Zuerst haben die Motten die Maisfelder von Iowa erobert. Dann kam Illinois an die Reihe, Indiana, Ohio, schließlich Pennsylvania. Innerhalb von zehn Jahren hat sich der westliche Bohnenschneider über den ganzen Maisgürtel der USA verbreitet. Warum, weiß keiner. Der Verein Testbiotech, der sich mit den Folgen von biotechnischen Entwicklungen befasst, hat jetzt für Greenpeace mehrere Studien ausgewertet und kommt zu folgendem Ergebnis:
"Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Ausbreitung des Schädlings auf den großflächigen Anbau von genetisch verändertem Mais zurückzuführen ist, der ein Insektengift produziert. Der Vorgang selber wird als pest replacement bezeichnet und ist aus der industriellen Landwirtschaft bekannt."
Viele amerikanische Bauern setzen seit mehr als zehn Jahren auf Bt-Mais. Wissenschaftler haben den Pflanzen ein zusätzliches Gen ins Erbgut eingeschleust. Deshalb kann der Mais selber ein Insektengift produzieren und so seinen größten Widersacher in Schach halten: Den Maiszünsler. Und auch ein anderer Schädling fällt dem Bt-Mais zum Opfer: der Baumwollkapselborer. Der wiederum ist ein natürlicher Feind des Bohnenschneiders. Der Bohnenschneider seinerseits verträgt den Bt-Mais bestens, und ohne Feinde kann er sich problemlos ausbreiten. Doch für Bill Hutchison, Insektenspezialist an der Universität von Minnesota, ist diese Erklärung zu simpel.
"Testbiotech konzentriert sich bei der Auswertung der Studien nur auf eine mögliche Ursache, auf eine Hypothese, die infrage kommt."
Für den Vormarsch des Bohnenschneiders könnte es andere, wichtigere Gründe geben. Erstens: Der Klimawandel.
"In den letzten 20 Jahren war es im Mittleren Westen wärmer als sonst. Die Winter sind milder, der Schädling stirbt nicht mehr wie früher, sondern kann problemlos unter der Erde überwintern. Und das könnte erklären, warum der Bohnenschneider jetzt auch in diesen Regionen auftaucht."
Der zweite Grund: Ausgerechnet das wachsende Umweltbewusstsein der Farmer könnte dazu beigetragen haben, dass sich der Schädling weiter ausgebreitet hat. Viele Farmer im mittleren Westen bauen auf ihren Feldern abwechselnd Mais und Soja an. Auch die Sojapflanzen sind genetisch verändert, dadurch sind sie resistent gegen Breitbandunkrautvernichter. So können die Bauern die Unkräuter auf dem Sojafeld bequem mit Herbiziden bekämpfen, und müssen die Felder nicht mehr so tief durchpflügen wie früher. Einige Farmer lassen das Pflügen ganz bleiben, um den Boden zu schonen. Perfekte Bedingungen für den Bohnenschneider.
"Die Larven fressen sich im Sommer am Mais satt und überwintern dann im selben Feld in der Erde. Der Farmer verzichtet auf das Pflügen im Herbst. Im Frühling pflanzt er dann Sojabohnen an, und auch da pflügt er das Feld nicht, oder nur ein kleines bisschen. Die Erde wird kaum aufgewühlt, und dadurch können die Bohnenschneiderlaven gut überleben."
Die Farmer können den Schädling bekämpfen. Sie können spezielle Insektengifte spritzen. Oder sie setzen auf den Bt-Mais der nächsten Generation. Der ist nämlich auch für Bohnenschneider tödlich. Für Umweltschutzorganisationen ist das eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Im Testbiotech-Report steht:
"Im Ergebnis werden die Landwirte von zwei Seiten gleichzeitig in die Zange genommen werden: Sie werden gezwungen, auf die nächste Generation von Bt-Pflanzen zu setzen und vermehrt giftige Insektizide sprühen. Es sieht so aus, als ob der Anbau von Bt-Pflanzen unweigerlich zu hohen Folgekosten für die Landwirtschaft und die Umwelt führt."
Umweltschützer würden genetisch veränderte Pflanzen am liebsten ein für allemal von den Äckern verbannen. Doch davon will Bill Hutchison nichts wissen.
"Das ist eine ziemlich naive Sicht auf die Landwirtschaft und die Schädlingsbekämpfung. Die Welt ist eben nicht perfekt. Klar kann man gegen genetisch veränderte Pflanzen sein, aber die Alternative wäre, wieder Breitbandinsektizide einzusetzen, die alle Insekten, Schädlinge wie Nützlinge, töten und außerdem das Nervensystem schädigen können."
Bill Hutchison glaubt, dass sich die meisten Bauern wahrscheinlich für den Bt-Mais entscheiden würden.
"Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Ausbreitung des Schädlings auf den großflächigen Anbau von genetisch verändertem Mais zurückzuführen ist, der ein Insektengift produziert. Der Vorgang selber wird als pest replacement bezeichnet und ist aus der industriellen Landwirtschaft bekannt."
Viele amerikanische Bauern setzen seit mehr als zehn Jahren auf Bt-Mais. Wissenschaftler haben den Pflanzen ein zusätzliches Gen ins Erbgut eingeschleust. Deshalb kann der Mais selber ein Insektengift produzieren und so seinen größten Widersacher in Schach halten: Den Maiszünsler. Und auch ein anderer Schädling fällt dem Bt-Mais zum Opfer: der Baumwollkapselborer. Der wiederum ist ein natürlicher Feind des Bohnenschneiders. Der Bohnenschneider seinerseits verträgt den Bt-Mais bestens, und ohne Feinde kann er sich problemlos ausbreiten. Doch für Bill Hutchison, Insektenspezialist an der Universität von Minnesota, ist diese Erklärung zu simpel.
"Testbiotech konzentriert sich bei der Auswertung der Studien nur auf eine mögliche Ursache, auf eine Hypothese, die infrage kommt."
Für den Vormarsch des Bohnenschneiders könnte es andere, wichtigere Gründe geben. Erstens: Der Klimawandel.
"In den letzten 20 Jahren war es im Mittleren Westen wärmer als sonst. Die Winter sind milder, der Schädling stirbt nicht mehr wie früher, sondern kann problemlos unter der Erde überwintern. Und das könnte erklären, warum der Bohnenschneider jetzt auch in diesen Regionen auftaucht."
Der zweite Grund: Ausgerechnet das wachsende Umweltbewusstsein der Farmer könnte dazu beigetragen haben, dass sich der Schädling weiter ausgebreitet hat. Viele Farmer im mittleren Westen bauen auf ihren Feldern abwechselnd Mais und Soja an. Auch die Sojapflanzen sind genetisch verändert, dadurch sind sie resistent gegen Breitbandunkrautvernichter. So können die Bauern die Unkräuter auf dem Sojafeld bequem mit Herbiziden bekämpfen, und müssen die Felder nicht mehr so tief durchpflügen wie früher. Einige Farmer lassen das Pflügen ganz bleiben, um den Boden zu schonen. Perfekte Bedingungen für den Bohnenschneider.
"Die Larven fressen sich im Sommer am Mais satt und überwintern dann im selben Feld in der Erde. Der Farmer verzichtet auf das Pflügen im Herbst. Im Frühling pflanzt er dann Sojabohnen an, und auch da pflügt er das Feld nicht, oder nur ein kleines bisschen. Die Erde wird kaum aufgewühlt, und dadurch können die Bohnenschneiderlaven gut überleben."
Die Farmer können den Schädling bekämpfen. Sie können spezielle Insektengifte spritzen. Oder sie setzen auf den Bt-Mais der nächsten Generation. Der ist nämlich auch für Bohnenschneider tödlich. Für Umweltschutzorganisationen ist das eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Im Testbiotech-Report steht:
"Im Ergebnis werden die Landwirte von zwei Seiten gleichzeitig in die Zange genommen werden: Sie werden gezwungen, auf die nächste Generation von Bt-Pflanzen zu setzen und vermehrt giftige Insektizide sprühen. Es sieht so aus, als ob der Anbau von Bt-Pflanzen unweigerlich zu hohen Folgekosten für die Landwirtschaft und die Umwelt führt."
Umweltschützer würden genetisch veränderte Pflanzen am liebsten ein für allemal von den Äckern verbannen. Doch davon will Bill Hutchison nichts wissen.
"Das ist eine ziemlich naive Sicht auf die Landwirtschaft und die Schädlingsbekämpfung. Die Welt ist eben nicht perfekt. Klar kann man gegen genetisch veränderte Pflanzen sein, aber die Alternative wäre, wieder Breitbandinsektizide einzusetzen, die alle Insekten, Schädlinge wie Nützlinge, töten und außerdem das Nervensystem schädigen können."
Bill Hutchison glaubt, dass sich die meisten Bauern wahrscheinlich für den Bt-Mais entscheiden würden.