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Single: Voraussetzung für die Karriere?

    "Sind Singles anders als die anderen"?, mit dieser Frage beschäftigte sich die Dissertation von Dr. Beate Küpper. 16 Prozent der Bevölkerung sind Singles, das heißt Partnerlose im mittleren Erwachsenenalter. Befragt hat Beate Küpper 167 Personen zwischen 21 und 49 aus dem Ruhrgebiet. Und das Ergebnis lautet vor allem: man kann sie nicht alle über einen Kamm scheren. Dies zeigt sich schon an den Vorstellungen, die mit Singles assoziiert werden. Mal sollen sie einsam und unglücklich sein, dann denkt man sie sich lebensfroh und genussorientiert, dann wieder karrierebewusst und aus diesem Grund ohne lähmenden Familienanhang.

    Wie so oft sind die Grenzen fließend, so ähneln sich beispielsweise freiwillige Singles und nicht-verheiratete Paare, die sich bewusst für eine nicht-konventionelle Lebensform entscheiden. Für die meisten Singles jedoch ist das Singledasein kein dauerhaftes Lebenskonzept, viele können sich eine neue Partnerschaft vorstellen. In ihren Ansprüchen an den Partner unterscheiden sich Singles und Paarpersonen nicht. Egal ob mit oder ohne Beziehung - die Frauen zumindest sind deutlich mehr für eine Gleichverteilung zwischen den Geschlechtern als Männer. Die Angst vor einer Single-Gesellschaft kann Beate Küpper nicht bestätigen: es gibt keine atomisierte Gesellschaft von Einzelpersonen, eher kennzeichnend sind laufende Übergänge zwischen verschiedenen Lebensformen und -phasen. Die Singles wünschen sich ebenso oft Kinder wie Paare und auch das Klischee vom karriereorientierten Single stimmt so nicht.

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    Die Dissertation von Dr. Beater Küpper

    Die Dissertation erscheint im Januar 2002 im Hogrefe Verlag