Das Leipziger Ensemble "amarcord" hat das A-cappella-Festival vor fast 15 Jahren ins Leben gerufen. Die ehemaligen Mitglieder des Thomanerchors leiten es auch bis heute künstlerisch. Die Idee entstand, als "amarcord" seinen fünften Geburtstag etwas größer feiern wollte als nur mit einem einfachen Konzert. Daraus entwickelte sich 1997 das, was offiziell "Internationales Festival für Vokalmusik a cappella Leipzig" heißt. Dabei werden immer Gruppen aus ganz verschiedenen Genres und mit unterschiedlichen Gesangs-Stilen zusammengebracht: von Alter Musik über Jazz und Pop bis hin zu Weltmusik. "amarcord"-Bass-Sänger Holger Krause beschreibt den Geist des Festivals:
"Es wird von 'ner großen Nähe untereinander getragen, es ist viel Neugier dabei, es gibt im Prinzip keine Distance, man kann sich austauschen – das wird auch sehr gern wahrgenommen, vom Publikum zu den Künstlern, die Künstler untereinander - wir haben den Nachwuchswettbewerb, die gucken sich natürlich auch gern was ab von den etablierten Gruppen – und das ist wunderbar. Man lernt viel voneinander. Es gibt die schönsten Begebenheiten, und das ist im besten Sinne des Wortes glaube ich auch Völkerverständigung, was hier auch betrieben wird."
Von Anfang an traten beim Festival Gruppen aus aller Welt auf. Dazu zählen sowohl renommierte Künstler - wie die britischen "King's Singers" oder das "Hilliard Ensemble" - als auch solche, die zwar in der Szene bekannt sind, aber durch ihren Auftritt in Leipzig noch breitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Das gelang zum Beispiel bei der finnischen Gruppe "Rajaton".
Zu den Highlights des diesjährigen zwölften a-cappella-Festival zählt neben dem Stimmwunder Bobby McFerrin ganz sicher das Konzert der jungen britischen Formation "Stile Antico". Die dreizehn Sängerinnen und Sänger traten in der Thomaskirche auf - dem idealen Ort, um ihr Renaissance-Programm "In Paradisum" zu präsentieren.
Wie das Stück "Media Vita" von John Sheppard beschäftigten sich alle Werke des Konzerts thematisch mit der Sterblichkeit und dem Sterben. Dabei vermittelten die Sänger eine ruhige, fast meditative Atmosphäre, bei der das Publikum spüren konnte, wie sich die kraftvollen Stimmen hoch in das Kreuzgewölbe der Kirche aufschwangen. Bei einigen Stücken verteilten sich "Stile Antico" im Raum und nutzen so geschickt die Akustik der Thomaskirche, um Effekte von Nähe und Ferne zu erzeugen. Tenor Jim Clements erklärt, was die jungen Sänger an der Renaissance-Musik so fasziniert:
"Sie bietet eine gewisse Freiheit, weil keine Vorgaben gemacht werden, weder in Bezug auf Tempi noch auf die Dynamik. Man kann sich die Musik auf seine ganz eigene Art aneignen."
Der Renaissance-Musik widmeten sich auch die niederländischen Sänger des "Gesualdo Consort Amsterdam". Natürlich bot das Madrigal-Ensemble Werke seines Namensgebers, Carlo Gesualdo da Venosa, dar. Am Herzen lag den Künstlern aber vor allem die Vokalmusik ihres Landsmannes Jan Pieterszoon Sweelinck, die hierzulande wenig bekannt ist.
Der angenehm weiche Klang der sechs Sängerinnen und Sänger und die an- und abschwellenden Melodiebögen, das war stimmliche Perfektion.
Das Festival klingt noch bis Sonntag mit armenischen, deutschen und finnischen Tönen aus.
Und ist überaus erfolgreich. Das wundert Holger Kraus von "amarcord" nicht:
"Was der Musik, glaube ich, sehr tief eigen ist: Leute relativ leicht zu erreichen, sie mitzunehmen auf eine Reise, eine Sprache zu sprechen, die sehr verständlich ist, bei aller Vielsprachigkeit."
Hörtipp:
Das Konzert des britischen Ensembles "Stile Antico" wurde vom DLF mitgeschnitten und wird am Donnerstag, den 14. Juli um 21:05 Uhr, in der Sendung "Festspiel-Panorama" zu hören sein.
"Es wird von 'ner großen Nähe untereinander getragen, es ist viel Neugier dabei, es gibt im Prinzip keine Distance, man kann sich austauschen – das wird auch sehr gern wahrgenommen, vom Publikum zu den Künstlern, die Künstler untereinander - wir haben den Nachwuchswettbewerb, die gucken sich natürlich auch gern was ab von den etablierten Gruppen – und das ist wunderbar. Man lernt viel voneinander. Es gibt die schönsten Begebenheiten, und das ist im besten Sinne des Wortes glaube ich auch Völkerverständigung, was hier auch betrieben wird."
Von Anfang an traten beim Festival Gruppen aus aller Welt auf. Dazu zählen sowohl renommierte Künstler - wie die britischen "King's Singers" oder das "Hilliard Ensemble" - als auch solche, die zwar in der Szene bekannt sind, aber durch ihren Auftritt in Leipzig noch breitere Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Das gelang zum Beispiel bei der finnischen Gruppe "Rajaton".
Zu den Highlights des diesjährigen zwölften a-cappella-Festival zählt neben dem Stimmwunder Bobby McFerrin ganz sicher das Konzert der jungen britischen Formation "Stile Antico". Die dreizehn Sängerinnen und Sänger traten in der Thomaskirche auf - dem idealen Ort, um ihr Renaissance-Programm "In Paradisum" zu präsentieren.
Wie das Stück "Media Vita" von John Sheppard beschäftigten sich alle Werke des Konzerts thematisch mit der Sterblichkeit und dem Sterben. Dabei vermittelten die Sänger eine ruhige, fast meditative Atmosphäre, bei der das Publikum spüren konnte, wie sich die kraftvollen Stimmen hoch in das Kreuzgewölbe der Kirche aufschwangen. Bei einigen Stücken verteilten sich "Stile Antico" im Raum und nutzen so geschickt die Akustik der Thomaskirche, um Effekte von Nähe und Ferne zu erzeugen. Tenor Jim Clements erklärt, was die jungen Sänger an der Renaissance-Musik so fasziniert:
"Sie bietet eine gewisse Freiheit, weil keine Vorgaben gemacht werden, weder in Bezug auf Tempi noch auf die Dynamik. Man kann sich die Musik auf seine ganz eigene Art aneignen."
Der Renaissance-Musik widmeten sich auch die niederländischen Sänger des "Gesualdo Consort Amsterdam". Natürlich bot das Madrigal-Ensemble Werke seines Namensgebers, Carlo Gesualdo da Venosa, dar. Am Herzen lag den Künstlern aber vor allem die Vokalmusik ihres Landsmannes Jan Pieterszoon Sweelinck, die hierzulande wenig bekannt ist.
Der angenehm weiche Klang der sechs Sängerinnen und Sänger und die an- und abschwellenden Melodiebögen, das war stimmliche Perfektion.
Das Festival klingt noch bis Sonntag mit armenischen, deutschen und finnischen Tönen aus.
Und ist überaus erfolgreich. Das wundert Holger Kraus von "amarcord" nicht:
"Was der Musik, glaube ich, sehr tief eigen ist: Leute relativ leicht zu erreichen, sie mitzunehmen auf eine Reise, eine Sprache zu sprechen, die sehr verständlich ist, bei aller Vielsprachigkeit."
Hörtipp:
Das Konzert des britischen Ensembles "Stile Antico" wurde vom DLF mitgeschnitten und wird am Donnerstag, den 14. Juli um 21:05 Uhr, in der Sendung "Festspiel-Panorama" zu hören sein.