
Die Behörden rechnen damit, dass Jugendliche versuchen werden, die Regeln mit gefälschten Ausweisen oder mit manipulierten Fotos zu umgehen. Den Plattformen drohen Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 27 Millionen Euro, wenn sie keine "angemessenen Maßnahmen" zur Einhaltung der Vorschriften ergreifen. Ausgenommen von der Neuregelgung sind wenige Dienste wie etwa WhatsApp.
Albanese: Wollen Jugendliche unterstützen
Der australische Regierungschef Albanese warb vor dem Inkrafttreten nochmals um Verständnis. Die Betroffenen wüssten besser als jeder andere, was es bedeute, mit Algorithmen und endlosen Feeds aufzuwachsen und welcher Druck dadurch entstehen könne. Man habe die Maßnahme vollzogen, um Kinder und Jugendliche besser zu unterstützen.
Mit dem Verbot will die Regierung junge Menschen vor Risiken wie Cyber-Mobbing sowie psychischen Gefährdungen schützen.
Kritiker warnen, dass das Gesetz Kinder und Jugendliche isolieren könnte und positive Aspekte von sozialen Netzwerken ausgeblendet würden. Die Ankündigung des Verbots hatte auch in Europa eine Diskussion über ein härteres Vorgehen ausgelöst.
Forschung hofft auf neue Erkenntnisse
Für die Wissenschaft bietet der australische Weg die Chance, die Auswirkungen digitaler Medien auf das Gehirn von Heranwachsenden besser zu verstehen. Die Psychologin Amy Orben, die an der britischen Universität Cambridge den Einfluss von Online-Netzwerken auf die geistige Gesundheit Heranwachsender erforscht, räumt allerdings ein, dass die Beweislage angesichts der technologischen Weiterentwicklungen immer ungewiss bleiben werde. Aber eine riesige Menge von Beobachtungsstudien habe einen Zusammenhang zwischen der Nutzung der Plattformen und einer schlechteren psychischen Gesundheit bei Jugendlichen festgestellt, betont Orben.
Diese Nachricht wurde am 09.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
