
Amtsinhaber Saied tritt ohne ernsthafte Konkurrenz an. Die Wahlbehörde hatte zahlreiche Kandidaturen abgelehnt. Nur zwei Gegenkandidaten wurden zur Wahl zugelassen. Einer davon sitzt im Gefängnis. Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation "Middle East Democracy Center" zählte bereits vor Öffnung der Wahllokale in Tunesien 60 Verstöße gegen die Prinzipien fairer und freier Wahlen.
Präsident Saied hat seit seinem Wahlsieg vor fünf Jahren seine Macht schrittweise ausgebaut. 2021 verhängte er den Ausnahmezustand. Seitdem änderte er die Verfassung, schwächte die Gewaltenteilung und stärkte sein Präsidentenamt. Kritiker werfen Saied einen autoritären Regierungsstil vor. Am Freitag vor der Wahl demonstrierten hunderte Menschen in der Hauptstadt Tunis gegen den Präsidenten.
Das Wahlergebnis soll am Mittwoch verkündet werden.
Diese Nachricht wurde am 06.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.