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Software-Ergonomie am Arbeitsplatz

Mit Beginn dieses Jahres gelten für alle Rechnerarbeitsplätze die ergonomischen Richtlinien der Bildschirmarbeitsplatzverordnung, die 1997 europaweit eingeführt wurde, bisher aber nur für neu eingerichtete Arbeitsplätze zwingend war. Auch die eingesetzte Software sollte ergonomisch gestaltet sein. Allerdings hat selbst die moderne Bürolösung Office 2000 gravierende Mängel, wie der TÜV Rheinland in einer Untersuchung herausfand.

Marc Pletzer |
    Der TÜV Rheinland untersuchte im Auftrag einer Fachzeitschrift die Ergonomie von Microsofts Office-Paket. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie gut Anwender, die sich bereits mit Office 97 auskennen, mit der neuen Version klarkommen. Der TÜV führt solche Untersuchungen im kleinen Gruppen von fünf bis zehn Personen durch. Die Beteiligten erhalten vorher festgelegte Standardaufgaben und werden bei ihrer Arbeit gefilmt. Dadurch können auftretende Schwierigkeiten später besser analysiert werden. Während des Tests werden ausführliche Checklisten geführt, die Auskunft darüber geben, wo Probleme aufgetreten sind und warum. Beim Office-2000-Paket gefiel den Testern vor allem die Komponente Outlook nicht. Zu unterschiedliche Bedienkonzepte seien in Outlook unzureichend integriert, lautete die Kritik. Mal müssen die Anwender auf Symbole am linken Rand klicken, mal müssen Menüs geöffnet, mal Icons in der Kopfzeile bedient werden.

    Auch bei Excel, Word und Powerpoint sehen die Ergonomen keine entscheidenden Verbesserungen gegenüber der Vorversion. Die Neuheit von Office 2000, im Vergleich zur Vorgängerversion einige Menüpunkte zu verstecken, trug eher zur Verwirrung der Benutzer bei. Gleiches gilt ausgerechnet auch für die Hilfefunktion, die dem Benutzer viele abenteuerliche Ratschläge gibt, anstatt wirklich zu helfen.