Montag, 20. Mai 2024

Europa-Reise von Xi Jinping
Sinologin Shi-Kupfer: "Die chinesische Regierung braucht Klartext"

Vor dem Hintergrund der Europa-Reise des chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat die Sinologin Kristin Shi-Kupfer für einen selbstbewussten Umgang mit dem Land plädiert. Man dürfe der chinesischen Führung nicht zu vorsichtig begegnen, sagte die Wissenschaftlerin im Deutschlandfunk. Peking brauche Klartext.

11.05.2024
    Der französische Präsident Emmanuel Macron (M), Chinas Präsident Xi Jinping (l) und die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen im Elysee-Palast
    Chinas Staatschef Xi in Paris (Gonzalo Fuentes/REUTERS Pool/AP/dpa)
    In vielen Bereichen, aber vor allem in der Wirtschaft, sei China genauso abhängig von Europa wie es der Kontinent von China sei. Zudem habe man gemeinsame Interessen. So sei es China und der Europäischen Union gleichermaßen daran gelegen, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beendet werde, erklärte Shi-Kupfer. Daher sei es eine vertane Chance gewesen, dass Bundeskanzler Scholz nicht am Treffen von Xi mit Frankreichs Präsident Macron und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen teilgenommen habe. Man hätte Xi so deutlich machen können, dass Europa in dieser Hinsicht mit einer Stimme spreche.
    Zum Abschluss seiner Europa-Reise traf Xi heute in Budapest den ungarischen Ministerpräsidenten Orban. Zuvor hatte Xi Serbien und Frankreich besucht.
    Das Interview mit Kristin Shi-Kupfer kann hier nachgehört werden.
    Diese Nachricht wurde am 09.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.