Freitag, 19. April 2024

Archiv

Sopransaxofonist Émile Parisien
Auf der Tastatur der Gefühle

"Ein Leben lang werde ich auf der Suche nach meinem Klang sein", sagt Émile Parisien, "wenn ich ihn eines Tages gefunden habe, kann ich aufhören!" Schon jetzt zeichnet den Sopransaxofonisten sein Gespür für Klang, Form und Ausdruck aus.

Von Karl Lippegaus | 28.09.2017
    Ein bärtiger Mann mit Brille sitzt vor einer Wand, von der die Farbe abgeblättert ist, auf einer Bank.
    Vielfach ausgezeichnet: der französische Sopransaxofonist Émile Parisien. (Sylvain Gripoix)
    Der Sopransaxofonist Émile Parisien will "unterschiedliche Empfindlichkeiten ausdrücken, auf der Tastatur der Gemütsbewegungen spielen". Seit er als Achtjähriger zum Saxofon griff, wurde für Émile Parisien die improvisierte Musik wie eine Sprache - "mit ihren Verknüpfungen und Verschachtelungen, versteckten Bedeutungen und geheimen Verstecken." Klangsensibilität und Formbewusstsein zeichnen sein bewegendes Spiel aus, ein besonderer Sound und der Ausdrucksreichtum des Jazz. Die Tatsache, dass Parisien in Cahors im Südwesten Frankreichs geboren wurde, habe wenig Bedeutung für seine Arbeit, sagt er. "Ob in England, der Schweiz, Deutschland, Portugal oder Spanien - die improvisierte Musik ist wirklich ein gemeinsames Terrain für alle. Über das Internet sind wir heute in der Lage, sehr viel Musik von überall her zu hören. Wir sind den verschiedensten Einflüssen ausgesetzt, die sich in unserer Arbeit wiederfinden."