Etwa 800.000 Kubikmeter Schlick aus dem Hamburger Hafen hat ein Saugbagger bisher südöstlich von Helgoland in der Nordsee versenkt. Bis 2008 sollen es 4,5 Millionen Kubikmeter sein. So sieht es eine Vereinbarung zwischen dem Hamburger Senat und der Landesregierung von Schleswig-Holstein vor. Bisher hatte Hamburg den Schlick ein paar Kilometer flussaufwärts nach Wedel geschafft, an die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Das war sehr viel billiger, musste aber auch öfter wiederholt werden - so schnell ist das Baggergut wieder zurück in den Hafen getrieben.
Die neue Methode dagegen bringt andere Probleme mit sich. So jedenfalls sieht es der Meeresforscher Georg Irion vom Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven. Anders als gedacht bleibe das feinkörnige Sediment nicht im Verklappungsgebiet südöstlich von Helgoland liegen. Das habe die Auswertung von Proben vor Ort ergeben.
"Wir wissen, dass da starke Strömungen herrschen. Die Rest-strö-mung geht nach Norden. Damit geht der Schlick und auch der belastete Teil aus dem Hamburger Hafen nach Norden."
Die Hafenbehörde in Hamburg streitet das ab. Auch das Kieler Umweltministerium hält die Untersuchungsergebnisse aus Wilhelmshaven für nicht seriös. Ministeriumssprecher Christian Seyfert:
"Wir haben diese Stelle gerade deswegen ausgewählt, weil wir dort eine Kreiselströmung haben. Das ist auch nachweisbar. Und das heißt: Das Sediment, was wir dort versenken, bleibt auch an dieser Stelle liegen."
Aktuelle Messergebnisse der Verantwortlichen in Hamburg würden das bestätigen und auch zeigen, dass der Schlamm aus dem Hamburger Hafen weitaus geringer mit Schadstoffen belastet sei, als das Ministerium selbst ursprünglich erwartet habe.
Thomas Hölck kann diese Entwarnung nicht überzeugen. Der SPD-Politiker vertritt im Kieler Landtag auch die Interessen der Menschen auf Helgoland. Und die sind besorgt, nicht zuletzt, weil sie vom Tourismus leben - und von ihrem sauberen Wasser.
"Ich fordere, dass das Alfred-Wegener-Institut, das auf Helgo-land eine biologische Forschungsanstalt unterhält, in die Messungen der Wassergüte einbezogen wird. Das Institut hat Daten der Wassergüte über 40 Jahre gesammelt und kann daher am besten beurteilen, ob es Veränderungen gibt."
Schärfer noch die Forderung der Opposition in Schleswig-Holstein: Wegen der drohenden Gefahr für den Nationalpark Wattenmeer fordern Politiker der Grünen, die Vereinbarung mit Hamburg sofort zu kündigen. So weit geht der frühere grüne Umweltminister des Landes zwar nicht. Doch auch Klaus Müller verlangt, die aufgeworfenen Fragen rasch und gründlich zu klären.
"Keiner will eine Verdriftung schadstoffbelasteter Materialien. Insofern steht jetzt das Ministerium in der Pflicht. Wenn das Senckenberg-Institut, möglicherweise das Alfred-Wegner-Institut nachweisen, diese Voraussetzungen sind nicht gegeben, dann gilt das Wort der Landesregierung, dass diese Form der Verdriftung nicht erwünscht und nicht möglich sein soll."
Die Kündigung des Vertrages mit Hamburg lehnt das Kieler Um-weltministerium ebenso ab wie die Forderung, die Baggerar-beiten vorerst auf Eis zu legen. Begründung: Die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Hamburger Hafens gerade auch für Schleswig-Holstein. Allerdings soll das Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven künftig in die Messungen des Hafenschlamms einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Küste von Schleswig-Holstein tatsächlich nicht durch Schadstoffe gefährdet wird. Sollte Hamburg diesen Punkt der Vereinbarung nicht gewährleisten können, behält sich das Kieler Umweltministerium eine Neubewertung des Vertrages vor.
"Sollte das nicht der Fall sein, dann müsste das Einvernehmen noch mal neu hergestellt werden. Wenn wir zu einem nicht befriedigenden Prüfungsergebnis kommen, würde die Maßnahme wahrscheinlich in der bisherigen Form nicht weitergeführt werden können."
Die neue Methode dagegen bringt andere Probleme mit sich. So jedenfalls sieht es der Meeresforscher Georg Irion vom Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven. Anders als gedacht bleibe das feinkörnige Sediment nicht im Verklappungsgebiet südöstlich von Helgoland liegen. Das habe die Auswertung von Proben vor Ort ergeben.
"Wir wissen, dass da starke Strömungen herrschen. Die Rest-strö-mung geht nach Norden. Damit geht der Schlick und auch der belastete Teil aus dem Hamburger Hafen nach Norden."
Die Hafenbehörde in Hamburg streitet das ab. Auch das Kieler Umweltministerium hält die Untersuchungsergebnisse aus Wilhelmshaven für nicht seriös. Ministeriumssprecher Christian Seyfert:
"Wir haben diese Stelle gerade deswegen ausgewählt, weil wir dort eine Kreiselströmung haben. Das ist auch nachweisbar. Und das heißt: Das Sediment, was wir dort versenken, bleibt auch an dieser Stelle liegen."
Aktuelle Messergebnisse der Verantwortlichen in Hamburg würden das bestätigen und auch zeigen, dass der Schlamm aus dem Hamburger Hafen weitaus geringer mit Schadstoffen belastet sei, als das Ministerium selbst ursprünglich erwartet habe.
Thomas Hölck kann diese Entwarnung nicht überzeugen. Der SPD-Politiker vertritt im Kieler Landtag auch die Interessen der Menschen auf Helgoland. Und die sind besorgt, nicht zuletzt, weil sie vom Tourismus leben - und von ihrem sauberen Wasser.
"Ich fordere, dass das Alfred-Wegener-Institut, das auf Helgo-land eine biologische Forschungsanstalt unterhält, in die Messungen der Wassergüte einbezogen wird. Das Institut hat Daten der Wassergüte über 40 Jahre gesammelt und kann daher am besten beurteilen, ob es Veränderungen gibt."
Schärfer noch die Forderung der Opposition in Schleswig-Holstein: Wegen der drohenden Gefahr für den Nationalpark Wattenmeer fordern Politiker der Grünen, die Vereinbarung mit Hamburg sofort zu kündigen. So weit geht der frühere grüne Umweltminister des Landes zwar nicht. Doch auch Klaus Müller verlangt, die aufgeworfenen Fragen rasch und gründlich zu klären.
"Keiner will eine Verdriftung schadstoffbelasteter Materialien. Insofern steht jetzt das Ministerium in der Pflicht. Wenn das Senckenberg-Institut, möglicherweise das Alfred-Wegner-Institut nachweisen, diese Voraussetzungen sind nicht gegeben, dann gilt das Wort der Landesregierung, dass diese Form der Verdriftung nicht erwünscht und nicht möglich sein soll."
Die Kündigung des Vertrages mit Hamburg lehnt das Kieler Um-weltministerium ebenso ab wie die Forderung, die Baggerar-beiten vorerst auf Eis zu legen. Begründung: Die enorme wirtschaftliche Bedeutung des Hamburger Hafens gerade auch für Schleswig-Holstein. Allerdings soll das Senckenberg-Institut in Wilhelmshaven künftig in die Messungen des Hafenschlamms einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Küste von Schleswig-Holstein tatsächlich nicht durch Schadstoffe gefährdet wird. Sollte Hamburg diesen Punkt der Vereinbarung nicht gewährleisten können, behält sich das Kieler Umweltministerium eine Neubewertung des Vertrages vor.
"Sollte das nicht der Fall sein, dann müsste das Einvernehmen noch mal neu hergestellt werden. Wenn wir zu einem nicht befriedigenden Prüfungsergebnis kommen, würde die Maßnahme wahrscheinlich in der bisherigen Form nicht weitergeführt werden können."