Jetzt im Frühjahr ist sie wieder das Ziel vieler Touristen. Die 1834 gepflanzte rund einen Kilometer lange Zypressenallee von Bolgheri in der toskanischen Maremma gehört zu den schönsten aber auch meist gefährdeten Naturmonumenten Italiens. Die schlanken und hohen Bäume sind krank, zum Teil sterbenskrank. Die Exemplare der "cupressus sempervirens" sind von dem Pilz "seridium cardinale" befallen. Die ersten Schädlinge dieser Art gelangten 1943 in die Toskana. Mit den US-amerikanischen Befreiern. Ihre hölzernen Munitionskisten waren, wie Biologen erst Jahre später herausfanden, von dem nordamerikanischen Pilz befallen, der sich gleich über die Zypressen hermachte. Mit katastrophalen Folgen: Heute leiden 60 Prozent aller toskanischen Zypressen an Nekrosen, erklärt der Biologe Fiorenzo Mattei von der Universität Florenz:
"Der Pilzbefall gab uns die Möglichkeit einer ersten kompletten Untersuchung des Gesundheitszustandes der toskanischen Zypressen. Das Resultat ist sehr Besorgnis erregend. Wird die Nekrose nicht rechtzeitig bekämpft, stirbt der Baum. Die Allee in Bolgheri präsentiert sich bereits mit zahllosen Lücken. Mit unserem Microchip-System wollen wir dieses Sterben aufhalten. Ich glaube daran sind alle interessiert."
An der Universität Florenz entwickelten Biologen einen Mikrochip, der im Stamm der Bäume eingesetzt wird. Jeder einzelne Chip ist ein integrierter Schaltkreis, der seine Informationen an einen Zentralcomputer am Pflanzeninstitut des Nationalen Wissenschaftsrats in Florenz verschickt. Die dort ausgewerteten Daten geben Auskunft über den Gesundheitszustand eines Baumes. Fiorenzo Mattei:
"Dieses System ist eine wirksame Hilfe im Kampf gegen den aggressiven Pilz, denn es beliefert uns mit einer Vielzahl von Daten. Auf einer Computerkarte der Allee von Bolgheri ist jede einzelne der Zypressen eingetragen. Wir können Baum für Baum ermitteln, inwiefern sich der Pilzbefall ausweitet und dann entsprechende Maßnahmen einleiten. Das ändert viel."
Der in die Bäume installierte Mikrochip ist vier Mal vier Millimeter breit und zwei Zentimeter lang und sieht ein wenig aus wie ein kleines Streichholz. Der Chip strahlt Daten über Sensoren ab. Die Daten werden von einem entlang der Zypressenallee installierten Antennennetz aufgefangen. Von dort aus gelangen die Informationen in den Zentralcomputer der biologischen Fakultät der florentiner Universität. Der Mikrochip gibt Auskunft über die exakte geographische Position jedes einzelnen Baumes. Das erleichtert es den Wissenschaftlern beim Befall einer Zypresse durch den Pilz schnell eingreifen zu können.
Sobald ein Pilzbefall auf diese Weise ermittelt wird, versuchen Mitarbeiter der florentiner Fakultät, den Baum mit gezielten Eingriffen zu retten: zum Beispiel mit dem Besprühen der vom Pilzbefall am stärksten betroffenen Stellen auf der Baumrinde. Der Mikrochip liefert auch wichtige Daten zum Wasserhaushalt der Bäume. Ist dieser gestört - das heißt: wird zu wenig Wasser in die Spitzen der Zypressen transportiert - ist das ein eindeutiges Zeichen für einen gefährlichen Pilzbefall. Bäume, die aus bisher ungeklärten Gründen nicht erkranken, werden geklont. Biologe Mattei:
"Es war von Anfang unsere Idee, gesunde Bäume, die nicht zu Opfern des Pilzes werden, zu klonen. Das Mikrochipsystem erlaubt es uns, ganz genau den Fortgang der Pilzepidemie zu verfolgen und jene Zypressen herauszufinden, die pilzresistent sind. Sie werden von uns geklont und ersetzen die gestorbenen Bäume. Wir hoffen, dass wir die Pilzplage in einigen Jahren mit Hilfe der Gentechnik in den Griff bekommen."
"Der Pilzbefall gab uns die Möglichkeit einer ersten kompletten Untersuchung des Gesundheitszustandes der toskanischen Zypressen. Das Resultat ist sehr Besorgnis erregend. Wird die Nekrose nicht rechtzeitig bekämpft, stirbt der Baum. Die Allee in Bolgheri präsentiert sich bereits mit zahllosen Lücken. Mit unserem Microchip-System wollen wir dieses Sterben aufhalten. Ich glaube daran sind alle interessiert."
An der Universität Florenz entwickelten Biologen einen Mikrochip, der im Stamm der Bäume eingesetzt wird. Jeder einzelne Chip ist ein integrierter Schaltkreis, der seine Informationen an einen Zentralcomputer am Pflanzeninstitut des Nationalen Wissenschaftsrats in Florenz verschickt. Die dort ausgewerteten Daten geben Auskunft über den Gesundheitszustand eines Baumes. Fiorenzo Mattei:
"Dieses System ist eine wirksame Hilfe im Kampf gegen den aggressiven Pilz, denn es beliefert uns mit einer Vielzahl von Daten. Auf einer Computerkarte der Allee von Bolgheri ist jede einzelne der Zypressen eingetragen. Wir können Baum für Baum ermitteln, inwiefern sich der Pilzbefall ausweitet und dann entsprechende Maßnahmen einleiten. Das ändert viel."
Der in die Bäume installierte Mikrochip ist vier Mal vier Millimeter breit und zwei Zentimeter lang und sieht ein wenig aus wie ein kleines Streichholz. Der Chip strahlt Daten über Sensoren ab. Die Daten werden von einem entlang der Zypressenallee installierten Antennennetz aufgefangen. Von dort aus gelangen die Informationen in den Zentralcomputer der biologischen Fakultät der florentiner Universität. Der Mikrochip gibt Auskunft über die exakte geographische Position jedes einzelnen Baumes. Das erleichtert es den Wissenschaftlern beim Befall einer Zypresse durch den Pilz schnell eingreifen zu können.
Sobald ein Pilzbefall auf diese Weise ermittelt wird, versuchen Mitarbeiter der florentiner Fakultät, den Baum mit gezielten Eingriffen zu retten: zum Beispiel mit dem Besprühen der vom Pilzbefall am stärksten betroffenen Stellen auf der Baumrinde. Der Mikrochip liefert auch wichtige Daten zum Wasserhaushalt der Bäume. Ist dieser gestört - das heißt: wird zu wenig Wasser in die Spitzen der Zypressen transportiert - ist das ein eindeutiges Zeichen für einen gefährlichen Pilzbefall. Bäume, die aus bisher ungeklärten Gründen nicht erkranken, werden geklont. Biologe Mattei:
"Es war von Anfang unsere Idee, gesunde Bäume, die nicht zu Opfern des Pilzes werden, zu klonen. Das Mikrochipsystem erlaubt es uns, ganz genau den Fortgang der Pilzepidemie zu verfolgen und jene Zypressen herauszufinden, die pilzresistent sind. Sie werden von uns geklont und ersetzen die gestorbenen Bäume. Wir hoffen, dass wir die Pilzplage in einigen Jahren mit Hilfe der Gentechnik in den Griff bekommen."