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Silvester 2019 in Berlin
Die härteste Nacht des Jahres

Millionen Menschen in Deutschland haben friedlich ins Jahr 2019 gefeiert. Hunderttausende kamen in Berlin zur Party am Brandenburger Tor, wo ab Mitternacht der Himmel minutenlang von Feuerwerk strahlend erleuchtet war. Feuerwehr- und Rettungskräfte klagten allerdings über Angriffe auf ihr Personal.

Von Claudia van Laak | 01.01.2019
    Feuerwerk am Brandenburger Tor
    Mit einem großen Feuerwerk begrüßten zahlreiche Berliner sowie Besucher den Jahreswechsel (dpa)
    Deutschlands größte Silvesterparty rund um das Brandenburger Tor, sie verlief in der letzten Nacht weitgehend friedlich. Hunderttausende aus der ganzen Welt waren auch dieses Jahr wieder in die deutsche Hauptstadt gekommen, um zusammen mit den Berlinerinnen und Berlinern das Jahr 2019 willkommen zu heißen.
    "Das ist die größte Silvesterparty Deutschlands, das ist cool."
    "Berlin ist multikulti, hier gibt es alle Arten von Musik, Essen, Kultur. Deshalb sind wir hier."
    "Eine wunderbare Stadt, mir gefällt hier alles. Happy New Year!"
    Übergriffe auf Einsatzkräfte
    Die Berliner Polizei war mit 1300 Einsatzkräften vor Ort, es habe kleinere Rangeleien gegeben, heißt es. Zwei Fälle von sexueller Belästigung wurden angezeigt, eine mutmaßliche Vergewaltigung, eine Beleidigung – weniger als in den Jahren zuvor. Private Sicherheitskräfte hatten an den Eingängen zum Festgelände kontrolliert, große Taschen und Rücksäcke, spitze Gegenstände und Feuerwerk waren verboten. Am frühen Abend dann musste die Feiermeile wegen Überfüllung geschlossen werden, aus Sicherheitsgründen wurde der S-Bahnhof Brandenburger Tor gesperrt.
    Für die Berliner Feuerwehr ist Silvester die härteste Nacht des Jahres. 1400 Feuerwehrleute waren im Einsatz, auch in diesem Jahr gab es wieder Angriffe auf Rettungskräfte. 49 Übergriffe auf ihr Personal beklagt die Berliner Feuerwehr, sie fordert genau wie die Polizei mehr Respekt ein.
    Etwa 137 Millionen Euro haben die Deutschen auch in dieser Silvesternacht wieder in die Luft geschossen. In Essen wurden zwei Männer lebensgefährlich verletzt, sie hatten ihr Feuerwerk selber gebastelt. In Berlin sprengte sich ein Mann einen Teil seiner Hand weg, ein anderer erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht.
    Aufruf zum Feuerwerksverzicht
    Das Umweltbundesamt hatte zuvor wegen der hohen Feinstaubbelastung zum Verzicht auf privates Silvesterfeuerwerk aufgerufen. 4500 Tonnen Feinstaub werden jedes Jahr zum Jahreswechsel freigesetzt, das entspricht etwa 15 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Menge. Die Stadt Hannover hatte erstmals für ihre Innenstadt ein Böllerverbot verhängt, laut Polizei wurde es weitgehend befolgt. Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei wäre eine Ausweitung des Böllerverbots kaum zu kontrollieren.
    Der Aufruf des Umweltbundesamtes, in diesem Jahr auf Feuerwerk zu verzichten – in Berlin zumindest hat dies kaum jemand beachtet. Während die Partygäste ihren Rausch ausschlafen, sind 600 Müllwerker bereits seit dem frühen Morgen im Einsatz.