Archiv


Sicherheitslücke in Email-Clients

Ein heimtückisches Sicherheitsloch in den Email-Clients der Firmen Microsoft und Netscape haben jetzt finnische Experten enthüllt: Demnach können sowohl "Outlook 98" und "Outlook Express" als auch der im Netscape Communicator 4.x enthaltene "Messenger" durch elektronische Post zum Absturz gebracht werden, denen Dateien mit überlangem Namen angefügt wurden.

Peter Welchering |
    Um den Crash auszulösen, muß der Anwender die empfangene Nachricht noch nicht einmal öffnen. Schon das bloße Herunterladen von einem Email-Server kann den Fehler auslösen. Wie Microsoft einräumte, könnten findige Hacker die Programme der Outlook-Reihe durch geschickte Manipulation dazu veranlassen, nach dem Absturz kleine Programmroutinen abzuarbeiten. Diese verbergen sich unmittelbar im Namen der beigelegten Binärdatei und sollen verschiedene (Schad-)Funktionen auf der Festplatte des Nutzers ausführen können. Nach Auskunft der finnischen Fachleute sind dabei Operationen vom Einschleusen Trojanischer Pferde bis hin zum Löschen des gesamten Harddisk-Inhaltes möglich. Gleiches gelte für das Konkurrenzprodukt "Messenger" aus dem Hause Netscape.

    Unterdessen vermeldete der US-Viren-Spezialist Symantec, daß im Zuge dessen auch äußerst aggressive Viren eindringen könnten, die lange Zeit im verborgenen blieben und erhebliche Schäden am System verursachen könnten. Dem Vernehmen nach sollen von dem Sicherheitsloch bereits erste Firmen betroffen sein, so zum Beispiel ein Lieferant von Autozubehör. Während Microsoft unterdessen einen Bugfix für die englische Version von Outlook Express bereithält, müssen sich "Messenger"-User für den Moment noch gedulden.