Es waren einige bange Monate für die deutsche Solarindustrie: Im Sommer lief das 100.000-Dächer-Programm der Bundesregierung aus, das zu einer Versiebenfachung der Fotovoltaik-Kapazitäten in Deutschland geführt hatte. 1,7 Milliarden Euro waren als Förderkredite in den erneuerbaren Energiezweig geflossen. Der Markt sprang an, die Preise für die Anlagen sanken, und die Branche boomte. Doch nach dem Ende des Programms drohte ein Markteinbruch. Carsten Körnig, Geschäftsführer der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft UVS:
Deutschland ist gewissermaßen der Brutkasten für diese neue Technologie. Wir sind ganz weit vorne international. Wir haben viele, Hunderte von Patenten von unseren Forschungsinstituten, und es wäre doch jammerschade gewesen, wenn diese High-Tech-Innovationen nicht jetzt auch mal zur Anwendung kommen und wieder ein anderes Land - wir sind hier in ganz harter Konkurrenz mit Japan - nachher das auch technologisch, industriepolitisch für sich umsetzen würde.
Doch diese Gefahr scheint abgewendet zu sein. Der Bundestag wird heute ein neues Solargesetz in zweiter und dritter Lesung verabschieden - mit den Stimmen der Regierungskoalition, aber auch denen der Unionsfraktion. Das Gesetz sieht eine umfangreiche Abnahme- und Vergütungspflicht durch die deutschen Energienetzbetreiber vor. Je nach Fotovoltaik-Typ wird ab dem neuen Jahr die Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde bis zu 62,4 Cent betragen. Für den Privatinvestor, der sich eine Solaranlage auf sein Dach montiert, wird sich diese so nach 20 Jahren amortisiert haben. Und auch wer kein eigenes Dach besitzt, kann in Zukunft in die Technologie investieren. Die Branche jubelt. Carsten Körnig:
Für unseren Industriezweig ist das gar nicht hoch genug einzuschätzen, denn es bietet endlich Investitionssicherheit für die nächsten Jahre. Auf der Grundlage dieses Gesetzes wird Solarstrom erstmals auch nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und finanziell interessant für Anleger. Das heißt auch Menschen ohne Dach haben jetzt die Möglichkeit, in Solarfonds zum Beispiel zu investieren. Hier ist jetzt grünes Licht gegeben, und wir rechnen mit vielen Milliarden Investitionen in diese saubere Zukunftstechnologie.
Eine solare Gründerzeit stehe bevor, 100.000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen. Deutschland werde Solartechnik in alle Welt exportieren. Jährliche Wachstumsraten von 20-30 Prozent im überwiegend mittelständisch geprägten Solarbereich erscheinen möglich. Die Begeisterung und der Optimismus in der Branche sind ungetrübt. Allerdings besteht noch immer die Abhängigkeit von staatlichen Fördergeldern:
Das ist nicht ganz falsch. Wir wollen davon ,so schnell es geht, wegkommen. Doch betrachten wir doch mal die anderen Energieformen, ob das Kohle ist oder Kernenergie. Sie alle wurden über Jahre hochgradig subventioniert. Dagegen fallen die Zuwendungen für die erneuerbaren Energien geradezu winzig aus. Zunächst einmal brauchen wir einen Marktanschub. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir mit jedem Jahr die Kosten um fünf Prozent senken können.
Und Carsten Körnig hält die völlige Unabhängigkeit von staatlicher Unterstützung noch in diesem Jahrzehnt für möglich. Und er denkt weiter. Im Jahr 2020 soll der Solartechnikweltmarkt mit rund 150 Milliarden Dollar die Größe der Chip-Industrie erreichen. Und er hält es gar für möglich, dass die Solarenergie im Jahr 2050 ein Drittel des deutschen Energiemix ausmachen wird.
Deutschland ist gewissermaßen der Brutkasten für diese neue Technologie. Wir sind ganz weit vorne international. Wir haben viele, Hunderte von Patenten von unseren Forschungsinstituten, und es wäre doch jammerschade gewesen, wenn diese High-Tech-Innovationen nicht jetzt auch mal zur Anwendung kommen und wieder ein anderes Land - wir sind hier in ganz harter Konkurrenz mit Japan - nachher das auch technologisch, industriepolitisch für sich umsetzen würde.
Doch diese Gefahr scheint abgewendet zu sein. Der Bundestag wird heute ein neues Solargesetz in zweiter und dritter Lesung verabschieden - mit den Stimmen der Regierungskoalition, aber auch denen der Unionsfraktion. Das Gesetz sieht eine umfangreiche Abnahme- und Vergütungspflicht durch die deutschen Energienetzbetreiber vor. Je nach Fotovoltaik-Typ wird ab dem neuen Jahr die Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde bis zu 62,4 Cent betragen. Für den Privatinvestor, der sich eine Solaranlage auf sein Dach montiert, wird sich diese so nach 20 Jahren amortisiert haben. Und auch wer kein eigenes Dach besitzt, kann in Zukunft in die Technologie investieren. Die Branche jubelt. Carsten Körnig:
Für unseren Industriezweig ist das gar nicht hoch genug einzuschätzen, denn es bietet endlich Investitionssicherheit für die nächsten Jahre. Auf der Grundlage dieses Gesetzes wird Solarstrom erstmals auch nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und finanziell interessant für Anleger. Das heißt auch Menschen ohne Dach haben jetzt die Möglichkeit, in Solarfonds zum Beispiel zu investieren. Hier ist jetzt grünes Licht gegeben, und wir rechnen mit vielen Milliarden Investitionen in diese saubere Zukunftstechnologie.
Eine solare Gründerzeit stehe bevor, 100.000 neue Arbeitsplätze könnten entstehen. Deutschland werde Solartechnik in alle Welt exportieren. Jährliche Wachstumsraten von 20-30 Prozent im überwiegend mittelständisch geprägten Solarbereich erscheinen möglich. Die Begeisterung und der Optimismus in der Branche sind ungetrübt. Allerdings besteht noch immer die Abhängigkeit von staatlichen Fördergeldern:
Das ist nicht ganz falsch. Wir wollen davon ,so schnell es geht, wegkommen. Doch betrachten wir doch mal die anderen Energieformen, ob das Kohle ist oder Kernenergie. Sie alle wurden über Jahre hochgradig subventioniert. Dagegen fallen die Zuwendungen für die erneuerbaren Energien geradezu winzig aus. Zunächst einmal brauchen wir einen Marktanschub. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir mit jedem Jahr die Kosten um fünf Prozent senken können.
Und Carsten Körnig hält die völlige Unabhängigkeit von staatlicher Unterstützung noch in diesem Jahrzehnt für möglich. Und er denkt weiter. Im Jahr 2020 soll der Solartechnikweltmarkt mit rund 150 Milliarden Dollar die Größe der Chip-Industrie erreichen. Und er hält es gar für möglich, dass die Solarenergie im Jahr 2050 ein Drittel des deutschen Energiemix ausmachen wird.