21 Nachwuchswissenschaftler aus elf Ländern: Es ist ein bunt gemischter Haufen, der sich zur Pause im Innenhof des Hanse-Wissenschaftskollegs versammelt hat. In der akademischen Bildungseinrichtung in Delmenhorst wartet in den nächsten beiden Wochen ein prall gefülltes Programm auf die Jungforscher, die gerade an ihrer Doktorarbeit schreiben. Die Bochumer Neuropsychologin Irene Daum ist als Dozentin dabei:
" Der Kern ist, einen Überblick über den aktuellen Stand des Wissens zur Neuropsychologie des Gedächtnisses - also Hirnmechanismen bei Gedächtnisprozessen - zu erhalten. Das Ziel der zweiten Woche ist, etwas zu erfahren über die wichtigsten Bild gebenden Verfahren. Also zu den Methoden, wie ich Hirnaktivierung beim Menschen messen kann."
In drei weiteren Blöcken geht es zum Beispiel um Gedächtnisstörungen, um Bewusstsein oder Gehirnmechanismen bei der Sprachverarbeitung. Hier wird aber nicht das gepaukt, was die Unis vielleicht vergessen haben. Vielmehr sollen die Forscher eine Art Auszeit von ihrer Doktorarbeit nehmen - damit sie später keine Fachidioten werden. Wolfgang Stenzel vom Hanse-Wissenschaftskolleg:
" Es ist leider - so kann man es wohl sagen - eine fest stehende Tatsache, dass jemand, der drei, vier Jahre an der eigenen Promotion arbeitet - gerade auf experimentellem Gebiet - sich bei dieser Arbeit sehr spezialisieren muss. Und wir möchten das Angebot machen, über diesen eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und zu sagen: Okay, ich mache das, da bin ich Spezialist. Aber es gibt auch noch ganz viele andere Sachen."
65 Nachwuchswissenschaftler aus der Hirn- und Kognitionsforschung hatten sich für die Sommerschule beworben. Doch nur die besten bekamen eine Chance. Neben erstklassigen Empfehlungsschreiben, exzellenten Noten und einer individuellen und inhaltsreichen Bewerbung mussten die Aspiranten auch ein Promotionsthema mit Pfiff vorweisen.
Ingrid Nieuwenhuis hat diese Hürden genommen. Dabei hat sich die 27-jährige Niederländerin nicht nur von den fachlichen Inhalten locken lassen.
" Ich erwarte, eine ganze Menge junger Wissenschaftler aus anderen Ländern kennen zu lernen. Das ist für mich das wirklich Spannende. Es ist so angenehm, mit anderen Leuten im selben Alter, in derselben Situation zu sprechen und zu lernen, wie die Dinge in anderen Ländern funktionieren. Da sind natürlich eine ganze Menge Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten."
Schon in jungen Jahren Kontakte knüpfen, die Begegnung mit den Koryphäen der Hirnforschung, Austausch und Networking - all das gehört auch ganz offiziell zu den Zielen der Delmenhorster Brain Summer School - und ist einer Gründe, warum die Volkswagen-Stiftung das Projekt mit trägt.
Wer das Programm absolviert, erhält das "European Diploma in Cognitive and Brain Sciences". Das ist zwar kein formaler Hochschulabschluss. Im späteren Berufsleben kann das Europa-Diplom aber äußerst nützlich sein, meint Mit-Initiatorin Irene Daum überzeugt.
" Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass es den Doktoranden oder dann den Post-Docs - wenn sie abgeschlossen haben - doch nützt, wenn sie sich bewerben. Dass sie über ihr enges Fachgebiet hinaus sich auch mit anderen Themen beschäftigt haben. Dass sie eine internationale Perspektive gesucht haben, eine interdisziplinäre Perspektive ... "
Der Organisator Wolfgang Stenzel nennt Beispiele: So haben sich Post-Doktoranden des vergangenen Kurses zu einem länderübergreifenden Forschungsprojekt zusammengetan. Drei andere haben gemeinsam gerade ein neuropsychologisches Symposium veranstaltet.
Und für die Sommerschul-Absolventin Ingrid Nieuwenhuis ist ohnehin klar: Ohne internationale Kontakte gibt es keine Karriere in der Wissenschaft.
" Wenn Du im Wissenschaftsbetrieb steckst und dort überleben willst, dann musst du internationales Networking betreiben. Es ist doch heute üblich, raus zu gehen und ein paar Jahre in einem anderen Land zu arbeiten. Schon allein deswegen ist es doch interessant, zu lernen, was die Kollegen dort machen."
" Der Kern ist, einen Überblick über den aktuellen Stand des Wissens zur Neuropsychologie des Gedächtnisses - also Hirnmechanismen bei Gedächtnisprozessen - zu erhalten. Das Ziel der zweiten Woche ist, etwas zu erfahren über die wichtigsten Bild gebenden Verfahren. Also zu den Methoden, wie ich Hirnaktivierung beim Menschen messen kann."
In drei weiteren Blöcken geht es zum Beispiel um Gedächtnisstörungen, um Bewusstsein oder Gehirnmechanismen bei der Sprachverarbeitung. Hier wird aber nicht das gepaukt, was die Unis vielleicht vergessen haben. Vielmehr sollen die Forscher eine Art Auszeit von ihrer Doktorarbeit nehmen - damit sie später keine Fachidioten werden. Wolfgang Stenzel vom Hanse-Wissenschaftskolleg:
" Es ist leider - so kann man es wohl sagen - eine fest stehende Tatsache, dass jemand, der drei, vier Jahre an der eigenen Promotion arbeitet - gerade auf experimentellem Gebiet - sich bei dieser Arbeit sehr spezialisieren muss. Und wir möchten das Angebot machen, über diesen eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und zu sagen: Okay, ich mache das, da bin ich Spezialist. Aber es gibt auch noch ganz viele andere Sachen."
65 Nachwuchswissenschaftler aus der Hirn- und Kognitionsforschung hatten sich für die Sommerschule beworben. Doch nur die besten bekamen eine Chance. Neben erstklassigen Empfehlungsschreiben, exzellenten Noten und einer individuellen und inhaltsreichen Bewerbung mussten die Aspiranten auch ein Promotionsthema mit Pfiff vorweisen.
Ingrid Nieuwenhuis hat diese Hürden genommen. Dabei hat sich die 27-jährige Niederländerin nicht nur von den fachlichen Inhalten locken lassen.
" Ich erwarte, eine ganze Menge junger Wissenschaftler aus anderen Ländern kennen zu lernen. Das ist für mich das wirklich Spannende. Es ist so angenehm, mit anderen Leuten im selben Alter, in derselben Situation zu sprechen und zu lernen, wie die Dinge in anderen Ländern funktionieren. Da sind natürlich eine ganze Menge Unterschiede, aber eben auch Gemeinsamkeiten."
Schon in jungen Jahren Kontakte knüpfen, die Begegnung mit den Koryphäen der Hirnforschung, Austausch und Networking - all das gehört auch ganz offiziell zu den Zielen der Delmenhorster Brain Summer School - und ist einer Gründe, warum die Volkswagen-Stiftung das Projekt mit trägt.
Wer das Programm absolviert, erhält das "European Diploma in Cognitive and Brain Sciences". Das ist zwar kein formaler Hochschulabschluss. Im späteren Berufsleben kann das Europa-Diplom aber äußerst nützlich sein, meint Mit-Initiatorin Irene Daum überzeugt.
" Wir haben in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass es den Doktoranden oder dann den Post-Docs - wenn sie abgeschlossen haben - doch nützt, wenn sie sich bewerben. Dass sie über ihr enges Fachgebiet hinaus sich auch mit anderen Themen beschäftigt haben. Dass sie eine internationale Perspektive gesucht haben, eine interdisziplinäre Perspektive ... "
Der Organisator Wolfgang Stenzel nennt Beispiele: So haben sich Post-Doktoranden des vergangenen Kurses zu einem länderübergreifenden Forschungsprojekt zusammengetan. Drei andere haben gemeinsam gerade ein neuropsychologisches Symposium veranstaltet.
Und für die Sommerschul-Absolventin Ingrid Nieuwenhuis ist ohnehin klar: Ohne internationale Kontakte gibt es keine Karriere in der Wissenschaft.
" Wenn Du im Wissenschaftsbetrieb steckst und dort überleben willst, dann musst du internationales Networking betreiben. Es ist doch heute üblich, raus zu gehen und ein paar Jahre in einem anderen Land zu arbeiten. Schon allein deswegen ist es doch interessant, zu lernen, was die Kollegen dort machen."