Donnerstag, 28. März 2024

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Skispringen
"Man muss vorsichtig sein"

10 Springen in zehn Tagen warten bei der RAW-Tour auf die weltbesten Skispringer. Ein hohes Preisgeld wartet auf die Springer, so dass sich die Sprungserie zu einer Konkurrenzveranstaltung zur Vierschanzentournee entwickeln könnte. Doch die Belastungen für die Springer sind hoch und die Vorbereitungen müssen gewissenhaft getroffen werden.

Florian Kotlaba im Gespräch mit Matthias Friebe | 11.03.2017
    Der Skispringer Kamil Stoch (Polen) beim Sprung von der Bergisel-Schnaze in Bischofshofen, den Körper gestreckt vornüber gebeugt, die Ski in V-Stellung
    Skispringer gehen in Norwegen in einer neuen Serie an den Start. (picture alliance /dpa /Daniel Karmann)
    Skispringer sind es nicht gewohnt, dass sie jeden Tag springen müssen. Top-Springer können bei den Qualifikationsspringen in Wettkämpfen oft aussetzen und auch beim Team-Springen kürzer treten. Das geht bei der Raw-Air-Serie in Norwegen nicht, wenn man um den Sieg mitspringen möchte.
    Florian Kotlaba vom österreichíschen Skiverband hat deshalb großen Respekt vor dem neuen Wettbewerb: "Es ist etwas was es noch nie gegeben hat. Selbst Trainingskurse dauern bei uns nur fünf bis sechs Tage. Selbst die älteren Hasen im Wettbewerb wissen nicht was sie zu erwarten haben und sind positiv gespannt."
    Die Skispringen in Skandinavien seien in den letzten Jahren medial weniger beachtet worden und so sei man froh, dass ein neuer Wettbewerb versucht für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen.
    "Sicherheit steht im Vordergrund"
    Positive Stimmung in der Mannschaft, Ernährung und genug Erholung mit viel Schlaf seien entscheidend, um den Wettbewerb erfolgreich zu bestreiten. "Wir sind davon überzeugt, dass die Ermüdung auch ein großer Part im mentalen Bereich ist", so Kotlaba.
    Die mentale Belastung der Skispringer dürfe nicht unterschätzt werden, denn Skispringer würden bei einem viertägigen Skifliegen im Schnitt schon 1,5 Kilogramm verlieren, obwohl die Belastungsphasen insgesamt zu vernachlässigen seien. Deshalb planen die Österreicher immer wieder ihre Athleten mit kleineren Aktionen zu aktivieren und man habe sich auch für die Ernährung etwas ausgedacht. Ins Detail will Kotlaba dabei aber nicht gehen, schließlich wolle man es den Konkurrenten nicht zu einfach machen und noch ein paar Geheimnisse für sich behalten.
    Die Belastung insgesamt für die Skispringer nach einer langen Saison mit vielen Wettbewerben will Kotlaba nicht unterschätzen: "Wir sind positiv, aber trotzdem glaube ich man muss vorsichtig sein und auf die Bedingungen gut aufpassen. Man muss auf die Athleten schauen und sicher gehen, dass die Sicherheit immer im Vordergrund steht."
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.