
Die Aufnahmen erfolgten zu einem Zeitpunkt maximaler Sonnenaktivität. Fotos vom Nordpol werden noch von der Raumsonde zur Erde übertragen. Bislang wurden Aufnahmen von der Sonne stets auf Höhe des Sonnenäquators gemacht. Der Grund: Wie Planeten zogen auch Raumsonden dort ihre Bahnen. Die Raumsonde Solar Orbiter wurde nun von der Anziehungskraft der Venus zwischenzeitlich abgelenkt und lag damit etwas unterhalb der Ebene des Sonnenäquators. Die Sonde sammelt unter anderem Daten zum Magnetfeld.
Erste Sichtung der Aufnahmen: "Wirrwarr" des Magnetfelds
Wissenschaftler versuchen damit ein besseres Verständnis zu entwicklen, wie genau der Sonnenwind und das solare Magnetfeld entstehen. Prof. Sami Solank, Professor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, sagte im Deutschlandfunk, Ziel sei es, dass Magnetfeld direkt zu messen und Karten zu erstellen. Eine erste Sichtung der Aufnahmen zeigten allerdings ein "Wirrwarr" des Magnetfelds. Das sei aber nicht überraschend, weil die Sonne derzeit sehr aktiv sei. Solank erklärte weiter, alle elf Jahre wechsle die Polarität. Man befinde sich derzeit in einem Umbruch.
Angesprochen auf den praktischen Nutzen seiner Forschung sagte Solank, das Magnetfeld der Sonne trage viel Energie in sich und werde zweiweise freigesetzt: Entweder als Sonnenwind oder als Explosion. Dies habe auch Auswirkungen auf die Erde.
Diese Nachricht wurde am 11.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.