Krauter: Herr Professor Schiefer, trägt die neue Regelung den dem Stand der Forschung Rechnung?
Schiefer: Ja, ich denke schon. Vor allen Dingen trägt diese Abstandsregelung dem Sicherheitsempfinden unserer Leute, also vor allen Dingen der Gentechnik-Gegner, Rechnung, würde ich mal behaupten. Wir haben in Versuchen mit größeren Parzellen alle 25 Meter überprüft, wie viel von den gentechnisch veränderten Mais auskreuzen könnte in der normalen Mais. Und unsere Ergebnisse lagen erst einmal alle unter der Nachweisgrenze. Die Nachweisgrenze ist 0,9 Prozent Auskreuzungen, dann muss nachgewiesen oder gekennzeichnet werden. Und wir hatten in nach 25 Metern 0,46 Prozent Auskreuzungen, nach 25 Metern.
Krauter: Also schon die Hälfte des Grenzwertes. Unterhalb der Hälfte des Grenzwertes.
Schiefer: Genau. Und wenn man dann weiter guckt nach 50 Metern lagen wir etwa bei 0,15 Prozent Auskreuzungen und nach 100 Metern war die Nachweisgrenze erreicht, also 0,1 Prozent. Dann muss aber immer beachten: diese Werte sind ermittelt worden in Windrichtung, also der Mais treibt ja die Pollen, trägt die mit dem Wind, überträgt die mit dem Wind. Und deshalb ist die Windrichtung entscheidend. Wenn man gegen den Wind diese Probennahme macht, und auch das haben wir gemacht, war nach 50 Metern die Auskreuzung schon null.
Krauter: Also nicht mehr messbar!
Schiefer: Ja, also, gerade so an der Nachweisgrenze. Und in Windrichtung haben wir bis 180 Meter gemessen und da war nach 180 Meter null. Deswegen sage ich, also, die 150 Meter sind für die Praxis real, dort passiert im Prinzip nichts mehr, aber die 300 Meter, die ja vorgeschrieben sind, zu den Ökobauern, die haben schon einen wirklich großen Sicherheitspuffer eingebaut. So dass man dort sagen kann, dort passiert nahezu nichts.
Krauter: Nun sage aber Kritiker, man hätte sich trotzdem gleich pauschal auf diese 300 Meter einigen sollen, und verweisen unter anderem darauf - nicht zu Unrecht - dass einzelne Pollen ja auch deutlich weiter Jahr fliegen können, kilometerweit sogar.
Schiefer: Das ist durchaus möglich, aber ich muss Ihnen hier sagen, der Mais ist also keine Pflanze, die aus Europa stammt. Der ist hier nicht heimisch, was soll passieren, wenn mal ein Pollen weiterfliegt? Der Mais hatte keine verwandten Pflanzen, in die er jetzt einkreuzen könnte. Und diese Pflanzen, die eventuell hier entstehen durch ein Kreuzung, die sind nicht fähig in natürlichen Habitaten zu überleben. Die Gefahr beim Mais, dass dort irgendwas unkontrolliert passiert, ist minimal. Und ich sagte, bei 180 Meter war's null. Und wenn mal ein einzelner Pollen fliegt, dort passiert also nicht relevantes, weder für Fauna und Flora und auch nicht für den Menschen.
Krauter: Das heißt, die Grenzwerte werden durch diesen regulierten Abstand sicher eingehalten. Aber der psychologische Graben zwischen Befürwortern und Gegnern, der wird uns wahrscheinlich weiterbeschäftigen?
Schiefer: Ja, das ist dann eine Ansichtssache. Aber ich verlasse mich hier auf Versuche, die wir durchgeführt haben. Und die Diskussion wird sachlich geführt werden. Also, ich kann dann nicht irgend etwas spekulieren, sondern ich sehe dies aus meinem Versuchen, dass dort nahezu Null ist, und außerdem muss man beachten, dass ja eine Absprache mit den Nachbarn erforderlich ist, und dass da eventuell auch noch 20 oder 30 Meter Mais als Refugium oder als Schutz einbauen kann. Nur der Mais hat Affinität zu seinen eigenen Pollen und zieht den Pollen an.
Krauter: Die Abspracheregelung unter Nachbarn ist aber auch ein Kritikpunkt. Es könnte auch dazu führen, dass sich mancher den Abstand abkaufen lässt und am Ende die Sicherheitsabstände kleiner sind als die vorgeschrieben sind, oder?
Schiefer: Ich will nicht immer unbedingt vom schlechtesten Beispiel ausgehen. Das wäre durchaus möglich. Aber, wenn er denn die Abstände nicht einhält, handelt er eigentlich gesetzwidrig und kann belangt werden. Oder er muss den Mais dann kennzeichnen und muss den dann als Genmais ausweisen.
Krauter: Das heißt, die Gesetzesvorlage, so wie sie heute beschlossen wurde, ist eine gute Wahl auch für den Standort Deutschland?
Schiefer: Also ich würde sagen, sie ist eine Voraussetzung, um eine Koexistenz und eine Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das ist durch das in Ordnung.
Schiefer: Ja, ich denke schon. Vor allen Dingen trägt diese Abstandsregelung dem Sicherheitsempfinden unserer Leute, also vor allen Dingen der Gentechnik-Gegner, Rechnung, würde ich mal behaupten. Wir haben in Versuchen mit größeren Parzellen alle 25 Meter überprüft, wie viel von den gentechnisch veränderten Mais auskreuzen könnte in der normalen Mais. Und unsere Ergebnisse lagen erst einmal alle unter der Nachweisgrenze. Die Nachweisgrenze ist 0,9 Prozent Auskreuzungen, dann muss nachgewiesen oder gekennzeichnet werden. Und wir hatten in nach 25 Metern 0,46 Prozent Auskreuzungen, nach 25 Metern.
Krauter: Also schon die Hälfte des Grenzwertes. Unterhalb der Hälfte des Grenzwertes.
Schiefer: Genau. Und wenn man dann weiter guckt nach 50 Metern lagen wir etwa bei 0,15 Prozent Auskreuzungen und nach 100 Metern war die Nachweisgrenze erreicht, also 0,1 Prozent. Dann muss aber immer beachten: diese Werte sind ermittelt worden in Windrichtung, also der Mais treibt ja die Pollen, trägt die mit dem Wind, überträgt die mit dem Wind. Und deshalb ist die Windrichtung entscheidend. Wenn man gegen den Wind diese Probennahme macht, und auch das haben wir gemacht, war nach 50 Metern die Auskreuzung schon null.
Krauter: Also nicht mehr messbar!
Schiefer: Ja, also, gerade so an der Nachweisgrenze. Und in Windrichtung haben wir bis 180 Meter gemessen und da war nach 180 Meter null. Deswegen sage ich, also, die 150 Meter sind für die Praxis real, dort passiert im Prinzip nichts mehr, aber die 300 Meter, die ja vorgeschrieben sind, zu den Ökobauern, die haben schon einen wirklich großen Sicherheitspuffer eingebaut. So dass man dort sagen kann, dort passiert nahezu nichts.
Krauter: Nun sage aber Kritiker, man hätte sich trotzdem gleich pauschal auf diese 300 Meter einigen sollen, und verweisen unter anderem darauf - nicht zu Unrecht - dass einzelne Pollen ja auch deutlich weiter Jahr fliegen können, kilometerweit sogar.
Schiefer: Das ist durchaus möglich, aber ich muss Ihnen hier sagen, der Mais ist also keine Pflanze, die aus Europa stammt. Der ist hier nicht heimisch, was soll passieren, wenn mal ein Pollen weiterfliegt? Der Mais hatte keine verwandten Pflanzen, in die er jetzt einkreuzen könnte. Und diese Pflanzen, die eventuell hier entstehen durch ein Kreuzung, die sind nicht fähig in natürlichen Habitaten zu überleben. Die Gefahr beim Mais, dass dort irgendwas unkontrolliert passiert, ist minimal. Und ich sagte, bei 180 Meter war's null. Und wenn mal ein einzelner Pollen fliegt, dort passiert also nicht relevantes, weder für Fauna und Flora und auch nicht für den Menschen.
Krauter: Das heißt, die Grenzwerte werden durch diesen regulierten Abstand sicher eingehalten. Aber der psychologische Graben zwischen Befürwortern und Gegnern, der wird uns wahrscheinlich weiterbeschäftigen?
Schiefer: Ja, das ist dann eine Ansichtssache. Aber ich verlasse mich hier auf Versuche, die wir durchgeführt haben. Und die Diskussion wird sachlich geführt werden. Also, ich kann dann nicht irgend etwas spekulieren, sondern ich sehe dies aus meinem Versuchen, dass dort nahezu Null ist, und außerdem muss man beachten, dass ja eine Absprache mit den Nachbarn erforderlich ist, und dass da eventuell auch noch 20 oder 30 Meter Mais als Refugium oder als Schutz einbauen kann. Nur der Mais hat Affinität zu seinen eigenen Pollen und zieht den Pollen an.
Krauter: Die Abspracheregelung unter Nachbarn ist aber auch ein Kritikpunkt. Es könnte auch dazu führen, dass sich mancher den Abstand abkaufen lässt und am Ende die Sicherheitsabstände kleiner sind als die vorgeschrieben sind, oder?
Schiefer: Ich will nicht immer unbedingt vom schlechtesten Beispiel ausgehen. Das wäre durchaus möglich. Aber, wenn er denn die Abstände nicht einhält, handelt er eigentlich gesetzwidrig und kann belangt werden. Oder er muss den Mais dann kennzeichnen und muss den dann als Genmais ausweisen.
Krauter: Das heißt, die Gesetzesvorlage, so wie sie heute beschlossen wurde, ist eine gute Wahl auch für den Standort Deutschland?
Schiefer: Also ich würde sagen, sie ist eine Voraussetzung, um eine Koexistenz und eine Wahlfreiheit zu ermöglichen. Das ist durch das in Ordnung.