Söder rief den Delegierten wörtlich zu: "Wir sind der Schutzwall, wir sind die Brandmauer." Die Union hatte mit einem Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik Sorgen ausgelöst, weil sie dafür eine potenzielle Bundestagsmehrheit durch die AfD in Kauf nahm. Angesichts der Kritik der Kirchen daran legte Söder ihnen mehr Zurückhaltung in politischen Fragen nahe. Sie sollten sich mehr um eher christliche Themen kümmern wie den Schutz ungeborenen Lebens, meinte er. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken verteidigte die Kritik an CDU und CSU. Präsidentin Stetter-Karp sagte im Deutschlandfunk, Christen suchten vom Evangelium her nach ihrem Weg. Da lasse der Umgang mit fremden Menschen keine Beliebigkeit zu. Man könne nicht einfach sagen, Asylrecht und Trennung von Familien seien egal.

Unterdessen ging auch der Zweitstimmen-Zwist zwischen Union und FDP weiter. Söder schloss sogenannte "Leihstimmen" für die FDP aus. FDP-Chef Lindner und FDP-Generalsekretär Buschmann betonten daraufhin, man wolle sowieso nur Wahlstimmen aus Überzeugung.