geheimnis der speziellen Montage, Pressevertretern hingegen bleibt es verschlossen. Eigentlich, sagt Oliver Heutema, kann man die Produktionsschritte mit denen eines Motorradhelms vergleichen. Nur der Grundstoff ist ein anderer. Statt sechs Schichten Glasfaser werden bei einem Formel-Eins-Helm bis zu 18 Schichten Kohlefaser verpresst.
Das Material ist dann extrem stabil, hält Kleinkalibergeschossen locker stand. Und je kleiner der Kopf, desto leichter der Helm, erklärt Oliver Heutema, der die Rennfahrer auch vor Ort betreut.
"Schumacher hat einen kleinen Kopf, also im Verhältnis zu anderen Fahrern. Das ist ein Vorteil. Er kann einen leichten und kleinen Helm fahren, der Helm ist nur 1350 Gramm schwer. Ja, ein absolutes Leichtgewicht."
Unter den Formel-Eins-Fahrern ist Michael Schuhmacher aber noch immer ein Schwergewicht, ist sich Oliver Heutema sicher. Ein Siegertyp eben, der der Schubert GmbH mit zu ihrem Weltruhm verhalf. Seit zehn Jahren kooperiert das Unternehmen mit Ferrari. Mit dem Ausnahmerennpilot Schumacher kreierte es den kleinsten, leichtesten und leisesten Motorrad-Klapphelm der Welt. Die Verkaufszahlen geben der Werbestrategie recht. Derzeit laufen in der Produktionshalle tagtäglich 1000 Motorradhelme vom Band.
Im vergangenen Jahr blieb der Helmhersteller zwar von der Weltwirtschaftskrise nicht verschont. Trotzdem will Schuberth sein Exportgeschäft forcieren und in diesem Jahr in den USA Fuß fassen. Mit dem Markenzeichen Made in Germany versteht sich, sagt Geschäftsführer Marcel Lejeune:
"Oh, die Krise war schon relativ heftig. Also, den 30-prozentigen Einbruch haben wir auch. Auf der anderen Seite sind wir relativ positiv eingestellt für die Zukunft, denn Markenprodukte sind immer gefragt. Und deswegen werden wir auch weiterhin in Richtung Premiumprodukt mit Innovation arbeiten und versuchen, uns von der Masse eigentlich abzuheben."