Archiv


Sonnenwind

Ununterbrochen trifft ein heißer Wind unsere Erde und alle anderen Objekte des Sonnensystems. Es ist ein Fluss von elektrisch geladenen Partikeln, die von der Sonnenoberfläche ins All abströmen. Mit einer Geschwindigkeit von rund eineinhalb Millionen Kilometern in der Stunde breitet er sich aus - in Böen sogar doppelt so schnell.

Von Damond Benningfield |
    Trifft dieser Sonnenwind auf die Erde, löst er einige beeindruckende Effekte aus. Er verursacht die herrlichen Polarlichter, erwärmt die äußere Erdatmosphäre und kann Stromnetze sowie Radioübertragungen stören.

    Der Ursprung des Sonnenwinds ist immer noch rätselhaft. Forscher können nur schwer erklären, wie die Partikel ins All geblasen werden. Ein Astronomenteam, das mit einer japanischen Raumsonde arbeitet, meint jetzt, die Antwort gefunden zu haben:

    Die Oberflächentemperatur der Sonne ist nicht an allen Stellen gleich. Es gibt heiße und kühlere Bereiche. Beobachtungen mit der Raumsonde Hinode, die das Sonnenmagnetfeld und dessen Einfluss auf die unterschiedlichen Schichten der Sonne erforschen soll, zeigen, dass die heißen Flecken ihr eigenes Magnetfeld erzeugen - helle Fäden, die sich in Schleifen über die Sonnenoberfläche erheben.

    Geladene Partikel folgen diesen magnetischen Feldlinien ins All. Kreuzen sich die Magnetfelder zweier heißer Flecken, so ist das, als würden sich die Wasserstrahlen aus zwei Schläuchen treffen - die Partikel sprühen in alle Richtungen auseinander. Ein Teil dieser Partikel entweicht ins All und bildet den Sonnenwind.