Ihnen ist es noch egal, was da passiert: Genüsslich suhlen sich schwarze iberische Schweine unter Korkeichen in den hügeligen Weiten der portugiesischen Südprovinz Alentejo, manchmal wetzen sie sich sogar an ihnen. Was kümmert auch die Borstentiere, dass immer mehr der oft Jahrhunderte alten edlen Bäume sterben? Im portugiesischen Landwirtschaftsministerium dagegen herrscht Alarmstufe Rot:
"Das ist eine schwere Bedrohung für unsere Forstwirtschaft","
erklärt Carolina Varela vom portugiesischen Landwirtschaftsministerium:
""Denn die Korkproduktion geht zurück. Das Schlimmste ist, dass dieses ungewöhnliche Korkeichensterben verschiedene, äußerst komplexe Ursachen hat und nicht nur eine."
Jahrelang haben die Wissenschaftler gerätselt, was es mit dem Korkeichensterben auf sich hat. Der saure Regen wurde dafür ebenso verantwortlich gemacht wie zu schwere Traktoren und Pflüge, die den Wurzeln schaden. Jetzt kommt als Ursache auch noch die Klimaveränderung dazu:
"Die meteorologischen Daten der vergangenen 60 Jahre zeigen, dass die Regenfälle immer unbeständiger werden,"
weiß die Waldspezialistin Carolina Varela:
"Auch die Durchschnittstemperaturen steigen. Das Klima verändert sich. Und wir können nichts dagegen tun."
Die Korkeichen, stolze Bäume, die immerhin um die 200 Jahre alt werden können, erweisen sich als ziemliche Sensibelchen: Während sie bisher in Portugal so gut gewachsen sind, weil hier Mittelmeer- und Atlantikklima aufeinandertreffen, werden sie jetzt einfach massenhaft krank: Mindestens fünf Prozent der Bäume seien vom Korkeichensterben betroffen, schätzt Carolina Varela vom Landwirtschaftsministerium. Erschwerend kommt dazu noch, dass der Korkeichenbestand in Portugal immer älter wird, betont Professor Alfredo Goncalves Ferreira, der seit langem an der Universität Evora über Korkeichen forscht:
"Korkeichen produzieren erst nach 50 Jahren Kork. Und man kann sie auch nur alle neun Jahre schälen. In unserer schnelllebigen Zeit haben wir darum auf Monokulturen schnellwachsender Baumarten gesetzt. Wir haben versäumt, neue Korkeichen zu pflanzen, damit unsere Enkel ernten können, so wie das schon unsere Großeltern getan haben. Korkeichen, so sagt ein Sprichwort, überspringen eben immer eine Generation."
Und auch sie, die iberischen Schweine, sind irgendwie an der Korkeichenmisere mitschuldig. Denn vor allem schnöde Profitgier hat dazu geführt, dass sich immer mehr Tiere unter den Bäumen tummeln. Damit die genug zu fressen haben, werden die Böden mit zu viel Dünger malträtiert. Das wiederum schadet den Korkeichen. Ein Teufelskreis, den das Landwirtschaftsministerium, so Carolina Varela, jetzt durchbrechen will:
"Schneller Gewinn durch Korkeichenwälder bedeutet eben langfristig schweren Schaden. Wir müssen den Forstwirten vermitteln, dass ein etwas geringeres, aber beständiges Einkommen viel besser ist, als den Wald in kurzer Zeit zu ruinieren."
Darum hat das Landwirtschaftsministerium ein eigenes Korkeichenschutzprogramm aufgelegt. Die Bauern sollen so schnell wie möglich über die richtige Pflege der Bäume informiert, die Ursachen des Korkeichensterbens peinlichst genau erforscht werden. Das ist allerdings eine Arbeit ohne Erfolgsgarantie, gibt Korkprofessor Goncalves Ferreira aus Evora ganz ehrlich zu:
"Meine Universität erforscht die Korkeichen schon seit Jahren. Aber was das Korkeichensterben betrifft, gibt es erstens zu viele unkontrollierbare Einflüsse. Und zweitens leben diese Bäume eben so furchtbar lang. Schon darum werde ich die Ergebnisse meiner Arbeit nie erleben. Ich kann nur hoffen, dass die Nachwelt einmal sagen wird, ich habe nicht so schlecht gearbeitet."
"Das ist eine schwere Bedrohung für unsere Forstwirtschaft","
erklärt Carolina Varela vom portugiesischen Landwirtschaftsministerium:
""Denn die Korkproduktion geht zurück. Das Schlimmste ist, dass dieses ungewöhnliche Korkeichensterben verschiedene, äußerst komplexe Ursachen hat und nicht nur eine."
Jahrelang haben die Wissenschaftler gerätselt, was es mit dem Korkeichensterben auf sich hat. Der saure Regen wurde dafür ebenso verantwortlich gemacht wie zu schwere Traktoren und Pflüge, die den Wurzeln schaden. Jetzt kommt als Ursache auch noch die Klimaveränderung dazu:
"Die meteorologischen Daten der vergangenen 60 Jahre zeigen, dass die Regenfälle immer unbeständiger werden,"
weiß die Waldspezialistin Carolina Varela:
"Auch die Durchschnittstemperaturen steigen. Das Klima verändert sich. Und wir können nichts dagegen tun."
Die Korkeichen, stolze Bäume, die immerhin um die 200 Jahre alt werden können, erweisen sich als ziemliche Sensibelchen: Während sie bisher in Portugal so gut gewachsen sind, weil hier Mittelmeer- und Atlantikklima aufeinandertreffen, werden sie jetzt einfach massenhaft krank: Mindestens fünf Prozent der Bäume seien vom Korkeichensterben betroffen, schätzt Carolina Varela vom Landwirtschaftsministerium. Erschwerend kommt dazu noch, dass der Korkeichenbestand in Portugal immer älter wird, betont Professor Alfredo Goncalves Ferreira, der seit langem an der Universität Evora über Korkeichen forscht:
"Korkeichen produzieren erst nach 50 Jahren Kork. Und man kann sie auch nur alle neun Jahre schälen. In unserer schnelllebigen Zeit haben wir darum auf Monokulturen schnellwachsender Baumarten gesetzt. Wir haben versäumt, neue Korkeichen zu pflanzen, damit unsere Enkel ernten können, so wie das schon unsere Großeltern getan haben. Korkeichen, so sagt ein Sprichwort, überspringen eben immer eine Generation."
Und auch sie, die iberischen Schweine, sind irgendwie an der Korkeichenmisere mitschuldig. Denn vor allem schnöde Profitgier hat dazu geführt, dass sich immer mehr Tiere unter den Bäumen tummeln. Damit die genug zu fressen haben, werden die Böden mit zu viel Dünger malträtiert. Das wiederum schadet den Korkeichen. Ein Teufelskreis, den das Landwirtschaftsministerium, so Carolina Varela, jetzt durchbrechen will:
"Schneller Gewinn durch Korkeichenwälder bedeutet eben langfristig schweren Schaden. Wir müssen den Forstwirten vermitteln, dass ein etwas geringeres, aber beständiges Einkommen viel besser ist, als den Wald in kurzer Zeit zu ruinieren."
Darum hat das Landwirtschaftsministerium ein eigenes Korkeichenschutzprogramm aufgelegt. Die Bauern sollen so schnell wie möglich über die richtige Pflege der Bäume informiert, die Ursachen des Korkeichensterbens peinlichst genau erforscht werden. Das ist allerdings eine Arbeit ohne Erfolgsgarantie, gibt Korkprofessor Goncalves Ferreira aus Evora ganz ehrlich zu:
"Meine Universität erforscht die Korkeichen schon seit Jahren. Aber was das Korkeichensterben betrifft, gibt es erstens zu viele unkontrollierbare Einflüsse. Und zweitens leben diese Bäume eben so furchtbar lang. Schon darum werde ich die Ergebnisse meiner Arbeit nie erleben. Ich kann nur hoffen, dass die Nachwelt einmal sagen wird, ich habe nicht so schlecht gearbeitet."