Was lange durchdacht wurde, wird nun endlich angepackt: Kaliforniens Stromlieferant, die Pacific Gas and Electric Company (PG&E), will den südlichen Teil des US-Bundesstaates ab 2016 mit Strom aus dem All versorgen. Dabei sollen die Sonnenstrahlen nicht erst auf dem Erdboden, sondern schon im Weltraum eingefangen werden. Dazu werden ein oder mehrere Satelliten die Erde in der geostationären Umlaufbahn umkreisen. In diesem Abstand von 36.000 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche stehen Satelliten stets an der gleichen Stelle des Himmels, da sie im selben Tempo um die Erde kreisen wie diese sich um sich selbst dreht, also einmal in 24 Stunden. Nahezu ohne Unterbrechung können die Solarpanele eines solchen Satelliten das Sonnenlicht einfangen, es zu Mikrowellen umwandeln und diese zur Erde schicken.
"Eine Empfangsantenne auf dem Boden wird die Mikrowellen aus dem All auffangen. Die Internationale Fernmeldeunion hat dazu einige mögliche Frequenzen im Gigahertz-Band bereitgestellt. In diesem Frequenz-Spektrum könnten Mikrowellen die irdische Atmosphäre fast ohne Verlust durchdringen, während beispielsweise Laserstrahlen von Wolken blockiert würden. Die Empfangsanlagen auf der Erde müssten mehrere Kilometer lang und vor Wind und Blitzen geschützt sein. Sie würden einige Meter oberhalb des Bodens errichtet werden. Da sie das Sonnenlicht durchlassen, könnten Bauern unter ihnen Landwirtschaft betreiben."
Darel Preble, der Vorsitzende des Space Solar Power Workshops, einer Interessenvereinigung, die sich für die Nutzung von Energie aus dem All einsetzt. Für die Umsetzung hat Kaliforniens Stromversorger ein Abkommen mit der amerikanischen Firma Solaren getroffen, die die entsprechende Infrastruktur und Technik bereitstellen wird. Experten zweifeln jedoch sowohl am von Solaren vorgelegten Zeitplan als auch an der Effizienz des vorgeschlagenen Systems. Einer von ihnen ist John Mankins, der sechs Jahre lang bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa die Forschungsgruppe zur Space Solar Power geleitet hat und heute Artemis Innovation als Präsident vorsteht. Diese Beratungsfirma in der Nähe von Washington, D.C. macht sich für die Förderung neuartiger Technologien stark, zu denen sie auch Space Solar Power zählt.
"Es besteht kein Zweifel daran, dass dieses System technisch funktionieren würde. Ob es sich aber wirtschaftlich rentiert, ist mehr als offen. Diese Technologie existiert bislang nur in Forschungslabors. Sie ist noch nie als Gesamtsystem in der Praxis vor Ort, im All, ausprobiert worden. Die Frage ist also: Kann eine Firma damit Profit machen?"
Doch diese Zahlen und Herausforderungen schrecken auch einen Konkurrenten von Solaren nicht ab: Space Energy aus Schaffhausen will bereits in drei Jahren den ersten von mehr als vierzig Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn schicken und dort zunächst parken. Auch die Space Solar Power Devices von Space Energy sollen modular aufgebaut sein und erst im All aneinanderdocken. Im Unterschied zu den Satelliten von Solaren soll der Zusammenbau jedoch in einer erdnahen Umlaufbahn in etwa 300 Kilometer Höhe über die Bühne gehen, in die jede Woche fünfzehn Tonnen transportiert und von Robotern zusammengefügt werden. Nach zwei Jahren soll jeweils eine Device fertig sein, die dann ihre Reise zur geostationären Umlaufbahn antritt. Insgesamt wollen die Schweizer 15 solcher Stationen bis 2029 errichten, durchschnittlich eine pro Jahr, erläutert der Schwede Stephan Tennsel, Gründer und Chef von Space Energy.
""Die Station muss eine gewisse Größe haben, in etwa zwei Quadratmeilen, um eine so hohe Kapazität wie ein Gigawatt zu produzieren. Die Kosten für die ersten Satelliten werden zwischen zwölf und 16 Milliarden Dollar sein und werden danach runterfallen auf in etwa sieben bis acht Milliarden Dollar pro Station.”"
Eine Investmentgruppe aus Zürich beteiligt sich mit mehr als 200 Millionen Euro Anschubfinanzierung an dem Projekt. Erster vollzahlender Kunde soll dann die indische Regierung werden, mit der Space Energy derzeit verhandelt.
"Eine Empfangsantenne auf dem Boden wird die Mikrowellen aus dem All auffangen. Die Internationale Fernmeldeunion hat dazu einige mögliche Frequenzen im Gigahertz-Band bereitgestellt. In diesem Frequenz-Spektrum könnten Mikrowellen die irdische Atmosphäre fast ohne Verlust durchdringen, während beispielsweise Laserstrahlen von Wolken blockiert würden. Die Empfangsanlagen auf der Erde müssten mehrere Kilometer lang und vor Wind und Blitzen geschützt sein. Sie würden einige Meter oberhalb des Bodens errichtet werden. Da sie das Sonnenlicht durchlassen, könnten Bauern unter ihnen Landwirtschaft betreiben."
Darel Preble, der Vorsitzende des Space Solar Power Workshops, einer Interessenvereinigung, die sich für die Nutzung von Energie aus dem All einsetzt. Für die Umsetzung hat Kaliforniens Stromversorger ein Abkommen mit der amerikanischen Firma Solaren getroffen, die die entsprechende Infrastruktur und Technik bereitstellen wird. Experten zweifeln jedoch sowohl am von Solaren vorgelegten Zeitplan als auch an der Effizienz des vorgeschlagenen Systems. Einer von ihnen ist John Mankins, der sechs Jahre lang bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa die Forschungsgruppe zur Space Solar Power geleitet hat und heute Artemis Innovation als Präsident vorsteht. Diese Beratungsfirma in der Nähe von Washington, D.C. macht sich für die Förderung neuartiger Technologien stark, zu denen sie auch Space Solar Power zählt.
"Es besteht kein Zweifel daran, dass dieses System technisch funktionieren würde. Ob es sich aber wirtschaftlich rentiert, ist mehr als offen. Diese Technologie existiert bislang nur in Forschungslabors. Sie ist noch nie als Gesamtsystem in der Praxis vor Ort, im All, ausprobiert worden. Die Frage ist also: Kann eine Firma damit Profit machen?"
Doch diese Zahlen und Herausforderungen schrecken auch einen Konkurrenten von Solaren nicht ab: Space Energy aus Schaffhausen will bereits in drei Jahren den ersten von mehr als vierzig Satelliten in eine niedrige Erdumlaufbahn schicken und dort zunächst parken. Auch die Space Solar Power Devices von Space Energy sollen modular aufgebaut sein und erst im All aneinanderdocken. Im Unterschied zu den Satelliten von Solaren soll der Zusammenbau jedoch in einer erdnahen Umlaufbahn in etwa 300 Kilometer Höhe über die Bühne gehen, in die jede Woche fünfzehn Tonnen transportiert und von Robotern zusammengefügt werden. Nach zwei Jahren soll jeweils eine Device fertig sein, die dann ihre Reise zur geostationären Umlaufbahn antritt. Insgesamt wollen die Schweizer 15 solcher Stationen bis 2029 errichten, durchschnittlich eine pro Jahr, erläutert der Schwede Stephan Tennsel, Gründer und Chef von Space Energy.
""Die Station muss eine gewisse Größe haben, in etwa zwei Quadratmeilen, um eine so hohe Kapazität wie ein Gigawatt zu produzieren. Die Kosten für die ersten Satelliten werden zwischen zwölf und 16 Milliarden Dollar sein und werden danach runterfallen auf in etwa sieben bis acht Milliarden Dollar pro Station.”"
Eine Investmentgruppe aus Zürich beteiligt sich mit mehr als 200 Millionen Euro Anschubfinanzierung an dem Projekt. Erster vollzahlender Kunde soll dann die indische Regierung werden, mit der Space Energy derzeit verhandelt.