"Napster" war gestern, jetzt kommt "friendster", so lautet ein Trend, dem zumindest das New Economy Magazin Red Herring eine große Zukunft verspricht. Statt Musiktitel zu tauschen sollen sich dabei Netz-Menschen zwanglos über das Internet kennenlernen, neue Kontakte knüpfen können und gar viele Stunden virtuell miteinander verbringen. Dass die Friendster-Nutzer auch die Zeit dafür mitbringen werden, ist sich das Marktforschungsunternehmen Nielsen sicher. Denn, so die IT-Auguren, vor allem für Senioren eröffne das Computernetz mit Dating- und Unterhaltungsformaten neue Möglichkeiten der Kommunikation. Hinter einer anderen einfallsreichen Wortschöpfung, "Souccle", verbirgt sich dagegen die Prognose, dass in Zukunft Unternehmen auf Dienste-Netzwerke zugreifen, um bestimmte Dienstleistungen auf Abruf anzufordern. So wie heute Hobbyköche oder Autobastler sich der Suchmaschine "Google" bedienen, um raffinierte Rezeptideen zu durchstöbern oder eines seltenen Ersatzteils habhaft zu werden, sollen Firmen via Souccle alle nur denkbaren Datenverarbeitungs-Dienstleistungen abrufen – von der Buchhaltung über Programmierung von neuen Programmen bis hin zur Wartung von Netzwerken oder Instandhaltung einzelner PCs. Damit setzt Souccle den Trend des Outsourcings konsequent fort, und der, so sind Experten überzeugt, werde 2004 stärker sein als je zuvor. Chancen eröffnet dies vor allem für Nationen wie Indien und China, in denen durch diese Entwicklung viele neue Arbeitsplätze entstehen können, um die Nachfrage US-amerikanischer und westeuropäischer Firmen über das Internet zu befriedigen.
Das globale Datennetz wird ebenfalls weiter einem rasanten Wandel unterliegen. Demnach soll in 2004 endgültig der Durchbruch für das Telefonieren über das Internet, das so genannte Voice over IP, kommen und dafür gar ein regelrechter Massenmarkt entstehen. Auch sollen im Rahmen dieses Trends unterschiedliche Dienste wie etwa Datentransfer, Sprachverbindung und Videodienste stärker zusammenwachsen. Dem entspricht auch die US-Administration, die einen weiteren Ausbau der Breitband-Internet-Infrastruktur plant, wie John Marburger, Technologieberater im Weißen Haus, kurz vor Weichnachten bekannt gab. Seitens der Computerindustrie werden solche Ideen begeistert aufgegriffen, verspricht sie sich doch starke Wachstumsimpulse von einer derartigen Daten-Superautobahn. Irving Wladawsky-Berger, Chefstratege bei IBM, meinte dazu gegenüber dem Deutschlandfunk: "Das Internet wird völlig integriert in alle Aspekte der Gesellschaft, in unser persönliches Leben, in das Geschäftsleben und das Regierungshandeln. Es wird eine alltägliche Infrastruktur wie die Elektrizität oder das Straßensystem, die wir benutzen, ohne darüber nachzudenken." Ein Schlüsselbegriff dazu lautet "Digital Immediate Gratification", kurz DIG: unter einer solchen "digitalen Sofortbelohnung" versteht der IBM-Planer Internet-Anwendungen wie Instant Messaging oder das Versenden von Spontan-Schnappschüssen vor allem über Mobilfunkverbindungen, die zukünftig nach dem gleichen Muster verschicken wie im Internet. Aber auch netzbasierte Spiele und Internet-Radio sollen sich in 2004 nachhaltig durchsetzen.
Solche Prognosen erinnern indes an Schlagworte vergangener Trends wie etwa das so genannte Pervasive Computing, mit dem Computerdienstleistungen an jedem Ort verfügbar gemacht werden sollten. Doch in der Realität findet die Entwicklung eher schleppend statt. Aus diesem Grund korrigieren jetzt Firmen wie IBM, Hewlett-Packard, Sun oder Real den Kurs in Sachen Pervasive Computing. Statt einer umfassenden Strategie verfolgen die Schwergewichte jetzt viel mehr Einzelanwendungen, die mit moderater Bandbreite bereits heute betrieben werden können. Dazu zählen Wireless-LAN-Verbindungen für mobile Kleinstrechner, so genannte PDAs, Audio-Nachrichtendienste, Radio-Unterhaltungsformate in Netzwerken sowie medizinische Beratung über das Internet. Dabei sehen die US-Auguren aber auch schwere Zeiten auf die "Alte Welt" zukommen: Wolle Europa hier noch mitspielen, dann müsse in diesem Jahr der Durchbruch bei UMTS geschafft werden.
[Quelle: Peter Welchering]
Das globale Datennetz wird ebenfalls weiter einem rasanten Wandel unterliegen. Demnach soll in 2004 endgültig der Durchbruch für das Telefonieren über das Internet, das so genannte Voice over IP, kommen und dafür gar ein regelrechter Massenmarkt entstehen. Auch sollen im Rahmen dieses Trends unterschiedliche Dienste wie etwa Datentransfer, Sprachverbindung und Videodienste stärker zusammenwachsen. Dem entspricht auch die US-Administration, die einen weiteren Ausbau der Breitband-Internet-Infrastruktur plant, wie John Marburger, Technologieberater im Weißen Haus, kurz vor Weichnachten bekannt gab. Seitens der Computerindustrie werden solche Ideen begeistert aufgegriffen, verspricht sie sich doch starke Wachstumsimpulse von einer derartigen Daten-Superautobahn. Irving Wladawsky-Berger, Chefstratege bei IBM, meinte dazu gegenüber dem Deutschlandfunk: "Das Internet wird völlig integriert in alle Aspekte der Gesellschaft, in unser persönliches Leben, in das Geschäftsleben und das Regierungshandeln. Es wird eine alltägliche Infrastruktur wie die Elektrizität oder das Straßensystem, die wir benutzen, ohne darüber nachzudenken." Ein Schlüsselbegriff dazu lautet "Digital Immediate Gratification", kurz DIG: unter einer solchen "digitalen Sofortbelohnung" versteht der IBM-Planer Internet-Anwendungen wie Instant Messaging oder das Versenden von Spontan-Schnappschüssen vor allem über Mobilfunkverbindungen, die zukünftig nach dem gleichen Muster verschicken wie im Internet. Aber auch netzbasierte Spiele und Internet-Radio sollen sich in 2004 nachhaltig durchsetzen.
Solche Prognosen erinnern indes an Schlagworte vergangener Trends wie etwa das so genannte Pervasive Computing, mit dem Computerdienstleistungen an jedem Ort verfügbar gemacht werden sollten. Doch in der Realität findet die Entwicklung eher schleppend statt. Aus diesem Grund korrigieren jetzt Firmen wie IBM, Hewlett-Packard, Sun oder Real den Kurs in Sachen Pervasive Computing. Statt einer umfassenden Strategie verfolgen die Schwergewichte jetzt viel mehr Einzelanwendungen, die mit moderater Bandbreite bereits heute betrieben werden können. Dazu zählen Wireless-LAN-Verbindungen für mobile Kleinstrechner, so genannte PDAs, Audio-Nachrichtendienste, Radio-Unterhaltungsformate in Netzwerken sowie medizinische Beratung über das Internet. Dabei sehen die US-Auguren aber auch schwere Zeiten auf die "Alte Welt" zukommen: Wolle Europa hier noch mitspielen, dann müsse in diesem Jahr der Durchbruch bei UMTS geschafft werden.
[Quelle: Peter Welchering]