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Sommeruni last minute

Wer im Urlaub nicht nur faulenzen, sondern sich gezielt weiterbilden möchte, hat dazu zahlreiche Möglichkeiten. Immer mehr Hochschulen von Berlin bis Furtwangen nutzen die Sommerpause für intensive Lernangebote. Zum Teil kann man sich jetzt noch anmelden.

Von Nina Treude |
    Kurz entschlossen noch demnächst zur Sommeruni? Kein Problem, noch sind Plätze für Veranstaltungen frei. Wer wissen will wann und wo, der sucht am besten auf der Internetseite der Hochschulen in seiner Region oder auf der Homepage des Informationsdienstes Wissenschaft unter: www.idw-online.de. Die Teilnahme kostet in der Regel eine Gebühr, die sich zwischen fünf und - Achtung: - 5000 Euro bewegen kann. Studierenden wird in den meisten Fällen eine Ermäßigung gewährt.

    Deutschlandweit gibt es ein großes Angebot für Studienanfänger, Wissenschaftler und Angestellte aus den verschiedensten Fachgebieten. So auch an der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald. In einer Summer University sollen Schüler hier am 6. und 7. September ihre Freude für technische Studiengänge entdecken, erklärt Professor Lothar Piepmeyer:

    "Die Nachfrage in der Industrie nach technischen Mitarbeitern ist sehr groß, aber andererseits ist das Interesse bei den jungen Leuten nicht sehr ausgeprägt. Dem wollen wir entgegenwirken. Was bei uns attraktiv ist, ist vor allem, dass es sich vor allem an Schülerinnen und Schüler richtet und man nicht von vorneherein mit fachlichem Wissen vollgestopft wird, sondern das generelle Interesse am Studium und der Technik im Vordergrund steht."

    Infos zum Studienablauf, Auslandssemester und Bewerbungen, die Hochschule Furtwangen bietet den idealen Einstieg ins Studium. Fachgebundener geht es hingegen an der Universität der Künste in Berlin zu. Kunststudierende und freischaffende Künstler können sich hier vom 10. September bis zum 2. Oktober in Workshops einbringen und miteinander in Kontakt kommen. Klang, Kunst und Bühne werden in intensiven Kursen mit international bekannten Dozenten vereint. Auch die Teilnehmer bringen meist viel Erfahrung mit und ermöglichen so Kurse auf hohem Niveau, sagt Organisatorin Irene Kletschke:

    "Im Unterschied zum normalen Studium ist es sehr viel intensiver. Man arbeitet von morgens bis abends zusammen und am Ende gibt es auch eine Abschlusspräsentation, wo Publikum gezeigt wird was man in der Woche gemacht hat. Es ist wie eine Art Meisterkurs bei einem Dozenten. Ich bin jedes Mal überrascht was man in einer Woche schaffen kann und wie viel kreatives Potenzial jedes Jahr nach Berlin kommt."

    Sommerunis sind ideal für eine intensive Arbeit, die im normalen Semesteralltag nicht möglich wäre. Die Hochschulen nutzen die vorlesungsfreie Zeit daher, um Dozenten aus allen Ländern zusammenzubringen. So erschließen sie neue Forschungsbereiche mit geballter Kompetenz.

    Das ist auch das Ziel der Uni Göttingen, die in diesem Jahr zum ersten Mal eine "Green Chemistry"-Summer-School organisiert. Dabei geht es um nachhaltige und umweltfreundliche Forschung im Fachbereich Chemie. Die Idee kam von engagierten Masterstudierenden, denen dieses Thema im normalen Studium zu kurz kam. Bei der Summer School soll es deshalb um Spezialgebiete gehen, erklärt Isabel Trzeciok vom Institut für Chemie:

    "Da sind zum Beispiel Materialfragen und Energiefragen dabei, also Energiewandlungsprozesse, erneuerbare Energien, Lösungsmittelfragen und nachhaltige Konzeptentwicklung. Chemie hat ja oft diesen negativen Einschlag, gerade was Umweltproblematiken angeht. Wissenschaftler beschäftigen sich jetzt zunehmend damit, wie man Chemie nachhaltiger gestalten kann und wie Chemie zu nachhaltigen Produkten beitragen kann."

    Vom 25. bis zum 30. September arbeiten die Teilnehmer in kleinen Gruppen und hören Vorlesungen bei anerkannten Wissenschaftlern. Grundlagenwissen wird dabei vorausgesetzt. Offen für alle ist hingegen die 12. Interkulturelle Sommerakademie des Vereins "Interculture" in Zusammenarbeit mit der Uni Jena. Vom 27. August bis zum 4. September stehen Workshops zu interkultureller Verständigung und verschiedenen Ländern auf dem Stundenplan, ebenso wie die Ausbildung zum interkulturellen Trainer. Die Teilnehmer beginnen das Trainerseminar an der Sommerakademie, danach können sie die einjährige Ausbildung aber ganz bequem neben Beruf oder Studium weiterführen, erklärt Mitarbeiter Florian Frommeld:

    "Wir haben diese intensiven Präsenzphasen, machen aber gleichzeitig auch sehr viel über E-learning. Man kann so einerseits alles geballt zur Sommerakademie bekommen, kann aber ebenso begleitend zum Job oder zum Studium weiterlernen und dranbleiben. Das ist eigentlich der größte Vorteil."

    Eine Liste der Summer Schools, die noch freie Plätze haben, finden Sie hier als pdf oder im Textformat.