Social Media
Söder hält Altersgrenze für realitätsfremd

Bayerns Ministerpräsident Söder hat sich dagegen ausgesprochen, die Nutzung bestimmter Apps und Sozialer Medien für Minderjährige zu beschränken. Der CSU-Vorsitzende nannte die Idee im Interview mit dem ARD-Hauptstadtstudio wörtlich "totalen Quatsch und realitätsfremd".

    Papierschnitt einer Hand, die ein Smartphone mit dem Sicherheitsschlüsselschloss hält.
    Eine Altersbeschränkung für Social Media wird in Deutschland debattiert. (Getty Images / Eugene Mymrin)
    Ein Verbot mache Tiktok, Instagram und Co. eher noch interessanter für Jugendliche und Kinder. Der bayerische Ministerpräsident reagierte damit unter anderem auf Äußerungen von Bundesfamilienministerin Prien und Bundesjustizministerin Hubig sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther. Bayern würde solchen Plänen nicht zustimmen, betonte Söder, der selbst auf TikTok und Instagram aktiv ist. Wichtiger seien Medienkompetenz und elterliche Verantwortung. Laut Koalitionsvertrag von Union und SPD soll zu dem Thema eine Expertenkommission eingesetzt werden.

    Missbrauchsbeauftragte fordert Alterskontrolle

    Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Claus, hat sich abermals für eine strenge Alterskontrolle im Internet und bei der Nutzung sozialer Medien ausgesprochen. Dies sei "ein zentraler Baustein für den Kinder- und Jugendschutz im digitalen Raum“, sagte Claus den Funke-Medien. Junge Menschen müssten auch im digitalen Raum geschützt aufwachsen können.
    Technische Lösungen allein reichen ihrer Ansicht nach aber nicht aus. Auch die Eltern seien gefordert. Sie müssten "hinschauen, was ihr Kind im Netz macht“, betonte die Missbrauchsbeauftragte.

    Festnahme wegen Mordverdachts

    Hintergrund ist ein aktueller Fall aus Hamburg. Dort hat die Polizei einen 20-Jährigen festgenommen. Er soll führendes Mitglied einer internationalen Gruppe sein, die Kinder sexuell online missbraucht und sie in den Tod treibt. Vorgeworfen werden ihm unter anderem Mord, versuchter Mord und sexueller Missbrauch von Kindern.
    Nach Angaben von Polizei und Generalstaatsanwaltschaft tritt die international vernetzte Online-Community mit satanistischen, sadistischen und pädokriminellen Inhalten in Erscheinung. Zentrales Motiv sei die gezielte Suche nach psychisch labilen Kindern in Chatforen oder Online-Games, um sie systematisch zu manipulieren.
    Diese Nachricht wurde am 19.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.