Historisch belegt ist dies nicht, aber durchaus plausibel. Zu jener Zeit waren die Himmelsbeobachter sowohl im Fernen wie auch im Nahen Osten so versiert, dass ihnen viele kosmische Zusammenhänge vertraut waren – sicher auch das Zustandekommen von Sonnenfinsternissen.
Der Legende nach wurde der helllichte Tag nachtdunkel, während sich die Völker der Lyder und Meder in einer brutalen Schlacht befanden. Animiert vom himmlischen Zeichen haben die schockierten Krieger Frieden geschlossen – Sonne und Mond schrieben Weltgeschichte.
Bei der Berechnung des Jubiläums muss man bedenken, dass unser Kalender kein Jahr Null kennt. Als der Mönch Dionysius Exiguus im sechsten Jahrhundert die Zählung ab Christi Geburt festlegte, war die Null in Europa noch unbekannt. Allerdings nutzen die Astronomen eine Jahreszählung mit Null – andernfalls wäre die Berechnung des Himmelsgeschehens äußerst kompliziert. Somit entspricht das historische Jahr 585 vor Christus dem astronomischen Jahr minus 584.
Seit der ersten und bisher einzigen friedensstiftenden Sonnenfinsternis mit Ansage sind also genau zweitausendsechshundert Jahre vergangen.