
Gelblichbraun gluckert und wirbelt der Yangtse von Tibet aus ins ostchinesische Meer. Auf dem drittgrößten Strom der Welt sind nur 2800 Kilometer schiffbar, auf den restlichen 3600 Kilometern toben und tosen eisige Ströme, die Geröll und Ufergestein mitreißen.
Von Yichang aus führte uns stromaufwärts der Weg in den Verwaltungsbezirk von Chongqing, der mit einer Fläche so groß wie Österreich und über 32 Millionen Einwohnern als größte Gemeinde der Welt gilt. Gegen Mitternacht legen wir mit dem Kreuzfahrtschiff "Victoria Anna" im Flusshafen von Chongqing an. Es ist genau die Stelle, wo sich der Yangtse und Jialin-Fluss treffen. Beide Flüsse schlängeln sich um eine halbinselartige Landzunge, auf der sich der Chongqing Chaotianmen Platz befindet. Von oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die dicht bebauten Quartiere auf der anderen Flussseite und die Hügelketten, die das Stadtgebiet von drei Seiten begrenzen. Das Wetter ist oft wolkig hier, eine Mischung aus Abgasen und feuchter Luft.
Genau da stehen wir mit unserem Local Guide, der uns den Smog etwas schönreden möchte. Es ist so als würde man vom Bug eines großen Schiffes in die ferne diesige See blicken. Mit der "Victoria Anna" sind wir vier Tage zuvor im Hafen von Yichang aufgebrochen. Neun Uhr morgens gehen wir zu den schrägen Klängen einer Blaskapelle von Bord. Die uniformierten Musikanten, junge Frauen und Männer, spielen vorwiegend amerikanische Märsche und als "Rausschmeißer" den River-Kwai-Marsch. Mit den immergleichen Hinweisen "Watch your step" oder "Take Care" verabschiedet uns das Bordpersonal des fünfstöckigen Flussdampfers und überlässt den flinken Kofferträgern das Regime, die alle Passagiere ungefragt an den Armen packen und freundlich die Kaimauer-Treppe hoch zerren.
Oben empfängt uns der Local Guide, der wie fast alle Fremdenführer hier einen englischen Namen hat, John oder Jack war sein Kunstname. Unsere Wege kreuzen die Tour Guides Bunny und Grace, allesamt Lehrerinnen und Paul Post, ein holländischer Ingenieur, der zum ersten Mal in Chongqing war und in der Autoindustrie arbeitet. Ihn trafen wir im Bus zum Flughafen.
Bunny und Grace sind junge Englischlehrerinnen, die alle aus dem Bezirk Chongqing kommen, der seit 1997 der Zentralregierung unterstellt ist. Gleich neben den Pieranlagen liegt die Chongqing Planning Exhibition Gallery, eine Art Schaufenster für das Chongqing der Zukunft, das von Schwebebahnen, ultramodernen Kulturbauten, Hafenquartieren für Wohlhabende und neuen Geschäftstürmen geprägt werden wird. In der Nähe der Altstadt kann man noch die zahlreichen, teils halbverfallenen Wohnhäuser sehen, die ausschauen, als hätte hier ein jahrelanger Krieg getobt. Die Altstadt selbst ist ein kleines "disneyfiziertes" Quartier teils mit Ramschläden und Imbissstuben, teils mit quirligen Spielhallen, Friseursalons vollgestopft. Aus allen Läden quillt beständig ein Klangbrei, bestehend aus Brahms’ Wiegenlied, Manga-Comic-Fanfaren und skandierenden Soundtracks aus alten Mao-Dokumentarfilmen.
In Downtown Chongqing mischen sich geleckte Hochhausbauten mit Kleingewerbeläden, in der Hauptstraße dominiert westlicher Chic und man kann den schnellen Wohlstand mit Händen greifen. Unsere Stadttour Chongqing dauerte zwei Tage und hat den Eindruck vermittelt, das hier innerhalb der nächsten zehn Jahren ein urbanes Zentrum entsteht, das vermutlich Shanghai den Rang der modernsten Stadt Chinas streitig machen könnte.
Von Yichang aus führte uns stromaufwärts der Weg in den Verwaltungsbezirk von Chongqing, der mit einer Fläche so groß wie Österreich und über 32 Millionen Einwohnern als größte Gemeinde der Welt gilt. Gegen Mitternacht legen wir mit dem Kreuzfahrtschiff "Victoria Anna" im Flusshafen von Chongqing an. Es ist genau die Stelle, wo sich der Yangtse und Jialin-Fluss treffen. Beide Flüsse schlängeln sich um eine halbinselartige Landzunge, auf der sich der Chongqing Chaotianmen Platz befindet. Von oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die dicht bebauten Quartiere auf der anderen Flussseite und die Hügelketten, die das Stadtgebiet von drei Seiten begrenzen. Das Wetter ist oft wolkig hier, eine Mischung aus Abgasen und feuchter Luft.
Genau da stehen wir mit unserem Local Guide, der uns den Smog etwas schönreden möchte. Es ist so als würde man vom Bug eines großen Schiffes in die ferne diesige See blicken. Mit der "Victoria Anna" sind wir vier Tage zuvor im Hafen von Yichang aufgebrochen. Neun Uhr morgens gehen wir zu den schrägen Klängen einer Blaskapelle von Bord. Die uniformierten Musikanten, junge Frauen und Männer, spielen vorwiegend amerikanische Märsche und als "Rausschmeißer" den River-Kwai-Marsch. Mit den immergleichen Hinweisen "Watch your step" oder "Take Care" verabschiedet uns das Bordpersonal des fünfstöckigen Flussdampfers und überlässt den flinken Kofferträgern das Regime, die alle Passagiere ungefragt an den Armen packen und freundlich die Kaimauer-Treppe hoch zerren.
Oben empfängt uns der Local Guide, der wie fast alle Fremdenführer hier einen englischen Namen hat, John oder Jack war sein Kunstname. Unsere Wege kreuzen die Tour Guides Bunny und Grace, allesamt Lehrerinnen und Paul Post, ein holländischer Ingenieur, der zum ersten Mal in Chongqing war und in der Autoindustrie arbeitet. Ihn trafen wir im Bus zum Flughafen.
Bunny und Grace sind junge Englischlehrerinnen, die alle aus dem Bezirk Chongqing kommen, der seit 1997 der Zentralregierung unterstellt ist. Gleich neben den Pieranlagen liegt die Chongqing Planning Exhibition Gallery, eine Art Schaufenster für das Chongqing der Zukunft, das von Schwebebahnen, ultramodernen Kulturbauten, Hafenquartieren für Wohlhabende und neuen Geschäftstürmen geprägt werden wird. In der Nähe der Altstadt kann man noch die zahlreichen, teils halbverfallenen Wohnhäuser sehen, die ausschauen, als hätte hier ein jahrelanger Krieg getobt. Die Altstadt selbst ist ein kleines "disneyfiziertes" Quartier teils mit Ramschläden und Imbissstuben, teils mit quirligen Spielhallen, Friseursalons vollgestopft. Aus allen Läden quillt beständig ein Klangbrei, bestehend aus Brahms’ Wiegenlied, Manga-Comic-Fanfaren und skandierenden Soundtracks aus alten Mao-Dokumentarfilmen.
In Downtown Chongqing mischen sich geleckte Hochhausbauten mit Kleingewerbeläden, in der Hauptstraße dominiert westlicher Chic und man kann den schnellen Wohlstand mit Händen greifen. Unsere Stadttour Chongqing dauerte zwei Tage und hat den Eindruck vermittelt, das hier innerhalb der nächsten zehn Jahren ein urbanes Zentrum entsteht, das vermutlich Shanghai den Rang der modernsten Stadt Chinas streitig machen könnte.