Dass sich hinter der Fassade so einiges verbergen kann, das wollte Frieder Dünkel, Professor für Kriminologie an der Universität Greifswald, seinen Jurastudierenden vor Augen führen. Allgemein gelten die "Rechtsverdreher" doch als Hüter von Ordnung und Moral, die auch noch nach Feierabend dicke Gesetzeswerke wälzen. Nun zeigte eine Studie über die Kriminologen an der Universität Greifswald aber, dass auch sie nur ganz normale Menschen sind und selbst angehende Anwälte und Richter im Schnitt genauso gesetzeslos sind wie ihre Mitbürger. Zu Beginn des Semesters verteilte Professor Frieder Dünkel Fragebögen an die Studienanfänger im Fach Jura. Die Auswertung brachte es ans Tageslicht: Rechtswissenschafts-Studenten scheren sich privat kaum um Paragrafen. 30 Prozent Schwarzfahrer, jeder sechste betrunken Steuer, 14 Prozent nehmen illegale Drogen und 6 bis 7 Prozent haben in den letzten 12 Monaten jemanden betrogen oder im Laden geklaut.
Wichtig an der Sache ist Professor Frieder Dünkel der pädagogische Aspekt: "Ich möchte über Phänomene der Kriminalität nicht nur reden, sondern sie erfahrbar machen. Jetzt kann ich sagen, das sind ihre Daten, unter uns sitzen 30 Prozent Schwarzfahrer. Und dann gucken sie sich an und merken, jeder sieht genau so aus wie ich". Stichproben bei Psychologie- und Lehramts-Studenten führten zu ähnlichen Ergebnissen wie die anonyme Selbstauskunft der 100 befragten Jura-Studierenden. Und noch eins ist Professor Dünkel wichtig: "Die offizielle Kriminalstatik, die im März vom Bundesinnenminister veröffentlicht wird, sagt wenig über die Wirklichkeit aus, denn die meisten Delikte dieser Art werden nicht angezeigt. Das ist ein ernüchternder Befund, den ich den Studierenden immer zu erläutern versuche".
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Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät Domstraße 20 17489 Greifswald Telefon: 03834 - 862001 Telefax: 03834 - 862002
Wichtig an der Sache ist Professor Frieder Dünkel der pädagogische Aspekt: "Ich möchte über Phänomene der Kriminalität nicht nur reden, sondern sie erfahrbar machen. Jetzt kann ich sagen, das sind ihre Daten, unter uns sitzen 30 Prozent Schwarzfahrer. Und dann gucken sie sich an und merken, jeder sieht genau so aus wie ich". Stichproben bei Psychologie- und Lehramts-Studenten führten zu ähnlichen Ergebnissen wie die anonyme Selbstauskunft der 100 befragten Jura-Studierenden. Und noch eins ist Professor Dünkel wichtig: "Die offizielle Kriminalstatik, die im März vom Bundesinnenminister veröffentlicht wird, sagt wenig über die Wirklichkeit aus, denn die meisten Delikte dieser Art werden nicht angezeigt. Das ist ein ernüchternder Befund, den ich den Studierenden immer zu erläutern versuche".
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