Die Frage, wer wen riechen kann, entscheidet seit je her über Karrieren. Die Mannheimer Arbeitspsychologinnen Sandra Speemann und Sabine Sczeny haben jetzt wissenschaftlich belegen können, dass die Nase auch an Personalentscheidungen beteiligt ist. Sie fanden heraus, dass männlich markante Parfüms - dezent eingesetzt - dem Riechorgan Führungskompetenz vorgaukeln. Um ihre These zu belegen, haben die beiden Forscherinnen das halbe Institut für Sozialpsychologie einparfümiert. "Wir haben und auf Parfüms konzentriert, die stereotyp besetzt sind", erklärt Sandra Spreemann. Blumig-leichte Düfte ordnet man eher Frauen zu, herbe Düfte eher Männern. Zweite Annahme der Forscherinnen war, dass Männern ohnehin eine größere Führungskompetenz zugeordnet werde. Sabine Sczesny: "Es gibt das 'think manager - think male'-Phänomen, wonach Personen, die das Wort Manager hören, sofort an einen Mann denken." Frauen mit männlichen Parfüms könnten also beim Bewerbungsgespräch dem Personalchef - oder der Chefin - einen männlichen Bewerber vorgaukeln. Allerdings darf das Parfüm auch nicht zu herb sein. "Das hätte wahrscheinlich den gegenteiligen Effekt", so Sczesny. Umgekehrt haben Männer, die vor dem Bewerbungsgespräch versehentlich zur Parfümflasche der Partnerin greifen, ganz schlechte Karten. Sie können nur auf die Begegnung mit einer Personalchefin hoffen. Denn die ließen sich in der Stichprobe weniger beeinflussen als ihre männlichen Kollegen.
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Lehrstuhl für Sozialpsychologie an der Universität Mannheim
Die Welt der Düfte klärt auf über die Geschichte von Gerüchen und Düften.
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