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Solar Orbiter vor dem Start
Europas Sonnensonde

Geht alles glatt, dann startet demnächst die ESA-Sonde "Solar Orbiter" ins All. Da an diesem Projekt auch die NASA beteiligt ist, erfolgt der Start mit einer Atlas-Rakete von Cape Canaveral aus. Der "Solar Orbiter" trägt zehn Instrumente um die Sonne zu erforschen.

Von Dirk Lorenzen | 02.02.2020
Der Solar Orbiter im Weltraum (Animation)
Der Solar Orbiter im Weltraum (Animation) (ESA)
Die Sonde untersucht die geladenen Teilchen des Sonnenwinds, die unser Stern ins All pustet. Mit Kameras im Röntgen-, Ultraviolett- und sichtbaren Licht macht die Sonde detailreiche Aufnahmen der Oberfläche und der Atmosphäre der Sonne.
Der "Solar Orbiter" wird die Sonne buchstäblich aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten. Denn seine Bahnneigung nimmt während der bis zu zehnjährigen Mission immer mehr zu – auf bis zu 33 Grad gegen den Sonnenäquator. Dann lassen sich auch die Pole gut beobachten, die von der Erde aus praktisch unsichtbar sind.
Zudem nähert sich die Sonde unserem Stern auf bis zu 42 Millionen Kilometer – sie kommt der Sonne deutlich näher als der Planet Merkur. Bei der engsten Annäherung bewegt sich der Solar Orbiter so schnell, dass er der sich drehenden Sonne folgt und so ein ausgewähltes Gebiet für viele Tage überwachen kann.
Die Sonne ist der einzige Stern, den die Astronominnen und Astronomen in allen Details erforschen können. Nur wenn sie die Sonne verstehen, lassen sich auch Aufbau und Entwicklung der übrigen Sterne im All nachvollziehen.
Und es geht bei dieser Mission auch darum, wie die Sonne mit ihrer sich stets ändernden Aktivität die Planeten beeinflusst – und so die Entstehung von Leben ermöglicht hat.