Montag, 20. Mai 2024

Nach Überschwemmungen
Slowenien bittet EU und NATO um Hilfe

Slowenien hat angesichts der verheerenden Überschwemmungen und Erdrutsche der vergangenen Tage die EU und die NATO um technische Hilfsgüter zur Beseitigung der Schäden gebeten. Am Wochenende hatte Ministerpräsident Golob die Überschwemmungen als größte Naturkatastrophe der letzten drei Jahrzehnte bezeichnet.

07.08.2023
    Ein Rettungsfahrzeug im slowenischen Kamnik wurde von umgeknickten Bäumen aufgehalten.
    Ein Rettungsfahrzeug im slowenischen Kamnik wurde von umgeknickten Bäumen aufgehalten. (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Luka Dakskobler)
    Beschädigt wurden Straßen, Eisenbahnen, Brücken, Kanalisationssysteme und Gebäude. Viele Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

    Auch Österreich, Kroatien, Polen, Tschechien und die Slowakei betroffen

    Auch im Süden Österreichs bleibt nach starken Niederschlägen die Gefahr von Hangrutschen groß. Dort verunglückte ein Mensch tödlich. Betroffen von Unwettern waren zudem Kroatien, Polen, Tschechien und die Slowakei.
    Die hohe Bodenfeuchtigkeit mache Erdrutsche wahrscheinlicher, warnte der Geologische Dienst Sloweniens. Der steigende Wasserstand der 450 Kilometer langen Mur bereitet besondere Sorgen - nicht nur in Slowenien, sondern auch in Kroatien. Die Mur entspringt in Österreich, fließt durch Slowenien und mündet in Kroatien in die Drau.

    Slowenien bittet um Brücken und Militärhubschrauber

    Sloweniens Ministerpräsident Golob schätzte den Gesamtschaden auf mehr als 500 Millionen Euro. Er bat die EU und die NATO unter anderem um 20 vorgefertigte Brücken von bis zu 40 Metern Länge. Ebenfalls angefragt sind fünf schwere Militärhubschrauber für den Transport sowie 200 Soldaten für Schutz-, Rettungs- und Hilfsaufgaben.
    In Österreich waren unterdessen 5.000 Feuerwehrleute im Einsatz, unterstützt von Soldaten. Vor allem die Bundesländer Kärnten und Steiermark und teils das Burgenland waren vom Unwetter betroffen. In Zollfeld stürzte eine Person am Sonntag in den Hochwasser führenden Fluss Glan und konnte nur noch tot geborgen werden. Dutzende Häuser und Wohnungen mussten evakuiert werden.

    Wegen Dauerregen: Meteorologen in Polen warnen

    In Kroatien waren die Pegelstände der aus Slowenien kommenden Flüsse gestiegen. Als besonders gefährdet galt am Sonntagabend das Dorf Mursko Sredisce an der Mur unmittelbar an der Grenze zu Slowenien.
    Auch in der im Nordosten Polens liegenden Stadt Olsztyn warnten Meteorologen davor, dass Flüsse in dieser Region wegen des andauernden Regens über die Ufer treten könnten. In Tschechien und in der Slowakei schwollen Flüsse wegen starken Regens am Wochenende an.
    Diese Nachricht wurde am 07.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.