
"So ein Pflichtelement ist wichtig, um Landes- und NATO-Grenze auf Dauer wirksam zu verteidigen - als größtes, wirtschaftlich stärkstes Land, das auf Dauer auch die stärkste Armee haben soll", betonte Söder. Vorgesehen ist zunächst ein Freiwilligendienst. Nur wenn sich nicht genug Freiwillige finden, kann der Bundestag entscheiden, zu einem Pflichtdienst überzugehen. Der CSU-Chef stellte das Konzept im Interview nicht offen infrage, sondern bezeichnete es als ersten Schritt. Söder verwies aber darauf, dass man wichtige Zeit verliere. Er glaube nicht, dass die Appelle, die Bundeswehr noch ein bisschen attraktiver zu machen, ausreichten.
Union kündigt Nachbesserungen am Wehrdienst-Modell im Parlament an
Der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf zufolge übt die Union Kritik an dem Modell und verlangt Nachbesserungen im parlamentarischen Verfahren. Der CDU-Verteidigungspolitiker Röwekamp sagte der Zeitung, Pistorius' Entwurf genüge nicht den sicherheitspolitischen Herausforderungen. "Uns fehlen aktuell für unsere eigene Verteidigungsfähigkeit und unsere Zusagen an die NATO insgesamt mehr als 80.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 140.000 Reservisten. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses meldete Zweifel an, dass nur mit Freiwilligkeit genügend Rekruten gewonnen werden können. Es brauche einen Automatismus hin zu einer verpflichtenden Heranziehung.
Deutschland will angesichts der Bedrohung durch Russland und der neuen NATO-Verpflichtungen seine Armee stark ausbauen: Statt bisher gut 180.000 aktive Soldaten sollen es bis Anfang der 30er Jahre 260.000 sein. Vor allem soll auch die Zahl der verfügbaren Reservisten auf 200.000 verdoppelt werden. Dazu soll vor allem der zunächst freiwillige Wehrdienst dienen: Alle 18-Jährigen erhalten einen Brief, in dem sie nach ihrer Bereitschaft für einen Wehrdienst gefragt werden. Männer müssen ihn beantworten, Frauen können. In dem Antwortschreiben werden bereits Angaben für die Musterung abgefragt.
Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.